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Impfstoff-Retoure

Mehrere Länder geben ungenutzte Impfdosen an Bund zurück

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Corona-Impfstoff wird retourniert.

Foto: über dts Nachrichtenagentur

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Lesedauer: 3 Min.

Vor dem Hintergrund einer nachlassenden Impfnachfrage geben erste Bundesländer ungenutzte Impfdosen an den Bund zurück. So wollen Hamburg und Berlin Zehntausende Impfdosen zurückführen. Andere Bundesländer prüfen noch oder beabsichtigen dies derzeit nicht.
In einem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hatte das Bundesgesundheitsministerium den Ländern die Möglichkeit eröffnet, „Impfstoffdosen, die in der nationalen Impfkampagne nicht mehr zum Einsatz kommen und deren Lagerhaltung eine Weitergabe an Drittstaaten im Rahmen von Spenden zulassen“, an das zentrale Lager des Bundes zurückzugeben.
Die Impfstoffe sollten noch mindestens zwei Monate haltbar sein. Impfstoff aus Arztpraxen sowie von Betriebsärzten soll nicht an den Bund zurückgeführt werden. Als erstes sollen Covid-19-Vakzine von Astrazeneca und Johnson & Johnson an den Bund zurückgehen, die in Verteilzentren gelagert und diese seit Lieferung durch den Bund nicht verlassen haben. „Nur so kann die pharmazeutische Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Covid-19-Impfstoffe unter Einhaltung der erforderlichen Lagerungs- und Transportbedingungen sichergestellt werden“, heißt es in dem Schreiben.
„Hamburg wird von dieser Möglichkeit Gebrauch machen“, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich, der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe um einen Lagerbestand von rund 6000 Fläschchen mit rund 60.000 Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca. „Dieser Impfstoff ist noch mindestens drei Monate haltbar.“ Auch beim Vakzin von Johnson & Johnson gebe es einen Lagerbestand. „Hiervon haben wir gegenwärtig etwa 24.000 Dosen vorrätig.“ Das Mittel werde aber bei den mobilen Impfaktionen – etwa in Jobcentern – eingesetzt.

Diese Bundesländer wollen Impfstoff zurückgeben

Berlin will bis zu 62.400 Impfdosen an den Bund zurückgeben, hieß es aus der Gesundheitsverwaltung. Demnach handelt es sich um den aktuellen Lagerbestand des Vakzins von Astrazeneca, der noch mehrere Monate haltbar ist.
Auch Niedersachsen hält Impfstoffretouren an den Bund für wahrscheinlich. Es sei aber noch nicht absehbar, wie viele Impfdosen zurückgegeben werden, sagte eine Sprecher des Gesundheitsministeriums der dpa in Hannover. Dass es sich dabei vor allem um Dosen des Vakzins von Astrazeneca gehe, liege nahe.
Die Gesundheitsministerien in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein prüfen Sprechern zufolge noch eine Rückgabe von Impfdosen. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Baden-Württemberg teilte mit, dass das Land rund 4000 Dosen Astrazeneca zurückgeben wolle, bei denen allerdings das Verfallsdatum mit Ende Juli angegeben sei.
In Rheinland-Pfalz ist eine Rückgabe von Impfdosen im Moment noch kein Thema. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Mainz sagte der dpa: „Derzeit erreichen wir voraussichtlich nahezu eine Vollverwertung des angelieferten Impfstoffs vor Ablaufdatum.“ Sollte dies künftig nicht mehr gewährleistet sein – dies beträfe voraussichtlich erst im Oktober Chargen von Astrazeneca – könnte sich Rheinland-Pfalz vorstellen, das Angebot des Bundes zur Rückgabe anzunehmen. (dpa)

Kommentare

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Klartextvor 4 Jahren

Impfstoffe übrig? Prima. Damit könnten ja z.B. alle Bundestagsabgeordneten die dies möchten (also freiwillig im eigentlichen Wortsinn), 3x täglich geimpft werden. Das ist ja das Mindeste, was wir für die Abgeordneten tun können, nachdem sie sich so sehr bemüht hatten, uns Impfstoffe zur Verfügung zu stellen.

Hildegard Hardtvor 4 Jahren

Werden die Retouren wirklich "gespendet"? Ich könnte mir vorstellen, daß sich noch ganz andere Möglichkeiten auftun.

Da war doch mal was mit Masken, oder?

Harald Frankevor 4 Jahren

Ist das nun wieder SONDERMÜLL ,der " speziell " in ärmere Länder " entsorgt " wird.

" Noch Gefährlicher " kann ja das " Alte Zeug " nicht werden . Oder ?

Gerd Töpfervor 4 Jahren

Eigentlich ist da hoch gefährlicher Sondermüll.