Aus der Vogelkunde – Von Joachim Ringelnatz
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

Außerdem sind sie der Polizeiheit und der Zollbehördlichkeit unterstellt. Volkstümlich nennt man sie schlechthin Maschinen.
Foto: iStock
Aus der Vogelkunde
Ich spreche von Flugmaschinen.
Sie summen lauter als Bienen
Und sind eine Kreuzung von Taube,
Ente, Maikäfer und Schiffsschraube.
Sie summen lauter als Bienen
Und sind eine Kreuzung von Taube,
Ente, Maikäfer und Schiffsschraube.
Sie nisten einzeln, paar- und gruppen-
Weise in Hallen und Schuppen.
Weise in Hallen und Schuppen.
Ich habe persönlich festgestellt:
Sie bringen lebendige Junge zur Welt,
Die wie Menschen aussehn,
Wenn sie aus ihnen herausgehn.
Sie bringen lebendige Junge zur Welt,
Die wie Menschen aussehn,
Wenn sie aus ihnen herausgehn.
Auch legen sie Eier und brüten
Im Krieg. Zeus möge das künftig verhüten.
Im Krieg. Zeus möge das künftig verhüten.
Ihre Nahrung sind Menschen, Koffer, Benzin
Und Zeitungen aus Berlin.
Und Zeitungen aus Berlin.
Sie sind über die ganze Welt
Verbreitet und sehr zahm auch in Freiheit.
Außerdem sind sie der Polizeiheit
Und der Zollbehördlichkeit unterstellt.
Volkstümlich nennt man sie schlechthin Maschinen.
Verbreitet und sehr zahm auch in Freiheit.
Außerdem sind sie der Polizeiheit
Und der Zollbehördlichkeit unterstellt.
Volkstümlich nennt man sie schlechthin Maschinen.
Ich könnte Ihnen mit Näherem dienen,
Aber ich verlange dafür
Eine Flugzeugengebühr.
Aber ich verlange dafür
Eine Flugzeugengebühr.
Joachim Ringelnatz (1883 – 1934)
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