Reiher, Rehe, Krokodile: Neues Wildlife-Zentrum auf den Florida Keys geöffnet

Vier Naturschutzgebiete hatten die Florida Keys schon länger. Seit September können Gäste zudem im themenübergreifenden Besucherzentrum interaktiv alle vier Parks an einem Ort erleben.
Titelbild
Ein kleiner Weißwedelhirsch.Foto: Andy Newman/Florida Keys News Bureau
Epoch Times17. September 2019

Auf Big Pine Key hat Anfang September das neue Florida Keys National Wildlife Refuges Nature Center seine Türen geöffnet. Das neue Besucherzentrum präsentiert in einer interaktiven Ausstellung die insgesamt vier Naturschutzgebiete der Florida Keys. Zu ihnen gehören neben dem National Key Deer Refuge auch das Key West National Wildlife Refuge, das Great White Heron National Wildlife Refuge sowie das Crocodile Lake National Wildlife Refuge.

Das neue Besucherzentrum ist dienstags bis freitags von 10:00 – 15:00 Uhr geöffnet. Gäste können neben dem neuen Nature Center auch die vier Natur- und Tierschutzgebiete besuchen. Außerdem können sie bedrohte und seltene Tiere sowie eindrucksvolle Pflanzen bewundern und mehr über den Umweltschutz in den Florida Keys erfahren.

Weißwedelhirsch (Key Deer). Foto: Noni Cay

111 Jahre Naturschutz im Florida Key West National Wildlife Refuge

Das Naturschutzgebiet besteht aus den Gewässern und Mangrovenwäldern vor Key West und ist fast ausschließlich mit Booten zugänglich. Lediglich einige Brutplätze von Vögeln und Schildkröten dürfen nicht besucht werden, um den Tieren die nötige Ruhe zu geben. Das älteste Schutzgebiet der Inselkette wurde bereits 1908 gegründet, um ein sicheres Gebiet für bedrohte Zugvögel und andere Tierarten zu schaffen.

Heute bietet das Schutzgebiet Nist- und Schlafplätze sowie Futterstellen für mehr als 250 Spezies. Zum Refugium gehören neben 8 Quadratkilometer Land auch 800 Quadratkilometer Gewässer vor den Keys. Zudem können Besucher an den Stränden des Schutzgebiets Tiere beobachten und fotografieren und mehr über das Key West National Wildlife Refuge erfahren.

Rosalöffler. Foto: Florida Department of Environmental Protection

Great White Heron National Wildlife Refuge

Zwischen Marathon und Key West gelegen, ist das 1938 gegründete Schutzgebiet eine Zufluchtsstätte für zahlreiche Zugvögel und den Silberreiher. Der größte Watvogel Nordamerikas kommt nur in den Keys und auf dem Festland des südlichen Florida vor und kann im Schutzgebiet von Besuchern in seiner natürlichen Umgebung beobachtet werden.

Zu erreichen ist das Great White Heron Wildlife Refuge jedoch nur mit dem Kajak, einem Kanu oder einem kleinen Boot.

Silberreiher. Foto: Florida Keys Wild Bird Center

National Key Deer Refuge

Das beliebte Key Deer Refuge liegt ebenfalls auf Big Pine Key. Auf 32 Quadratkilometern erstreckt sich das Schutzgebiet zwischen Bahia Honda und Sugarloaf Key.

1957 wurde das Schutzgebiet gegründet, um hunderte von Pflanzen und Tieren zu schützen. Vor allem die namensgebende kleine Hirschart „Key Deer“ (Weißwedelhirsch, lat.: Odocoileus virginianus clavium) lebt in den Wäldern des Schutzgebiets, bewegt sich aber auch schwimmend fort.

Die possierlichen Weißwedelhirsche leben jedoch ausschließlich auf den Florida Keys und sind vom Aussterben bedroht. Vor allem Besucher mit guten Augen können die scheuen Bewohner an vielen Stellen erblicken. Ebenso leben Marschkaninchen, Schmetterlinge, Alligatoren und Vögel im National Key Deer Refuge.

Außerdem erfahren Besucher auf zwei Naturlehrpfaden allerlei Wissenswertes über das Schutzgebiet, seinen Pflanzen und seinen Bewohnern. Der Jack C. Watson Trail schlängelt sich dabei durch Pinien- und tropische Hartholzwälder. Der zweite Lehrpfad ist für Rollstuhlfahrer geeignet und führt durch Kiefernwälder vorbei an einem kleinen Feuchtgebiet.

Weißwedelhirsch. Foto: United States Fish and Wildlife Service

Crocodile Lake National Wildlife Refuge

Das jüngste der vier Naturschutzgebiete der Keys ist mit 39 Jahren das Crocodile Lake National Wildlife Refuge in Key Largo. Wie der Name verrät, findet hier das Amerikanische Krokodil Unterschlupf und Brutplätze, außerdem ist hier die bedrohte Buschratte heimisch.

Das abgelegene Schutzgebiet ist für Besucher jedoch meist geschlossen, um die Ruhe der Bewohner nicht zu stören. Nur ein kleiner Schmetterlingsgarten ist derzeit für die Öffentlichkeit zugänglich. Wer dennoch gerne einen Blick hinter die Kulissen werfen möchte, kann als freiwilliger Helfer anheuern und Holznester für die Buschratten bauen. Auch bei der Zählung von Krokodilbrutplätzen kann man helfen.

Amerikanischer Alligator. Foto: United States Fish and Wildlife Service



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