Schmerzen lindern mit natürlichen Mitteln – diese vier Pflanzen können dabei helfen

Die Natur bietet eine große Anzahl an natürlichen Heilmitteln für alle möglichen Beschwerden. Viele von ihnen sind preiswert, wohlriechend und kulinarisch verlockend.
Schmerzen am Rücken
Die Natur bietet viele Möglichkeiten zur natürlichen Schmerzlinderung.Foto: Fabio Camandona/iStock
Von 19. August 2024

Keiner ist vor Schmerzen gefeilt – er reicht von einem aufgeschürften Knie bis zu einem Bandscheibenvorfall und vieles mehr. In diesen Fällen sind Schmerzmittel wie Ibuprofen und ähnliche für viele Menschen das Mittel der Wahl. Doch die Natur bietet viele pflanzliche Helfer, die Schmerzen auf natürliche Weise lindern können. Viele von ihnen kommen bereits seit Jahrtausenden zum Einsatz. Vier von ihnen sehen wir uns im Folgenden näher an.

Weihrauch

Weihrauch lindert Schmerzen

Weihrauch ist das getrocknete Harz des Boswellia-Baums. Foto: Madeleine_Steinbach/iStock

Weihrauch hat eine sehr lange Geschichte und wird seit Jahrtausenden in Medizin, Kosmetik und bei religiösen Ritualen verwendet. Dabei handelt es sich um das trockene Harz des Boswellia-Baumes, der in Afrika, Indien und im Nahen Osten beheimatet ist.

Weihrauch ist für seine entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt und wird in Ost und West bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Diese reichen von Arthritis bis zu Halsentzündungen, Asthma, Geschwüren, Fieber und Tumoren.

Die moderne Medizin nutzt ihn, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern und die körperlichen Bewegungsfunktionen zu verbessern. Außerdem hat er antiseptische, adstringierende, desinfizierende, harntreibende, verdauungsfördernde und schleimlösende Eigenschaften.

Tipps zur Anwendung und Nebenwirkungen

  • Weihrauch ist für Kinder und Schwangere nicht geeignet. Bei Personen mit Verdauungsproblemen ist er wegen seiner starken abführenden Wirkung und seiner potenziellen Toxizität mit Vorsicht zu genießen. Aus diesen Gründen ist eine langfristige Anwendung nicht zu empfehlen.
  • Wer ein ätherisches Öl äußerlich anwenden möchte, sollte es in einem Trägeröl wie Kokosnuss, Mandel oder Jojoba verdünnen. Damit stellt man sicher, dass es die Haut nicht reizt.
  • Wer Weihrauch innerlich einnehmen will, sollte ein 100-prozentiges, reines Öl verwenden, das für die innere Anwendung gekennzeichnet ist. Ein Aroma- oder Duftöl ist für die innere Anwendung nicht geeignet. Vor der Einnahme von Weihrauch ist zudem ein Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker empfohlen.

Gewürznelken

Gewürznelken sind reich an Eugenol, einem ätherischen Öl mit einem intensiven und würzigen Aroma. Foto: CalypsoArt/iStock

Gewürznelken sind die blühenden Knospen des Gewürznelkenbaums (Syzygium aromaticum) – eines tropischen, immergrünen Baumes, der in Indonesien beheimatet ist. Gewürznelken werden häufig zum Würzen von Fleisch und Backwaren verwendet und sind in vielen Festtagsgerichten beliebt. Doch sie können auch Schmerzen lindern und betäuben, insbesondere Zahnschmerzen.

Gewürznelken sind reich an Antioxidantien und haben entzündungshemmende, antibakterielle, antivirale, antimykotische und krebshemmende Eigenschaften. Eine der wichtigsten bioaktiven Verbindungen in Gewürznelken ist Eugenol, das viele medizinische Vorteile hat, darunter auch die Linderung von Schmerzen. Eugenol hemmt außerdem nachweislich die Blutplättchenaggregation (das Zusammenkleben von Blutplättchen), was die Pflanze zu einem natürlichen Blutverdünner macht.

Diese Personen sollten von Gewürznelken absehen

  • Da Eugenol die Blutplättchen daran hemmt, zu verkleben, sollten Personen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, keine Gewürznelken verzehren oder Nelkenöl verwenden.
  • Wer sich einer Operation unterziehen muss, sollte mindestens zwei Wochen vor dem geplanten Eingriff auf die Einnahme von Nelken verzichten. Das senkt das Risiko von Blutungen.
  • Wegen ihres hohen Eugenolgehalts können Gewürznelken in hohen Dosen die Verdauungsschleimhaut reizen. Menschen mit Gastritis und Magengeschwüren sollten keine Gewürznelken verwenden, da sie ihren Zustand verschlimmern und die Schmerzen verstärken können.

Cayennepfeffer

Cayennepfeffer brennt richtig auf der Zunge, lindert aber auch Schmerzen. Foto: AndreyCherkasov/iStock

Cayennepfeffer (Capsicum annuum var. acuminatum) gibt nicht nur Essen einen Geschmacksschub, sondern ist auch ein starkes Schmerzmittel. Er enthält Capsaicin, das für den würzigen Geschmack und die medizinischen Wirkungen – einschließlich der Schmerzlinderung – verantwortlich ist.

Da Capsaicin ein starkes Stimulans und Blutverdünner ist, wirkt es sich positiv auf Herz und Kreislauf aus. Auch kann es eine Gewichtsabnahme fördern und das Immunsystem stärken.

Ferner ist Cayennepfeffer reich an Antioxidantien, was seine immunstärkende Wirkung erklärt. Auch besitzt er starke entzündungshemmende Eigenschaften, die ihm helfen, Schmerzen zu lindern.

Zahlreiche Studien belegten, dass Cayennepfeffer Schmerzen bei verschiedenen Beschwerden bekämpfen kann. Dazu gehören Arthritis, Nervenschmerzen, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Migräne und schmerzhafte Hauterkrankungen wie Juckreiz und Schuppenflechte.

Vorsicht, Augen nicht berühren!

  • Wie bei jedem Lebensmittel oder Kraut, das medizinisch verwendet wird, ist eine gewisse Vorsicht geboten. Die äußerliche oder innerliche Anwendung von Cayennepfeffer kann bei manchen Menschen unerwünschte Reaktionen hervorrufen, darunter Reizungen, Entzündungen und Brennen.
  • Der einfachste Weg, Cayennepfeffer zu verwenden, ist, das getrocknete Pulver in Speisen und Getränke zu mischen. Auf diese Weise kann man ihn langsam einarbeiten und sehen, wie man sich fühlt.
  • Wer Medikamente, insbesondere Blutverdünner, einnimmt, sollte sich vor dem Verzehr von Cayennepfeffer an einen Arzt oder Apotheker wenden. Die blutverdünnenden Eigenschaften von Cayennepfeffer können zu Wechselwirkungen mit Medikamenten führen oder deren Wirkung verstärken.
  • Wer frische Schoten verwendet, sollte darauf achten, beim Hantieren nicht die Augen zu berühren (autsch!).

Lavendel

Lavendel ist wegen seines wunderbaren Dufts beliebt. Foto: Madeleine_Steinbach/iStock

Lavendel (Lavandula angustifolia) hat ein bezauberndes Aroma. Er ist bekannt für seine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem und seine Fähigkeit, uns zu entspannen und zu einem guten, erholsamen Schlaf zu verhelfen. Außerdem hat Lavendel noch weitere positive Eigenschaften. So unterstützt er zum Beispiel die Wundheilung, hemmt Entzündungen, lindert Schmerzen und vertreibt sogar Insekten.

Lavendel kommt in der Küche und auch medizinisch zum Einsatz. Außerdem wird er überall auf der Welt wegen seines wunderbaren Dufts als Parfüm benutzt.

Neben seiner schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkung besitzt Lavendel auch antimykotische, antimikrobielle, antibakterielle und antiparasitäre Eigenschaften.

Lavendel ist auch bekannt dafür, dass er bei Depressionen, Angstzuständen und Stress hilft. Zudem ist er ein gängiges Mittel gegen Kopfschmerzen (insbesondere solche, die durch Anspannung und Stress verursacht werden).

Diese Personen sollten aufpassen

  • Da ätherische Öle sehr konzentriert sind und bei äußerer Anwendung Hautreizungen verursachen können, sollte man ätherisches Lavendelöl bei der äußeren Anwendung wie beim Weihrauch in einem Trägeröl verdünnen.
  • Personen, die Medikamente einnehmen, sollten vor der Anwendung von Lavendel einen Arzt konsultieren.
  • Schwangere Frauen sollten die Anwendung von ätherischem Lavendelöl oder anderen pflanzlichen Produkten während des ersten Schwangerschaftsdrittels vermeiden. Zu dieser Zeit ist das Baby am empfänglichsten für Giftstoffe und andere Substanzen, die ihm schaden könnten.
  • Bei Babys sollte generell auf ätherische Öle verzichtet werden, da sie bei ihnen gefährliche Schwellungen der Atemwege hervorrufen können.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Got Pain? Try These Herbs for Natural Pain Relief“. (redaktionelle Bearbeitung as)



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