Woran man Zuckersucht erkennt und welche 12 Wege wieder herausführen

Die Zuckersucht kommt schleichend. Hier eine Pizza, da ein gesüßter Tee, dort eine Tafel Schokolade. Die Wissenschaft hat sie als Sucht anerkannt und es gibt Wege, die aus dem Schnappen nach Süßem führen.
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Zucker kann so süchtig machen wie Kokain.Foto: GettyImages
Epoch Times27. April 2016

Im April 2016 hat die Neurowissenschaftlerin Selena Bartlett der Queensland University of Technology ihre erfolgreichen Therapieergebnisse von Zuckersucht veröffentlicht. Sie geht davon aus, dass Medikamente gegen Nikotinsucht auch gegen den pausenlosen Heißhunger auf Zucker eingesetzt werden können. Es handelt sich dabei um die weltweit erste Studie, die sich mit der Therapie einer Zuckersucht beschäftigt. Das berichtet "Zentrum der Gesundheit".

Zucker macht dumm, führt in die Alzheimer-Erkrankung, macht den Weg frei für Lungenkrebs und fördert auch andere Krebsarten, fügt "Zentrum der Gesundheit" hinzu. Da die Zuckersucht schleichend kommt, ist sie nicht immer deutlich festzumachen. Und außerdem gibt es im Supermarktregal so viele Produkte, denen oft sehr subtil Zucker beigemischt wurde. Hier nennen wir mögliche Auffälligkeiten, die Ihnen sagen sollten, dass Sie ohne Süßes nicht mehr auskommen:

1. Zucker ist Ihr täglicher Begleiter.

2. Ihre Konzentration lässt stark nach, wenn Sie für mehrere Stunden keine zuckrigen Speisen gegessen haben.

3. Auch Mineralwasser finden Sie „geschmacklos“.

4. Wenn Sie keinen Schokoriegel, eine Banane oder eine Pizza finden, werden Sie schlecht gelaunt.

5. Diese schlechte Laune zeigt sich besonders auffällig auf Reisen oder bei Außenterminen, wenn Sie es nicht mehr schaffen, sich schnell süßen Nachschub zu besorgen.

6. Süß ist nicht süß genug. Was andere Menschen viel zu süß finden, schmeckt für Sie genau richtig.

7. Fall es Schokolade gibt, dann ist erst Schluss, wenn die ganze Tafel verputzt ist.

8. Kaffee und Tee schmecken für Sie ohne Zucker oder Süßstoffe fad.

9. Sie lieben Essiggurken, Ketchup und Dressingsaucen und schmecken damit nahezu jedes Gericht ab.

10. Sie mögen gerne salzig essen. Das lässt Süßspeisen, die danach serviert werden, umso süßer schmecken.

Zucker macht so süchtig wie Kokain

Forscher der Princeton University  in New Jersey/USA zeigten das enorme Suchtpotential von Zucker an Ratten. Die an Zucker gewöhnten Tiere zitterten, klapperten mit den Zähnen und zeigten sich ängstlich, als man ihnen den Zucker nahm. Sie zeigten also typische Entzugserscheinungen. Die Forscher boten ihnen an Stelle des Zuckers Alkohol an, den die Ratten dankend tranken.

Als die Ratten wieder Zucker zu fressen bekamen, vertilgten sie davon mehr als je zuvor. Natürlich untersuchten die Forscher ihre Versuchstiere auch auf physische Veränderungen. Sie stellten fest, dass sich im Gehirn der Ratten schon nach vier Wochen verstärkten Zuckerkonsums dieselben – wenn auch leicht abgeschwächten – Veränderungen manifestiert hatten, wie sie normalerweise nach dem Konsum von harten Drogen, etwa Kokain auftreten.

Der kalte Entzug vom Zucker

In Professor Bartletts Studie an der QUT wird deutlich, dass Zuckersüchtige schwere Entzugserscheinungen zeigen. Der Dopaminspiegel fällt ins Bodenlose und der Patient fühlt sich wie auf einem kalten Entzug. Nicht umsonst therapierte Bartlett ihre Patienten mit einem Medikament, das sonst in der Raucherentwöhnung eingesetzt wird.

Keine künstliche Süss-Stoffe als Alternativen

Süss-Stoffe wie Saccharin helfen aber auch nicht weiter. Bartletts Kollege Masroor Shariff von der QUT, der ebenfalls an der Studie mitarbeitete, betont, die synthetischen Süss-Stoffe könnten im Gehirn ganz ähnliche Prozesse wie Zucker auslösen und seien als Ersatz ungeeignet.

Wege aus der Zuckersucht

Dennoch gibt es Wege aus der Zuckersucht. Alternativ zum von den Forschern verwendeten „Anti-Nikotin-Präparat“ stellen wir folgende zwölf Wege aus der Zuckersucht vor, inspiriert von „Zentrum der Gesundheit“:

1. Trinken Sie nach Möglichkeit ungesüßte Getränke. Halten Sie Abstand von industriell produzierten Softdrinks. Versuchen Sie es einmal mit anderthalb Litern Leitungswasser ohne Sprudel.

2. Stellen Sie Ihre Ernährung von isolierten Kohlenhydraten auf komplexe um. Dabei gilt: Je süßer etwas schmeckt, desto kürzer ist die Molekülkette. Im Umkehrschluss: Je weniger süß etwas schmeckt, desto länger ist die Molekülkette. „Komplexe Kohlenhydrate“ bestehen aus langen Molekülketten.

3. Lesen Sie sich im Supermarkt einmal das Etikett durch und finden heraus, in welchen Produkten Zucker enthalten ist. Als grobe Richtlinie: Fruchtzucker, Glukosesirup oder Glukose-Fruktose-Sirup sollten da nicht erscheinen.

4. Naschen Sie Gesundes, etwa Trockenfrüchte wie Feigen und Rosinen. Diese sind hochbasische Lebensmittel, die Ihnen trotzdem Genuss verschaffen.

5. Meiden Sie Kaffee und Alkohol. Koffein und Alkohol fördern Blutzuckerschwankungen.

6. Frühstücken Sie regelmäßig herzhaft: Also mal kein Croissant, keinen Orangensaft, kein süßes Müsli.

7. Würzen Sie Ihre Mahlzeiten dezent. Fertig-Gewürz-Mischungen und Geschmacksverstärker steigern das Verlangen nach Süßem nur noch mehr.

8. Da Zucker die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen kann, bauen Sie sie wieder auf, indem Sie regelmäßig Heilerde, etwa Bentonit, oder frisches Sauerkraut essen.

9. Vorfreude schönste Freude. Verschieben Sie den Nachtisch um 30 Minuten und essen Sie langsam. Oft ist der Appetit auf Süßes dann nicht mehr vorhanden. Das liegt daran, dass nach 5 Minuten schon die Hälfte des ausgeschütteten Inulins wieder abgebaut ist.

10. Werden Sie lieber süchtig nach Sonne. Ein Sonnenbad erhöht den Serotoninspiegel und das mindert das Suchtpotential. Bei Muskeltraining ist es übrigens genauso.

11. Zuckersüchtige haben häufig einen Proteinmangel. Sie sollten eiweißreiche Lebensmittel wie Sprossen, Nüsse, Quinoa, Eier und Fisch verspeisen.

12. Es gibt auch gesunden Zuckersatz. Der heißt dann Yaconsirup, Xylit, Stevia, Kokosblütenzucker oder Ahornsirup. Exotisch wird es mit rotem Bananenpulver. (kf)

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