Diplomat besucht Shen Yun in Wien
WIEN, Österreich – Dr. A. F. Kührer, Ökonom und Diplomat, arbeitet als Demokratisierungsexperte für die OSCE, für die UNO, für die IOM – Flüchtlingsbewegung und ab und zu für die EU. Er war mehrfach in China und hat ein wenig Chinesisch studiert. Zum ersten Mal war er 1974 in China. Seitdem verfolgt er die Situation in China mit großem Interesse. Epoch Times sprach mit ihm über seine Eindrücke über die Show.
Epoch Times: Wie hat Ihnen die Show gefallen?
Kührer: Ja, es hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein bisschen anders, als ich es aus den Medien, aus der Publikation und aus den Gesprächen vorher erwartet hatte. Es war eine Vorstellung von Musik, Tanz und auch ein bisschen Philosophie. Ich hatte mehr Zirkus und Artistik erwartet. Aber das war sicherlich eine falsche Erwartung, da die mittransportierte Philosophie in Richtung Toleranz, Verständnis, Ruhe und Einigkeit geht. Dann habe ich mitbekommen, daß Falun Gong sehr stark involviert ist. Der Falun Dafa Verein ist auch der österreichische Medienpartner, wie ich gehört habe. Im Material steht, dass die Künstler nicht in Rot-China leben sondern in den USA, und ein kleiner Teil Europäer mitwirkt.
Epoch Times: Sie haben eben gesagt, „Natürlich leben sie nicht in Rot-China“.
Kührer: Ja, ich weiß, dass Falun Gong sehr grausam und unbegreiflicherweise oder doch begreiflicherweise verfolgt wird. Die Partei hat paranoide Angst vor dieser Menschenrechtsbewegung. Ich habe seit Jahren große Sympathie für diese Bewegung.
Epoch Times: Was macht diese Bewegung besonders aus.
Kührer: Es ist eine Bewegung, die Frieden anstrebt, Harmonie und gute Beziehungen unter den Menschen. Das ist meines Erachtens kein Grund, die Bewegung als störend zu empfinden. Allerdings, wenn man nur die Einparteienherrschaft fördern und die absolute Kontrolle will, dann ist es natürlich verständlich, dass es bekämpft wird – sehr traurig. Viel mehr weiß ich auch noch nicht.
Epoch Times: Was habe Sie jetzt von diesem Nachmittag mitgenommen?
Kührer: Ja, schöne Farbeindrücke – schöne Tanz und Bewegungseindrücke, aber auch unerwarteterweise mehr als ich gedacht habe, nämlich die harmonische Auseinandersetzung mit aktuellen politischen Themen. Das nehme ich mit und dafür danke ich.
Epoch Times: Nehmen Sie beruflich oder auch persönlich etwas mit?
Kührer: Irgendwo sehe ich – so kurios es ist oder so seltsam – Bestrebungen von offiziell chinesischer Festlandseite. Man hat ein Konfuziusinstitut gegründet. So heißen jetzt die rot-chinesischen Kultur und Sprachlehrinstitute, von denen eines in der Mariahilferstraße in Wien ist, damit versucht man ‚gut Wetter‘ zu machen.
Epoch Times: Was heißt das genau, gut Wetter zu machen?
Kührer: Naja, eine bessere Seite der bisher rigiden Parteiseite darzustellen. Es ist nur der Versuch einer Darstellung, jetzt muss man sehen wie ernst das wirklich ist. Denn für die Olympiade oder die kommende Weltausstellung in Shanghai ist es dem Regime natürlich sehr wichtig, daß China nicht nur als Diktatur oder Einparteien-Herrschaft gesehen wird.
Epoch Times: Wie ist Ihre Einstellung zu diesen Konfuziusinstituten?
Kührer: Zerstört von der Einparteienherrschaft, nach dem langen Marsch und der sogenannten Kulturrevolution lebte Mao. Er war ein Massenmörder der Geschichte. Ich hoffe, dass China von dieser Haltung und nicht nur von diesem Image wegkommt. Weil ich viele Chinesen kenne, die sehr hochmoralische, motivierte und sehr arbeitsame Menschen sind und der chinesische Einfluss in der Welt ja sehr, sehr groß ist und stark zunehmend ist.
Epoch Times: Welche Konsequenz hat das, wenn jetzt der chinesische Einfluss in der Welt stark zunimmt, das chinesische Volk aber unter dieser Einparteienpolitik lebt?
Kührer: Das chinesische Volk besteht aus vielen Völkern. Die chinesischen Menschen auf diesem Kontinent sind politisch neutral, sind aber seit zwei oder drei Generationen durch den sogenannten Kommunismus geprägt. Aber im Großen und Ganzen habe ich den Eindruck, dass die Chinesen den Mittelstand anstreben, das heißt, es gibt jetzt den riesigen Nachschub an Konsum, momentan gibt es ja auch die Krise, aber doch sehe ich auch viele Anstrengungen, Normalität auch im westlichen Sinne zu erreichen. Ich glaube, man kommt immer mehr davon weg, für China eigene moralische Werte zu postulieren. Sogenannte asiatische Werte waren lange Zeit in den letzten 5 Jahren ein Diskussionsgegenstand. Sie führten zu Konflikten mit der UNO und anderen Staatengemeinschaften. Ich hoffe, dass die Menschenrechte für jeden Menschen auf der Welt, auch in China gelten.
Epoch Times: Spielt für Sie Shen Yun Divine Performing Arts eine Rolle in dieser Richtung?
Kührer: Ja, natürlich. Es ist ein Faktor, von dem ich hoffe, dass er zu Menschlichkeit, menschlichen Werten und Menschenrechten beiträgt. Natürlich ist es schwer und es braucht Zeit, aber dass dem weniger entgegengesetzt wird, ist meine Hoffnung. Hoffen wir das Alle. Danke vielmals.
Mit Material von NTDTV
Die Epoch Times Deutschland freut sich, als Medienpartner von Divine Performing Arts World Tour 2009 ihren Leserinnen und Lesern einen exklusiven Einblick in ein einzigartiges Kulturereignis bieten zu können.
http://divineperformingarts.eu
Dresden / Kulturpalast
14. April 09, 19:00
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