Gedicht des Tages
Arm Kräutchen – Von Joachim Ringelnatz
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

Sah Züge schwinden, Züge nahn. Der arme Sauerampfer ...
Foto: iStock
Arm Kräutchen
Ein Sauerampfer auf dem Damm
Stand zwischen Bahngeleisen,
Machte vor jedem D-Zug stramm,
Sah viele Menschen reisen.
Stand zwischen Bahngeleisen,
Machte vor jedem D-Zug stramm,
Sah viele Menschen reisen.
Und stand verstaubt und schluckte Qualm,
Schwindsüchtig und verloren,
Ein armes Kraut, ein schwacher Halm,
Mit Augen, Herz und Ohren.
Schwindsüchtig und verloren,
Ein armes Kraut, ein schwacher Halm,
Mit Augen, Herz und Ohren.
Sah Züge schwinden, Züge nahn.
Der arme Sauerampfer
Sah Eisenbahn um Eisenbahn,
Sah niemals einen Dampfer.
Der arme Sauerampfer
Sah Eisenbahn um Eisenbahn,
Sah niemals einen Dampfer.
Joachim Ringelnatz (1883 – 1934)
Aktuelle Artikel des Autors
24. August 2023
Hinaus an den Strand – von Joachim Ringelnatz
20. Februar 2023
Immer wieder Fasching – Joachim Ringelnatz
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
Bitte einloggen, um einen Kommentar verfassen zu können
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.