Gezielte Angriffe von Linksextremen – Polizist bei massiven Silvester-Ausschreitungen in Leipzig schwer verletzt
Bei Ausschreitungen in der Silvesternacht ist in Leipzig-Connewitz ein Polizist schwer verletzt worden. Die Beamten mussten das Gebiet wegen der Ausschreitungen absperren, es sei nicht mehr befahrbar gewesen. Nach 02.00 Uhr habe sich die Lage wieder entspannt.

Polizisten räumen eine Kreuzung im Stadtteil Connewitz.
Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Das linksalternativ geprägte Leipziger Stadtviertel Connewitz ist in der Nacht zu Neujahr zum Schauplatz gewalttätiger Ausschreitungen geworden. Ein Polizist wurde nach Polizeiangaben von Angreifern so schwer verletzt, dass er das Bewusstsein verlor und sich einer Notoperation unterziehen musste.
Politiker zeigten sich erschrocken über das Ausmaß der Gewalt: Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) sprach von „bewussten und gezielten Angriffen auf Menschenleben“.
Die Polizei berichtete am Mittwoch von gezielten Angriffen auf ihre Beamten: Sie seien massiv mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern beschossen worden. Eine „Gruppe von Gewalttätern“ habe dabei versucht, einen brennenden Einkaufswagen mitten in eine Einheit von Bereitschaftspolizisten zu schieben.
Sonderkommission für linksextremistische Szene nahm Ermittlungen auf
Eine auf Linksextremismus spezialisierte Sonderkommission nahm die Ermittlungen auf – unter anderem wegen versuchten Totschlags. Bis zum Nachmittag seien sieben Männer und zwei Frauen festgenommen worden. Ihnen würden gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Polizeibeamte und schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen. Drei weitere Festgenommene seien wieder frei gelassen worden.
Vertreter von Polizei, Stadt- und Landespolitik zeigten sich alarmiert über die massive Gewalt: Leipzigs Polizeipräsident Torsten Schultze sprach von „offensichtlich organisierten Angriffen“, bei denen die Täter „schwerste Verletzungen von Menschen verursachen beziehungsweise in Kauf nehmen“. Schultze betonte: „Polizeibeamte sind Menschen.“
Oberbürgermeister: „krimineller Gewaltausbruch“
Innenminister Wöller kündigte an, die Taten „mit aller Härte des Rechtsstaates“ zu verfolgen. „Dieses menschenverachtende Vorgehen grenzt an versuchten Totschlag“, erklärte er. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) wertete die Ereignisse als „heftigen kriminellen Gewaltausbruch“, den er „aus tiefstem Herzen“ verurteile. Die Sonderkommission müsse „diese brutalen Gewalttäter schnell fassen“.
Laut Polizei hatten sich am Silvesterabend rund tausend Menschen am Connewitzer Kreuz im Leipziger Süden versammelt. Kurz nach Mitternacht sei die Stimmung in Gewalt umgeschlagen: Aus einer Gruppe seien die Beamten massiv angegriffen worden. Neben dem Schwerverletzten hätten drei weitere Polizisten leichte Verletzungen erlitten, hieß es in der Erklärung.
Die Beamten hätten das Gebiet wegen der Ausschreitungen absperren müssen, es sei nicht mehr befahrbar gewesen. Nach 02.00 Uhr habe sich die Lage wieder entspannt.
Das Leipziger Viertel Connewitz ist eine Hochburg der linksalternativen Szene. Dort gibt es immer wieder Zusammenstöße von Autonomen mit der Polizei. (afp)
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