Gefährliche Tinte: Studie warnt vor Bakterien in Tätowier- und Permanent-Make-up-Farben

Eine neue Studie fand heraus, dass über ein Drittel der Tätowierfarben am US-Markt schädliche Bakterien enthalten, obwohl sie als steril gekennzeichnet sind.
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Tätowierfarben im Test: Überraschende Bakterienfunde.Foto: RomaBlack/iStock
Von 30. Juli 2024

Laut einer neuen Studie enthalten mehr als ein Drittel der kommerziellen Tätowier- und Permanent-Make-up-Farben potenziell schädliche Bakterien. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sogar versiegelte, angeblich sterile Produkte Brutstätten für krankheitserregende Mikroben sein könnten.

Bakterien in 35 Prozent der Farben gefunden

Die am 2. Juli in „Applied and Environmental Microbiology“ veröffentlichte Studie untersuchte kommerzielle Tätowier- und Permanent-Make-up-Farben auf sowohl aerobe als auch anaerobe Bakterien.

Aerobe Bakterien überleben und gedeihen nur, wenn Sauerstoff vorhanden ist, während anaerobe Bakterien – wie zum Beispiel Tetanusbakterien – keinen Sauerstoff benötigen, um zu überleben und sich auszubreiten. Im Fall von verunreinigter Tätowierfarbe können diese Erreger verletztes menschliches Gewebe infizieren, insbesondere die Hautschicht.

Die Forscher untersuchten 75 Tätowierfarben von 14 Herstellern auf dem US-amerikanischen Markt.

Die Studie ergab, dass etwa 35 Prozent der untersuchten versiegelten und ungeöffneten Farben beide Arten von Bakterien enthielten. Dies war selbst dann der Fall, wenn die Produkte als steril galten. Mehr als die Hälfte der Tinten war als steril gekennzeichnet und dennoch mit Bakterien kontaminiert.

Die Ergebnisse „unterstreichen erneut, wie wichtig es ist, nach einer Tätowierung auf Anzeichen einer Infektion zu achten“, betonte Dr. Raman Madan, Leiter der kosmetischen Dermatologie bei Northwell Health, der nicht an der Studie beteiligt war, gegenüber Epoch Times.

Tattoo-Risiken verstehen

Beim Tätowieren wird die Haut verletzt, was das Risiko von Hautproblemen erhöht.

Laut Dr. Madan ist eine Infektion nicht das einzige Risiko beim Tätowieren. Es kann auch zu allergischen Reaktionen auf die Farben kommen. „Außerdem besteht die Gefahr, dass Krankheiten wie Hepatitis oder HIV übertragen werden, wenn nicht mit sauberen Werkzeugen gearbeitet wird“, fügte er hinzu.

Einige der Risiken von Tätowierungen sind im Folgenden aufgeführt:

  • Allergische Reaktionen: Tätowierfarben können allergische Reaktionen auslösen, manchmal noch Jahre nach dem Eingriff. Rote Tinte ist besonders problematisch, was möglicherweise auf den Quecksilbergehalt zurückzuführen ist. Menschen mit bestehenden Allergien haben ein höheres Risiko, auf Tätowierfarbe zu reagieren.
  • Hautinfektionen: Tätowierungen können zu Hautinfektionen durch verunreinigte Tinte oder nicht sterilisierte Geräte führen. Die Symptome reichen von örtlich begrenzten Schmerzen, Schwellungen und Rötungen bis zu Fieber und geschwollenen Lymphknoten. Manche Menschen entwickeln auch Sonnenallergien auf tätowierter Haut. Schwere Reaktionen können Atembeschwerden, Herzrasen, Engegefühl in der Brust, Schwindel und starke Schwellungen umfassen. Auch Komplikationen wie Granulome (Hautentzündungen) oder Keloide (Wucherungen von Narbengewebe) können auftreten.
  • Durch Blut übertragbare Krankheiten: Verunreinigte Geräte bergen außerdem das Risiko, durch Blut übertragbare Bakterien wie Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) oder auch die Krankheiten Hepatitis B und Hepatitis C zu übertragen.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „35 Percent of Tattoo Inks Researched Include Bacteria, Suggesting Health Risks“. (deutsche Bearbeitung kr)



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