Studie: Kurzzeitiges Training kann Gedächtnisverlust bei Älteren verringern

Australische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass hochintensives Intervalltraining über einen Zeitraum von nur sechs Monaten ausreicht, um die kognitive Funktion bei älteren Erwachsenen über mindestens fünf Jahre zu verbessern.
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Altersvorsorge: Wie Bewegung die kognitiven Fähigkeiten verbessert.Foto: Lordn/ iStock
Von 29. Juli 2024

Forscher des Brain Institute der University of Queensland rekrutierten eine große Gruppe gesunder Erwachsener im Alter von 65 bis 85 Jahren für ein sechsmonatiges Trainingsprogramm. Die Teilnehmer unterzogen sich im Rahmen der Studie kognitiven Tests sowie hochauflösenden Gehirnscans.

Fünf Jahre später setzten die Forscher die Studie mit den älteren Freiwilligen fort und stellten fest, dass ihre kognitiven Fähigkeiten verbessert waren, selbst wenn sie nach Abschluss der Studie mit dem Training aufgehört hatten.

Emeritierter Professor Perry Bartlett erklärte, dass bereits sechs Monate hochintensives Intervalltraining ausreichen, um den „Schalter umzulegen“.

Hochintensives Training verbessert geistige Fähigkeiten langfristig

In der Studie, die in der Fachzeitschrift „Aging and Disease“ veröffentlicht wurde, haben Forscher untersucht, wie sich drei verschiedene Intensitäten von sportlicher Betätigung auf die geistige Leistungsfähigkeit älterer Erwachsener auswirken. Die Teilnehmer wurden zufällig einer von drei Gruppen zugewiesen: niedrige, mittlere und hohe Intensität.

Das Training mit niedriger Intensität umfasste Gleichgewichts- und Dehnübungen, während das mittlere Intensitätstraining aus zügigem Gehen auf einem Laufband bestand. Die Übungen mit hoher Intensität hingegen beinhalteten vier Zyklen von nahezu maximalem Laufen auf einem Laufband.

Über einen Zeitraum von sechs Monaten nahmen die Probanden an 72 Sitzungen teil, die von qualifizierten Bewegungstherapeuten beaufsichtigt wurden. Diese stellten sicher, dass die individuell festgelegten Zielherzfrequenzen erreicht und während der Sitzungen aufrechterhalten wurden.

Frühere präklinische Studien hatten bereits gezeigt, dass Bewegung Stammzellen aktivieren und die Produktion von Neuronen im Hippocampus, dem Speicherort für Langzeiterinnerungen, ankurbeln kann. Dies verbessert die kognitive Funktion.

Diese aktuelle Studie ist jedoch die erste ihrer Art, die nachweist, dass „Bewegung die Kognition bei gesunden älteren Erwachsenen nicht nur verzögern, sondern tatsächlich verbessern kann“, so die Forscher.

Der Forschungsstipendiat des Queensland Brain Institute, Daniel Blackmore, erklärte, dass nur hochintensives Intervalltraining zu einer kognitiven Verbesserung führte, die fünf Jahre anhielt.

Die Ergebnisse der Studie könnten dazu beitragen, neue Richtlinien für körperliche Betätigung bei älteren Erwachsenen zu entwickeln. Blackmore betonte, dass eine von drei Personen über 85 Jahren wahrscheinlich an Demenz erkrankt, was die Bedeutung dieser Forschung unterstreicht.

Das Forschungspapier weist darauf hin, dass altersbedingte Demenz, einschließlich Alzheimer, bis 2050 weltweit mehr als 130 Millionen Menschen betreffen könnte.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Short Bursts of Intense Exercise for 6 Months Can Reduce Cognitive Decline: Research“. (deutsche Bearbeitung kr)



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