Razzien gegen Islamisten in vier Bundesländern – Berliner Synagoge ausgespäht
Mit Razzien in vier Bundesländern sind Ermittler am Dienstag gegen mehrere mutmaßliche Islamisten vorgegangen, die Orte für einen islamistischen Anschlag ausgespäht haben sollen. Eine konkrete Anschlagsgefahr habe nach „jetzigem Informationsstand“ noch nicht bestanden, teilten Berliner Polizei und Generalstaatsanwaltschaft am Dienstag mit. Sie sollen aber bereits eine Berliner Synagoge und Einkaufszentren ausgekundschaftet haben.
Die Durchsuchungen „wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ fanden nach Angaben der Ermittler am Dienstagmorgen an sechs Orten in Berlin und jeweils einem im brandenburgischen Ludwigsfelde, in Hagen in Nordrhein-Westfalen sowie im thüringischen Arnstadt statt.
Der „Spiegel“ berichtete, die Verdächtigen hätten unter anderem Ende September die Neue Synagoge in Berlin-Mitte ausgekundschaftet. Demnach fertigten sie Videoaufnahmen des Gebäudes an. Zusätzlich sollen die Beschuldigten auch mehrere Einkaufszentren ausgespäht haben. Die Generalstaatsanwaltschaft in Berlin war für eine Stellungnahme dazu nicht erreichbar.
Die Verdächtigen tschetschenischer Abstammung seien zwischen 23 und 28 Jahre alt, teilten die Ermittler mit. Bei einem der Verdächtigen sei bei einer Polizeikontrolle entsprechendes Bildmaterial auf dem Handy gefunden worden.
„Die heutigen Durchsuchungen sollen Klarheit über die wirkliche Motivlage bringen“, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft. Es seien Bargeld, Hieb- und Stichwaffen sowie Datenträger gefunden und beschlagnahmt worden. Wie die Berliner Zeitung „B.Z.“ berichtete, gab es in Berlin und Brandenburg am Dienstagmorgen mindestens drei Festnahmen.
Die Auswertung daure an, teilten die Ermittler mit. Es waren rund 180 Einsatzkräfte des Berliner Landeskriminalamts sowie auswärtiger Polizeistellen an den Durchsuchungen beteiligt. (afp)
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