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Gefangene Patienten? Neues Turbo-Krankenhaus in Wuhan wird „Militärgeheimnis“

"Dieses sogenannte Krankenhaus ist eigentlich ein Gefängnis. Man kann es nicht verlassen, wenn man drinnen ist", kommentiert ein Mann auf Twitter ein Video aus dem Inneren des neu errichteten Armee-Lazaretts. "Im Grunde warten [die Patienten] hier darauf, zu sterben" Doch es gibt noch andere Problem: Da es von der Armee betrieben wird, werden alle Informationen automatisch zum "Militärgeheimnis".

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Dieses Foto, das am 2. Februar 2020 aufgenommen wurde, zeigt einen Gang im neu errichteten Krankenhaus Huoshenshan in Wuhan.

Foto: STR/AFP über Getty Images

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Lesedauer: 8 Min.

Ein neu gebautes Container-Krankenhaus in der Stadt Wuhan, nahm am 3. Februar unter der Aufsicht des chinesischen Militärs den Betrieb auf. Dadurch werden alle Informationen, die im Zusammenhang mit dem Krankenhaus stehen, zum „Militärgeheimnis“. Für den „Verrat von  Militärgeheimnissen“ drohen schwere Strafen. Daher könnten zukünftig weitere Informationen aus dem Krankenhaus schwer zu bekommen sein.

Armee-Leitung und militärisches Personal

Das medizinische Personal soll aus Mitarbeitern verschiedener militärischer Organisationen bestehen, wie etwa von militär-medizinischen Universitäten und aus Militär-Krankenhäusern. Logistikeinheiten der „Volksarmee“ sollen die Führung des Krankenhauses übernehmen.
Das in nur einer Woche errichtete Krankenhaus ist nicht für die allgemeine Öffentlichkeit zugänglich. Es werden nur Patienten aufgenommen, die von der lokalen Regierung in Wuhan eingewiesen werden.
Internetuser und chinesische Medien veröffentlichten einige Videos, die das Innere der Einrichtung zeigen. Das Filmmaterial ist identisch mit dem von den Behörden freigegebenen Aufnahmen.
In einem am 2. Februar veröffentlichten Video wies ein Mitglied des Bauteams darauf hin, dass alle Türen von außen zu verschließen sind. Das bedeutet, dass die Patienten ihre Zimmer oder die Einrichtung nicht frei betreten oder diese wieder verlassen können.
„Dieses sogenannte Krankenhaus ist eigentlich ein Gefängnis. Man kann es nicht verlassen, wenn man drinnen ist“, so kommentierte der Bau-Mitarbeiter das Video: „Im Grunde warten [die Patienten] hier darauf, zu sterben. Nach dem Tod werden sie dann in das Krematorium geschickt.“

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Windows wielded shut, doors could not be opened from the inside, items delivered from the small window well
It is more like a prison than a ward#WuhanCoronavirus pic.twitter.com/ccooD2NyYI
— Himalaya Global (@HimalayaGlobal) February 3, 2020

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Diese Informationen konnten die Epoch Times nicht unabhängig verifizieren.

Medizinpersonal und Soldaten

Am 3. Februar wurde das „Huoshenshan“-Krankenhaus offiziell in Betrieb genommen. Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua lobte die Regierung für die schnelle Fertigstellung des Krankenhauses. Über 4.000 Arbeiter bauten innerhalb von zehn Tagen dieses Krankenhauses mit einer Kapazität von 1.000 Betten auf, so das Parteiorgan.
Das ebenfalls von den staatlichen Medien betriebene „China Pictorial“ berichtete, dass die gesamte Baufläche des Krankenhauses 59.000 Quadratmeter beträgt. Die Fläche der Isolierstation beträgt 34.000 Quadratmeter.
Die anderen Gebäude innerhalb des Krankenhauses sind Wohnräume für medizinisches Personal – und Soldaten.
Eine weitere neue Einrichtung, die man als Reaktion auf den Coronavirus-Ausbruch in Wuhan gebaut hatte, ist das „Leishenshan“-Krankenhaus. Die Übergabe an die Armee soll am 5. Februar erfolgen. Am 6. Februar startet der Betrieb. Das Krankenhaus „Leishenshan“ ist größer und kann bis zu 1.300 Coronavirus-Patienten umfassen.
Die Soldaten bewachen jedoch nicht nur das „Huoshenshan“-Krankenhaus, sondern auch das „Leishenshan“-Krankenhaus. Die Aufnahme und Vermittlung von Patienten regeln die Behörden in Wuhan. Ein öffentlicher Zugang zum Krankenhaus existiert nicht.

Gefangen im Krankenhaus?

Am 2. Februar veröffentlichten staatliche Medien und chinesische Internetnutzer Fotos und Videos des Krankenhaus „Huoshenshan“. Den freigegebenen Fotos zufolge sind die provisorischen Containerräume kompakt und sauber. Auch hat jedes Patientenzimmer demnach ein Fenster zum Flur hin, welches aber mit einem Eisengitter versehen ist.
Neben dem Fenster befindet sich ein kleiner Kasten, sodass man Speisetabletts einsetzen kann. Die Box ist von jeder Seite, vom Zimmer und vom Flur aus, separat zu öffnen.

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Im Inneren des Raumes gibt es zwei Türen: Eine ist mit einem angrenzenden Badezimmer verbunden. Die andere öffnet sich zu einem sogenannten „Pufferraum“ hin, sodass das medizinische Personal ungestört Behandlungen vorbereiten kann. Die andere Seite des Pufferraums ist über den Korridor zu erreichen.
An der anderen Wand des Patientenzimmers befindet sich eine große Doppeltür. Von Innen ist diese jedoch nicht zu öffnen.

Durch diese Luke kann Essen in den vergitterten Patientenraum im „Huoshenshan“ geschleust werden.

Foto: STR/AFP via Getty Images

Krankenhaus als „Militärgeheimnis“

Die Kommunistische Partei blockiert Twitter innerhalb Chinas. Deshalb benutzen immer mehr Internetuser eine VPN-Software, um die Zensur-Firewall zu umgehen. Somit erhalten sie Zugang zur freien Welt.
@Dubha3 sagte auf Twitter am 2. Februar: „Das Huoshenshan-Krankenhaus ist wie ein Gefängnis oder Käfig. Ich mache mir Sorgen, dass die Patienten nicht gehen dürfen, bevor sie [sterben und] zur Einäscherung in ein Beerdigungshaus geschickt werden“.
Guyan Gonggong schrieb am 2. Februar auf Pincong, einer chinesischen Social-Media-Plattform:
„Das Krankenhaus wird von der Armee verwaltet, was bedeutet, dass alles, was sich darin befindet, militärische Geheimnisse sind. Es wäre ein Verbrechen, wenn jemand sie durchsickern lässt.“
„Niemand kann die vom Militär verwalteten Gebiete frei betreten. Familie und Freunde [der Patienten] werden nicht wissen, ob eine Person im Inneren gestorben ist“, befürchtet der Twitter-Nutzer @Zhanyoutongmeng.

Bedenken: Gelangen Bioabfälle in den Zhiyin-See?

Zudem sind chinesische Internetnutzer besorgt, dass die Anlagen die nahe gelegenen Wasserquellen verseuchen könnte.
Das „Huoshenshan“-Krankenhaus liegt am Ufer des Zhiyin-Sees und an dessen Quelle, einem der Wasserreservoire von Wuhan. Zwar installierte das Krankenhaus am 30. Januar ein Gerät zur Abwasserreinigung, jedoch hegen die Menschen Zweifel: Können oder werden die Bioabfälle wirklich effektiv gefiltert? Kann eine Ausbreitung des Coronavirus in der Wasserquelle verhindert werden? Noch sind die Übertragungswege des Virus nicht genug erforscht.
Der chinesische „Economy Observer“ zitierte am 25. Januar Regierungsbeamte aus Wuhan, die einräumten, dass das Krankenhaus eine potenzielle Verschmutzungsquelle für das Wasserversorgungssystem von Wuhan sein könnte. Sie sagten, sie hätten versucht, die besten Abwasserbehandlungsanlagen für das Krankenhaus zu finden. Der „Observer“ gibt zudem an, dass für die 1.000 Betten täglich 800.000 Liter Abwasser anfallen, also 800 Tonnen. Diese medizinischen Abwässer enthalten in der Regel infektiöse Bakterien und viren, pathogene Mikroorganismen, chemische Wirkstoffe und Radioisotope. Die Kontaminierung des Gewässers soll deshalb über physikalische und chemische Aufbereitungsmethoden ausgeschlossen werden.
Das Original erschien in The Epoch Times, (deutsche Bearbeitung von ys/ks) Originalartikel: Footage of New Military-Operated Coronavirus Hospital in Wuhan Reveals Prison-Like Environs

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