Horror-Clown am Wiener Hauptbahnhof – Polizei gibt Warnschuss ab
Donnerstagabend, 17. Oktober, gegen 22.15 Uhr: Am Wiener Hauptbahnhof werden Polizisten im Rahmen eines präventiven Streifendienstes auf einen Horror-Clown aufmerksam. Der Verdächtige flüchtet, als er dessen gewahr wird.
Sofort nehmen Beamte mit Diensthunden die Verfolgung der vermummten Person auf.
Mehrmals wurde der Flüchtende aufgefordert stehen zu bleiben. Da diese Aufforderungen jedoch keine Wirkung zeigten, wurde durch einen Beamten ein Schreckschuss abgegeben.“
Schließlich konnte der Clown in der Gombrichgasse eingeholt und gestellt werden. Er wurde als 26-jähriger österreichischer Staatsbürger identifiziert.
Bei einer Personendurchsuchung fanden die Polizisten neben der Clown-Maske ein Butterfly-Messer sowie ein Päckchen mit Marihuana.“
(Landespolizeidirektion Wien)
Über den Grund seiner Flucht befragt, sagte der Mann, dass er aus „Dummheit und aufgrund des Suchtmittels vor der Polizei weggelaufen“ sei.
Psychisch krank: Horror-Clowns
Immer wieder machten in den vergangenen Jahren Horror-Clowns auf sich aufmerksam. In manchen Fällen wollten sie ihre Mitmenschen erschrecken, in anderen Fällen waren sie kriminell unterwegs, manchmal wurden sie selbst zum Opfer.
Fragwürdig ist wohl auch die psychische Einstellung der sich vermummenden Personen. Die „Bild“ sprach mit einem Geschäftsführer einer Firma, die u. a. Horror-Clowns-Masken herstellt über die Unsitte:
Nicht das Kostüm ist das Problem, sondern der kranke Mensch dahinter.“
(Björn Lindert, Geschäftsführer)
Lindert meinte, dass man als Hersteller machtlos und die Polizei dafür zuständig sei. Laut einem Psychologen seien vor allem Kinder gefährdet: „Das bewirkt generell eine Traumatisierung.“
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kündigt nach einer Welle von Horror-Clown-Angriffen 2016 eine harte Vorgehensweise an. In der „Passauer Neuen Presse“ sagte Herrmann, dass solche „üblen Gags“ schlimme Folgen haben können. „Wir werden da deshalb auch nichts durchgehen lassen und jeden Fall konsequent verfolgen sowie entsprechend ahnden.“
Um ein Kavaliersdelikt handelt es sich ohnehin nicht. Thomas Kutschaty (SPD), damals Justizminister in NRW, bezeichnete jemanden, der andere „sprichwörtlich zu Tode erschrecken will“ als Straftäter. (sm)
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