Frankfurter Opernplatz: Ab Mitternacht Durchsagen der Polizei, ab 1 Uhr Sperrstunde

Mit einer Sperrverfügung und einem großen Polizeiaufgebot hat die Stadt Frankfurt auf die Krawalle am Opernplatz reagiert. An dem Konzept will man zunächst festhalten.
Titelbild
Mit Flatterband abgesperrt und menschenleer ist der Platz vor der Alten Oper.Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/dpa
Epoch Times26. Juli 2020

Eine Woche nach den Ausschreitungen in Frankfurt ist auch die Räumung des Opernplatzes in der Nacht auf Sonntag friedlich verlaufen.

Zuletzt hielten sich noch einige Dutzend Menschen auf dem Platz auf, verließen ihn jedoch vor Beginn der Sperrstunde um 1 Uhr. Die Polizei war seit dem frühen Abend mit zahlreichen Beamten im Einsatz, im gesamten Stadtgebiet war ein größeres Polizeiaufgebot zu sehen.

Erstmals galt an diesem Wochenende ab Mitternacht ein Betretungsverbot für den Opernplatz, auf dem es vor einer Woche zu Krawallen gekommen war. Polizisten waren aus der Menge der Feiernden heraus mit Flaschen angegriffen worden. Damals gab es mindestens fünf verletzte Beamte, mehrere Polizeifahrzeuge beschädigt. Die Nacht zum Freitag war ebenfalls ruhig geblieben.

Ab Mitternacht Durchsagen, ab 1 Uhr Sperrstunde

Der Opernplatz hatte sich in den vergangenen Monaten auch angesichts der coronabedingten Schließung von Clubs und Diskotheken zur Freiluft-Partyzone entwickelt. Angesichts der starken Polizeipräsenz feierten an diesem Wochenende aber nur jeweils wenige hundert Menschen in kleinen Gruppen auf dem Platz.

Die Polizei sprach von rund 300 Feiernden, die sich am Samstagabend auf dem Platz befanden. Ab Mitternacht wurden Scheinwerfer angeschaltet, die Polizei machte Durchsagen. Ab 1 Uhr musste der Platz geräumt sein.

Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) hatte sich am späten Samstagabend auf dem Opernplatz ein Bild der Lage gemacht. Demonstranten forderten ihn zu Gesprächen gegen sogenanntes Racial Profiling auf.

Racial Profiling bezieht sich auf Kontrolle von Menschen wegen ihrer Hautfarbe, Haarfarbe oder anderer äußerer Merkmale, aber ohne konkreten Anlass. Sie warfen der Frankfurter Polizei vor, gezielt Menschen mit Migrationshintergrund zu kontrollieren.

Weiterhin Betretungsverbote für die Nächte

Feldmann befand sich zwischendurch mit mehreren Demonstranten in einem Ring von Polizisten, die wiederum von Demonstranten umgeben waren. Er sagte, für Diskriminierung und Rassismus sei kein Platz in Frankfurt, und bot weitere Gespräche an. Nach einem etwa 30-minütigen Meinungsaustausch verließ Feldmann den Platz.

Ob am kommenden Wochenende ein ähnliches Polizeiaufgebot eingesetzt wird, entscheidet sich in den nächsten Tagen, sagte eine Sprecherin.

Feldmann sagte, wenn sich die Lage beruhigt habe, könne der Einsatz heruntergefahren werde. Das Betretungsverbot des Platzes ab Mitternacht soll zunächst weiter an den Wochenenden gelten. (dpa)



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