Studie legt nahe, dass COVID-Booster keinen zusätzlichen Schutz für Kinder bieten

Eine dritte Impfdosis erhöhte zwar die Antikörperwerte, beeinflusste jedoch nicht das immunologische Gedächtnis, das für einen wirksamen Schutz ausschlaggebend ist.
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Antikörper allein genügen nicht: die komplexe Suche nach langfristigem COVID-Schutz.Foto: iStock
Von 11. Mai 2024

Eine kürzlich veröffentlichte Studie in der renommierten Zeitschrift „Nature Medicine“ zeigt, dass eine dritte Impfdosis bei Kindern zwischen 5 und 12 Jahren zwar die Antikörperwerte im Blut steigert, aber nicht unbedingt das Immunsystem stärkt, das uns langfristig vor COVID-19 schützt.

Impfeffekte: Auswirkungen der mRNA-Impfung auf Kinder

Die Forscher haben eine Studie durchgeführt, bei der sie 110 Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren über ein Jahr lang beobachteten. Ziel war es, herauszufinden, wie lange bestimmte Immunreaktionen — speziell Antikörper, die sich an das Virus binden, sowie Gedächtniszellen — nach einer mRNA-Impfung bei Kindern ohne frühere COVID-19-Infektion aktiv bleiben.

B- und T-Zellen sind die beiden Haupttypen von weißen Blutkörperchen, die die Immunantwort steuern. T-Zellen werden in Stammzellen im Knochenmark entwickelt und helfen, den Körper vor Infektionen zu schützen. B-Zellen spielen eine entscheidende Rolle bei der Verstärkung der Immunantwort auf wiederholte Infektionen. Sie produzieren auch Antikörper, eine Art Protein, das sich an fremde Substanzen bindet und dazu beiträgt, diese zu neutralisieren. Neutralisierende Antikörper verhindern, dass ein Virus in eine normale Zelle eindringt und eine Infektion verursacht.

In der Studie untersuchten die Forscher, wie gut verschiedene Kombinationen aus einer COVID-19-Impfung und einer vorherigen Infektion mit dem Virus dabei helfen, eine sogenannte Hybridimmunität zu entwickeln. Diese Immunität soll den Schutz gegen COVID-19 verstärken.

Stärkster Schutz nach Basisimpfung vor dem Booster

Die Studie wurde durchgeführt, als die Omikron-Variante des Coronavirus auftrat und die meisten Erwachsenen bereits vollständig geimpft waren. Diese Situation gab den Forschern die besondere Möglichkeit, zu untersuchen, wie gut die Impfung allein und in Kombination mit einer Infektion (Hybridimmunität) Personen schützen kann, die Symptome einer Omikron-Infektion zeigten.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Hybridimmunität besonders stark war, wenn die Infektion nach der vollständigen Grundimmunisierung mit zwei Impfdosen, aber vor der Auffrischungsimpfung erfolgte.

Unter den 76 Kindern, die sowohl geimpft wurden als auch COVID-19 hatten (Hybridimmunität), zeigte sich, dass diejenigen, die eine Auffrischungsimpfung (Booster) erhielten, höhere Antikörperwerte hatten. Allerdings war der Anstieg dieser Werte nach dem Booster geringer als der Anstieg nach der zweiten Impfdosis. Zudem zeigten die Ergebnisse wenig bis keinen zusätzlichen immunologischen Vorteil für geboosterte Kinder, die zuvor COVID-19 hatten und dann geimpft wurden.

Interessanterweise lagen die Antikörperwerte, die nur durch die Impfung entstanden waren, deutlich unter denen der Kinder mit Hybridimmunität. Kinder mit Hybridimmunität waren die einzige untersuchte Gruppe, deren Antikörperwerte hoch genug waren, um sie wahrscheinlich vor symptomatischen COVID-19-Infektionen zu schützen. Das weist darauf hin, dass das Vorhandensein von Antikörpern nach einer Impfung nicht unbedingt bedeutet, dass die Kinder auch vor einer symptomatischen Infektion geschützt sind.

Allerdings schlossen die Forscher ungeimpfte Kinder mit natürlicher Immunität nicht in die Studie mit ein.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Study Suggests COVID Boosters Provide No Added Protection for Kids“. (deutsche Bearbeitung kr)



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