Scooter tritt trotz Drohungen auf der Krim auf – Ukraine spricht von „Verbrechen“ und droht mit Strafverfolgung

Scooter spielte auf der Krim. Das hat zu Kritik aus der deutschen Politik geführt und zu Drohungen aus der Ukraine. Aber Frontmann H.P. Baxxter verteidigt den Auftritt. "Wir wollen und werden uns politisch nicht vereinnahmen lassen."
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H.P. Baxxter, Frontmann von ScooterFoto: CLEMENS BILAN/AFP/Getty Images
Epoch Times5. August 2017
Die Technoband Scooter ist trotz Drohungen der Ukraine zu einem Konzert auf die Halbinsel Krim gereist, um bei dem Rockfestival ZBFest in Balaklawa nahe der Marinestadt Sewastopol aufzutreten.
Dafür erntete die Band auch Kritik aus Deutschland: Die grüne Europa-Abgeordnete Rebecca Harms sagte der „Bild“, die Band um Frontmann H.P. Baxxter würde damit „Putins Seite ergreifen“. Sie warnte, „die Leute von Scooter sollten wissen, dass Künstler und Bürgerrechtler von der Krim zu jahrzehntelanger Lagerhaft in Sibirien verurteilt wurden. Ihr Auftritt dient auch dazu, all die schlimmen Menschenrechtsverletzungen auf der Krim zu übertünchen.“

Ukraine droht mit strafrechtlichen Konsequenzen

Der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, droht der Band sogar mit strafrechtlichen Konsequenzen.

Dass Scooter alle Warnungen ignoriert und am 3. August auf die Krim illegal eingereist sei, „ist nicht nur ein Skandal, sondern auch ein Verbrechen mit schwerwiegenden rechtlichen Folgen“, sagte Melnyk den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

„Die ukrainische Staatsanwaltschaft wurde bereits eingeschaltet und einschlägige Strafverfahren eingeleitet“, erklärte der Botschafter. „Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine gravierende Straftat, die weltweit geahndet wird“, sagte er.

Russland hat die ukrainische Halbinsel Krim 2014 in die Föderation eingegliedert. Das geschah nach dem Sturz der ukrainischen Regierung – mit Hilfe des Westens – und nach dem Ausbruch des Krieges im Osten des Landes. Der Schritt wurde in einem Referendum auf der Krim, von über 80 Prozent der Menschen befürwortet – aus Sicht des Westens ist dies völkerrechtswidrig.

„Wir spielen für unsere Fans“

Baxxter verteidigte den Auftritt seiner Band auf der Schwarzmeer-Halbinsel. „Wir haben die Anfrage bekommen und spielen da im Rahmen eines Festivals“, sagte Baxxter am Donnerstagabend der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

„Wir sehen das als rein musikalischen Event, wir spielen für unsere Fans“, betonte der in Hamburg lebende 53-Jährige. Baxxter sagte auch: „Wir wollen und werden uns politisch nicht vereinnahmen lassen.“ (so/afp/dpa)



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