State of Play – Stand der Dinge

Titelbild
In einer Szene des Films 'State of Play' Helen Mirren, links, Rachel McAdams und Russell Crowe. Der Thriller ist seit dem 18. Juni 2009 in den deutschen Kinos. (AP Photo/UPI)
Von 21. Juni 2009

Wenn es in der Politik um Machtinteressen und  Einflussnahme geht, treten nicht selten zwei ebenbürtige Gegner in die Arena: einerseits die Politiker, die ihre Macht und ihren Einfluss erhalten wollen, und andererseits die Journalisten, die jene Korruption anprangern, die mit unkontrollierter Machtfülle einhergeht, die manchmal zu politischen Allmachtsfantasien führt…

Die Story

Der ehrgeizige, mega-coole und scheinbar nicht aus der Bahn zu werfende Abgeordnete Stephen Collins (Ben Affleck) ist der Hoffnungsträger seiner Partei: er ist der ehrenwerte Vorsitzende eines Komitees, das die Ausgaben des Verteidigungshaushalts überwacht. Eines Tages wird jedoch seine hübsche junge Assistentin des Politikers von einem Unbekannten vor die U-Bahn gestoßen und stirbt.

Der Star-Reporter des Washington Globe, Cal McAffrey (Russell Crowe, „Gladiator“), eine alter Freund von Collins, hat das zweifelhafte Vergnügen, von seiner beinharten Chefredakteurin Cameron Lynne (Helen Mirren) ausgerechnet mit Recherchen zu dieser Story beauftragt zu werden. Während McAffrey und seine neue Mitarbeiterin – und leidenschaftliche Bloggerin –  Della Frye (Rachel McAdams) versuchen, die Identität des Mörders aufzudecken, geraten sie beide wechselseitig ins Visier des mutmaßlichen Killers. Die so unterschiedlich gestrickten Journalisten – McAffrey ganz „alte Schule“, der mühelos Spürsinn und Raffinement mit Faktentreue und Loyalität zu kombinieren weiß, und Frye, die eher nassforsche mit weiblichem Charme punktende Newcomerin – raufen sich nach anfänglichen Reiberein zusammen und decken schließlich gemeinsam eine ebenso gigantische wie infame Vertuschungsaktion auf, die sämtliche Machtstrukturen des Landes erschüttern könnte.

Von der Erfolgsserie zum Blockbuster

Alles begann mit dem brillanten Quellmaterial von Autor Paul Abbott, dem Schöpfer der erfolgreichen Miniserie aus dem Jahre 2003, die bei BBC zu sehen war. Produzent Hauptmann schaffte es,  Abbotts komplexe, sechsstündige Mini-Serie zu einem Spielfilm werden zu lassen: „Die Gelegenheit, ins Innere der Nachrichtenwelt einzudringen und die ganze Dramatik zu erfassen, die in der Herstellung einer Tageszeitung steckt, in der Verfolgung einer Story und der Suche nach der Wahrheit mit all ihren Folgen – das machte die Story sehr bedeutsam. Die Mini-Serie funktionierte so gut, weil sie oberflächlich betrachtet vom Tanz zwischen Politik und Journalismus handelt, vom Zustand der heutigen Medien, von Bespitzelungsaffären in Großunternehmen und Verschwörung. Aber dann stellt man fest, dass es auch um Individuen und ihre Entscheidungen geht und eine zutiefst persönliche Angelegenheit ist. Es geht um Themen wie Konflikte und Engagement, Loyalität und Liebe, Machtgier und Karrierestreben. Das machte den Stoff so fesselnd.“

Ganz nebenbei zeigt der Polit-Thriller einen brisanten Blick auf den Verfall des Printjournalismus, das aktuelle Zeitungssterben und auf eine fast ausgestorbene Spezies von Mensch, den traditionellen Journalisten, der jeder Spur intensiv nachgeht, bis seine Wissbegierde gestillt ist und seinen Bericht noch in der Nacht, kurz vor Druckschluss abgibt, damit am nächsten Morgen niemand mehr das Aufgedeckte zu vertuschen vermag.

Erschienen in The Epoch TImes Deutschland Nr. 22/09



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