An der Saale hellem Strande – Von Franz Kugler

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
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Zwar die Ritter sind verschwunden, nimmer klingen Speer und Schild ...Foto: iStock

An der Saale hellem Strande

An der Saale hellem Strande

stehen Burgen stolz und kühn;

ihre Dächer sind zerfallen,

und der Wind streicht durch die Hallen,

Wolken ziehen drüber hin.

Zwar die Ritter sind verschwunden,

nimmer klingen Speer und Schild:

Doch dem Wandersmann erscheinen

in den altbemoosten Steinen

oft Gestalten zart und mild.

Droben winken holde Augen,

freundlich lacht manch roter Mund:

Wandrer schaut wohl in die Ferne,

schaut in holder Augen Sterne,

Herz ist heiter und gesund.

Und der Wandrer zieht von dannen,

denn die Trennungsstunde ruft;

und er singt Abschiedslieder,

Lebewohl tönt ihm hernieder,

Tücher wehen in der Luft.

Franz Kugler (1808-1858)

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