Ein böses Heldentum – Von Johann Gottfried von Herder
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

Ein Machtgebot hat Ihn hierher geführet.
Foto: Zurab Kurtsikidze/Archiv/dpa
Ein böses Heldentum
Ein böses Heldentum, wenn gegen Menschen
Der Mensch zu Felde zieht. Er dürstet nicht
Nach seinem Blut, das er nicht trinken kann;
Er will sein Fleisch nicht essen, aber ihn
Zerhau’n zerhacken will er, töten ihn!
Der Mensch zu Felde zieht. Er dürstet nicht
Nach seinem Blut, das er nicht trinken kann;
Er will sein Fleisch nicht essen, aber ihn
Zerhau’n zerhacken will er, töten ihn!
Aus Rache? Nicht aus Rache; denn er kennt
Den anderen nicht und liebet ihn vielleicht.
Auch nicht sein Vaterland zu retten, zog
Er fernen Landes her. Ein Machtgebot
Hat ihn hierher geführet.
Den anderen nicht und liebet ihn vielleicht.
Auch nicht sein Vaterland zu retten, zog
Er fernen Landes her. Ein Machtgebot
Hat ihn hierher geführet.
Johann Gottfried von Herder (1744 – 1803)
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