Münchner Opernintendant sieht Deutschland auf dem Weg in die Planwirtschaft
Die Corona-Politik der Regierung hat nicht nur Befürworter. Zu den Kritikern gehört auch Münchens Opernintendant Nikolaus Bachler.

Das Münchner Nationaltheater am Max-Joseph-Platz Platz.
Foto: iStock
Münchens Opernintendant Nikolaus Bachler (69) hat den strikten Kurs der Politik in der Corona-Pandemie mit deutlichen Worten kritisiert.
„Deutschland ist derzeit mehr oder weniger auf dem Weg in die Planwirtschaft, wo nur noch Anordnungen und Verbote gelten und die Eigenverantwortung schwindet“, sagte er der „Abendzeitung“ (Samstag). Es gehe nicht darum, die Gesamtsituation zu ignorieren, sondern zielgerichtet und individuell zu agieren.

Nikolaus Bachler hat den strikten Kurs der Politik in der Corona-Pandemie mit deutlichen Worten kritisiert.
Foto: Tobias Hase/dpa/dpa
Das Nationaltheater sei mit mehr als 2.100 Plätzen das größte Opernhaus Deutschlands. „Wir haben ein durchdachtes Sicherheitskonzept entwickelt und den Orchestergraben erweitert, damit die Musiker nicht so eng sitzen. Außerdem haben wir das disziplinierteste Publikum“, sagte Bachler. „Leider wird derzeit von der Politik jede individuelle Initiative zurückgedrängt. Das halte ich für eine gesamtgesellschaftliche Gefahr.“
Große Gruppen zu einheitlichen Aktionen zu bewegen, sei in der Demokratie nie leicht, sagte der Intendant weiter. „Die Politiker hören uns auch durchaus zu, aber es herrscht die Meinung, dass alles über Verordnungen geregelt werden müsse und nicht in individueller Eigenverantwortung. Das ist für mich ein Totschlagsargument, da kann ich 100 Mal wiederholen, dass mein Haus 2.100 Besucher fasst.“ (dpa)
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