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Kanadische Gesundheitsbehörden finden Horrorzustände in Altenpflegeheim vor

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Die Bewohnerin eines Pflegeheims hält sich mit den Händen an einem Haltegriff über ihrem Bett fest.

Foto: Tom Weller/dpa/dpa

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Lesedauer: 1 Min.

31 Tote binnen weniger Wochen: Das ist die tragische Bilanz in einem kanadischen Seniorenheim, nachdem fast alle Pflegekräfte das Heim aus Angst vor einer Ausbreitung des Coronavirus fluchtartig verlassen hatten. Gesundheitsbehörden fanden die Menschen in dem Heim in Dorval bei Montréal erst Tage später vor – viele der Überlebenden dehydriert, unterernährt und teilnahmslos. Zwei Todesfälle blieben tagelang unbemerkt. Der Premierminister von Quebec, Francois Legault, kündigte Ermittlungen wegen grober Fahrlässigkeit an.
Nach Legaults Angaben waren am Ende nur noch zwei Pflegekräfte in dem Heim, um die insgesamt 130 Bewohner zu versorgen. „Mir war schlecht, mir war wirklich schlecht“, sagte Moira Davis, deren Vater am 8. April in dem Pflegeheim gestorben war, der Nachrichtenagentur AFP. Der 86-jährige soll sich eine Woche vor seinem Tod mit dem Coronavirus infiziert haben.
Offiziellen Angaben zufolge starben mindestens fünf Heimbewohner an der vom Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Der Todesursache der weiteren 26 Fälle geht nun ein Gerichtsmediziner nach.
In kanadischen Medien ist das „Horror-Altenheim“ in Dorval bereits zum Symbol der Corona-Krise geworden. Die Hälfte aller knapp 1300 Corona-Todesfälle in Kanada trat in Langzeit-Pflegeheimen auf. Das Heim ihres Vaters sei ein „Paradebeispiel für das, was in unserer Altenpflege schiefläuft“, sagte Davis. (afp)

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