Affenpocken
Das Virus ist noch da: Nach langer Ruhe wieder Mpox
Die Krankheit Affenpocken, die nun offiziell Mpox heißt, konnte in letzter Zeit in Vergessenheit geraten. Nun gibt es wieder neue Infektionsfälle, von denen einige mit dem Christopher-Street-Day in Berlin in Verbindung stehen könnten.

Nach langer Ruhe sind in Deutschland wieder einzelne Infektionen mit dem Affenpockenvirus bestätigt worden.
Foto: iStock
Nach mehr als einem halben Jahr ohne Nachweise von Mpox (früher Affenpocken) sind in Deutschland wieder einzelne Infektionen mit dem Virus aufgetreten. In den vergangenen Wochen seien drei Fälle in Berlin gemeldet worden, teilte das zuständige Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) in der Hauptstadt auf „dpa“-Anfrage mit. „Es gibt derzeit keinerlei Anzeichen dafür, dass sich ein größeres Infektionsgeschehen anbahnt, wenngleich mit Einzelfällen stets zu rechnen ist“, ergänzte es.
Laut einer Datenbank des Robert Koch-Instituts (RKI) handelt es sich um die ersten und einzigen Nachweise der Infektionskrankheit in Deutschland seit Ende Januar. Zusammen mit den Fällen vom Jahresbeginn sind dort für 2023 bundesweit bisher 16 Mpox-Fälle erfasst, davon 13 in Berlin. Von einem starken Anstieg der Fallzahlen wie im Jahr 2022 gehe man derzeit nicht aus.
Die europäische Seuchenschutzbehörde ECDC berichtete mit Stand 10. August von 65 Betroffenen in den vier Wochen zuvor, darunter 40 in Portugal und 10 in Großbritannien.
Auch Geimpfter unter den Infizierten
Direkte Zusammenhänge zwischen den drei in Berlin gemeldeten Mpox-Fällen konnten laut Lageso nicht ermittelt werden. Es hätten jedoch zwei Betroffene von sexuellen Kontakten im Rahmen des Christopher-Street-Day in Berlin berichtet. Unter den Infizierten war nach Behördenangaben ein vollständig gegen Mpox Geimpfter, ein weiterer Betroffener hatte eine von zwei Dosen erhalten. Ansteckungen trotz Impfung sind laut Lageso „nicht ungewöhnlich“.
Die Viruskrankheit Mpox – wie die WHO die Krankheit seit einiger Zeit nennt – war bis Anfang 2022 praktisch nur aus einigen afrikanischen Ländern bekannt. Im Frühjahr entdeckten Ärzte dann plötzlich zahlreiche Fälle in anderen Ländern. Bekannt wurden insgesamt bislang rund 3700 Fälle hierzulande. Das auffälligste Symptom sind Bläschen und Pusteln auf der Haut. Mpox-Viren werden durch engen Körperkontakt übertragen. Überwiegend betroffen waren nach Angaben der WHO Männer, die Sex mit Männern haben. (dpa/dl)
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