Lindenstraße: Die kinderlose Mutter der Nation wird am Sonntag 80 Jahre alt

Titelbild
Marie-Luise Marjan.Foto: Hannes Magerstaedt/Getty Images
Epoch Times3. August 2020

Ob außer Regisseur Wolfgang Petersen noch jemand beim Film „Smog“ an Marie-Luise Marjan denkt? Der Streifen von 1973 mit ihr in der Hauptrolle gilt als Meisterwerk, doch Marjan wird auf ewig mit der langlebigsten deutschen Seifenoper verbunden sein.

Die Rolle der Mutter Beimer aus der mittlerweile eingestellten ARD-„Lindenstraße“ machte sie nach Inge Meysel zur Mutter der Nation. Am Sonntag wird Marjan 80 Jahre alt.

Nach dem Ende der „Lindenstraße“ mit der Ausstrahlung der letzten Folge im März befindet sie sich auf dem Altenteil – allerdings auf Abruf. Aktuelle Projekte sind derzeit nicht bekannt, aber bereit stünde sie dafür. „Wenn eine schöne Rolle kommt, sage ich natürlich nicht nein“, sagte sie in einem Interview für die Goldene Kamera im Frühjahr.

Der „Bild“-Zeitung sagte Marjan, Spielfilme könnte sie sich gut vorstellen. „Wenn das Drehbuch stimmt, könnte ich mir einen Rosamunde-Pilcher-Film vorstellen.“ Sollte Marjan im nächsten Projekt die Rolle der Mutter bekommen, wäre es ihre 26. Mutterrolle.

Viel Drama bei den Beimers

Als die „Lindenstraße“ 1985 auf die deutschen Bildschirme kam, schien alles nach Friede, Freude, Eierkuchen auszusehen. Helga und Hans Beimer mit ihren drei Kindern waren die Familie von nebenan, doch die anfangs zwölf Millionen Zuschauer erlebten weit über das Alltägliche hinausgehende Dramen. Untreue, Naziskandal, Scheidung, Unfalltod, bei den Beimers gab es alles.

Ursprünglich glaubte Marjan gar nicht, zu Joachim Luger als ihrem Serienehemann zu passen: Die beiden kannten sich vom Theater, sie fand, er habe immer viel jünger ausgesehen als sie. Für das gemeinsame Casting machte sie auf jung, erschien im Blümchenkleid – und schon war das Serientraumpaar der kommenden Jahre geboren.

In die Wiege gelegt wurde Marjan die Rollenzuteilung als Mutter nicht. Von ihrer eigenen Mutter wurde sie ins Waisenhaus gebracht, kaum dass sie am 9. August 1940 im Zweiten Weltkrieg in Essen zur Welt gekommen war. Bald darauf kam sie in eine Pflegefamilie in Hattingen an der Ruhr.

Dass sie ein Adoptivkind ist, erfuhr Marjan erst im Alter von 16 Jahren über eine Mitschülerin – eine schockierende Nachricht. „Papa nicht Papa? Mama nicht Mama? Und eine Wildfremde meine Mutter? Jeder, der ein Erdbeben mitgemacht hat, kann nachempfinden, was in mir vorging“, erinnerte sie sich später. Ihre leibliche Mutter traf sie dreimal, eine Bindung entstand nie.

Marjan: Ich habe nie einen Heiratsantrag bekommen

Das Jugenderlebnis, spät von der Adoption erfahren zu haben, wirkte prägend: „Eine gewisse Distanz ist mir zueigen, ich bin ein vorsichtiger Mensch.“ Selbst gründete sie nie eine Familie, führte aber langjährige Beziehungen. Sie habe nie in ihrem Leben einen Heiratsantrag bekommen, sagte sie jüngst in einem Interview.

Warum sie bei ihrer Familiengeschichte als Kinderlose so sehr auf die Mutterrolle abonniert ist, beantwortete Marjan einmal mit einer Gegenfrage: „Muss man ein Mörder sein, um einen Mörder zu spielen?“ Sie habe eben sehr viel Mütterliches an sich.

Das Schauspiel lernte Marjan nach dem Abitur und einer Ausbildung zur Sprechstundenhilfe Ende der 50er Jahre an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Hamburg. Es folgten verschiedene Theaterengagements.

Der Höhepunkt ihrer Theaterkarriere wurde das von 1967 bis 1979 dauernde Engagement am Schauspielhaus Bochum, wo Marjan in Inszenierungen von Peter Zadek, Hans Neuenfels oder Jürgen Flimm ein Publikumsliebling wurde.

Falls irgendwo ein Regisseur ruft und eine gute Rolle hat, wird Marjan wohl zusagen. „Schauspielerin ist man immer, bis zum Ende – das kann man nicht ablegen.“ Das Publikum allerdings wird sicher auch bei einer neuen Rolle das Bild der sorgenden Mutter Beimer im Kopf behalten. (afp)



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