Gedicht des Tages
Die weißen, stillen Lilien – von Anna Esser
Aus der Reihe Epoch Times Poesie – Anna Esser verfasste neben ihrer Lyrik Reise- und Feuilleton-Artikel. Die gebürtige Deutsche arbeitete mit 18 in London, bevor sie den oberösterreichischen Landtagsabgeordneten Hermann Esser heiratete und nach Linz übersiedelte.

In ihren Träumen beben die Lilien unbewußt…
Foto: iStock
Die weißen, stillen Lilien
Die weißen, stillen Lilien,
Die steh’n in tiefem Traum.
Es blicket auf sie nieder
Der Mond vom Himmelsraum.
All‘ seiner Strahlen Fülle
Herab er golden gießt,
Daß wie ein schimmernd Lichtmeer
Es um die Reiche fließt.
Herab er golden gießt,
Daß wie ein schimmernd Lichtmeer
Es um die Reiche fließt.
In ihren Träumen beben
Die Lilien unbewußt,
Und lächeln leis‘ und heimlich
In selig banger Lust.
Die Lilien unbewußt,
Und lächeln leis‘ und heimlich
In selig banger Lust.
So scheint in meine Träume
Dein liebes, stilles Bild,
Und hat mit seinem Glänze
Mein ganzes Herz erfüllt.
Dein liebes, stilles Bild,
Und hat mit seinem Glänze
Mein ganzes Herz erfüllt.
Ich fühl‘ ein selig Beben
Durch meine Seele geh’n. —
Ihr stillen, weißen Lilien,
Ich kann euch ganz versteh’n!
Durch meine Seele geh’n. —
Ihr stillen, weißen Lilien,
Ich kann euch ganz versteh’n!
Anna Esser (1850-1932)
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