Gedicht des Tages
Dein Engel – Von Karl May
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

Wiss, daß grad in den schmerzensreichen Geschicken tiefe Weisheit ruht.
Foto: iStock
Dein Engel
„Glaube nicht, du seist verlassen,
wenn dir kein Mensch zur Seite steht.
Lern’ nur den leisen Hauch erfassen,
der, wenn du klagst, dich lind umweht.
wenn dir kein Mensch zur Seite steht.
Lern’ nur den leisen Hauch erfassen,
der, wenn du klagst, dich lind umweht.
Es zieht ein sinnenfremdes Mahnen
dein geistig Wesen zu sich hin:
‚Willst du, willst du denn gar nicht ahnen,
dass ich, dein Engel, bei dir bin?‘
dein geistig Wesen zu sich hin:
‚Willst du, willst du denn gar nicht ahnen,
dass ich, dein Engel, bei dir bin?‘
O wolle nicht darüber trauern,
dass dich kein Mensch im Herzen trägt.
Dort, jenseits unsrer Kirchhofsmauern,
gibt’s einen Puls, der für dich schlägt.
dass dich kein Mensch im Herzen trägt.
Dort, jenseits unsrer Kirchhofsmauern,
gibt’s einen Puls, der für dich schlägt.
Er hat für dich schon hier geschlagen,
und fühlst du ihn, so sagt er dir:
‚Du wirst auf Flügeln stets getragen;
ich bin dein Engel; glaub es mir!‘
und fühlst du ihn, so sagt er dir:
‚Du wirst auf Flügeln stets getragen;
ich bin dein Engel; glaub es mir!‘
O lass dir nicht ins Auge steigen
des Leides stille Tränenflut.
Wiss, daß grad in den schmerzensreichen
Geschicken tiefe Weisheit ruht.
des Leides stille Tränenflut.
Wiss, daß grad in den schmerzensreichen
Geschicken tiefe Weisheit ruht.
Grad in des Lebens schwersten Stunden
spricht tröstend dir dein Engel zu:
,Durchs Leiden hast du mich gefunden;
ich bin getrost; nun sei’s auch du!‘“
spricht tröstend dir dein Engel zu:
,Durchs Leiden hast du mich gefunden;
ich bin getrost; nun sei’s auch du!‘“
Karl May (1842–1912)
aus: „Himmelsgedanken“, Gedichte,
Freiburg i.Br. (1900), S. 173–175
aus: „Himmelsgedanken“, Gedichte,
Freiburg i.Br. (1900), S. 173–175
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