„Heute Abend sind wir alle Chinesen“

Titelbild
Der mongolische Schalentanz – präsentiert von Shen Yun Performing Arts im Jahr 2008. (Copyright von Shen Yun Performing Arts)
Von 12. Oktober 2009

Nach dem Besuch der chinesischen Neujahrsgala der New Yorker Künstlergruppe Shen Yun Performing Arts kam ich mit zwei Damen ins Gespräch. Eine von ihnen war Marvi Weigensberg, Managerin der US-amerikanischen  Musikgruppe „The Joy of Music“. Sie erzählte mir, ihre Kenntnisse über China hätten sich früher auf die chinesische Küche beschränkt. Erst nach der Show an diesem Abend habe sie eine Ahnung bekommen von der Geschichte Chinas, seiner Philosophie und seinen Werten, die sie sehr hoch einschätze.

Viele sehen in China ein Land, das Billigwaren produziert, einen großen Markt vorzuweisen hat und das in den großen Städten reihenweise Wolkenkratzer hochzieht. Gleichzeitig existiert diese bedrohliche Kluft zwischen Arm und Reich, zwischen Chance und Risiko. Das ist das „wirtschaftliche China.“

Natürlich wissen viele, dass China ein kommunistisches Land ist. Damit einher gehen Pressezensur, Verletzung der Menschenrechte, Korruption. Eine unabhängige und unparteiische Justiz ist so gut wie nicht vorhanden. So zeigt sich das „politische China“ vor der Weltengemeinschaft.

Das dritte China wird oft übersehen, nämlich das „kulturelle China“. Als Ausländer mag man chinesisches Essen, staunt über Chinas Terrakotta-Armee, die Große Mauer, die Verbotene Stadt oder die Kalligraphie, Antiquitäten und chinesische Schriftzeichen. Und ist doch noch weit entfernt vom dem, was das wahre „kulturelle China“ ausmacht.

Im I-Ging, dem „Buch der Wandlung“, heißt es: „Das Wesen, das ohne Form existiert, nennt sich Tao, das Wesen, das in einer Form existiert, nennt sich Objekt.“ Im weiteren Sinn kann das Sichtbare und Greifbare dann nur Objekt sein. Es ist aber immer das – nicht greifbare und nicht sichtbare – Wesen, das die Essenz einer Kultur, den tieferen Inhalt darstellt. Die Kommunistische Partei Chinas hat die chinesische Volkskultur missbraucht und immer nur den Teil, der über die äußerliche Form wahrgenommen wird, präsentiert. Der geistige Teil, der Wurzel jeder Kultur ist, ging dabei völlig verloren oder wurde verdreht.

Schauen wir die hervorragende Tanztechnik, die wunderschönen Kostüme und die herrliche Gestaltung der Kulisse bei Shen Yun (Shen Yun heißt übersetzt: „Göttliche Schönheit“) an, oder lauschen wir den schönen Klängen, dann sind wir dabei, die Oberfläche der Kultur wert zu schätzen. Was aber die einzelnen Szenen ausdrücken, das ist der Geist, der den Himmel respektiert und die Tugend preist. Werte werden vermittelt vom standhaften Einsatz für den Glauben oder Loyalität, an den anderen denken. Die chinesische Kultur stellt ein höchst interessantes Phänomen dar, da sich die Menschen darin nicht nach der „Abstammung des Blutes“ unterteilen lassen, sondern nach ihrem „Kultursinn“. Das heißt: Auch wenn Sie blond und blauäugig sein sollten, wenn sie aber die chinesische Kultur anerkennen, dann sind sie ein Huaxia-Chinese. Im Gegensatz dazu reicht es nicht, Chinesisch zu sprechen und die chinesische Schrift zu beherrschen, die Vorfahren aber „hinter dem Kopf zu lassen“. So zerstört man die Kultur und zählt dann nur zu den „Barbaren“. Diese Art der Unterteilung nennt die konfuzianische Schule die „Unterscheidung von Barbaren und Huaxia-Chinesen“.

Die Kaiser der Tang-Dynastie haben teilweise die han-chinesische Abstammung, teilweise aber auch die der Volksgruppe Xianbei. Trotzdem halten wir die große Tang-Dynastie für den Höhepunkt der chinesischen Kultur. Dies ist vielleicht ein gutes Beispiel für die konfuzianische Redewendung von den Barbaren und den Huaxia-Chinesen. Das „kulturelle China“ ist also kein geographischer Begriff. Der Präsident der New Yorker Rechtsanwaltskanzlei Ferro & Cuccia sagte nach der Ausführung der Neujahrsgala: „Heute Abend sind wir alle Chinesen“.

Das neue Jahr nähert sich langsam, aber beständig, und so hoffe ich von ganzem Herz, dass die von Shen Yun präsentierte chinesische Kultur, die bisher wegen der chinesischen kommunistischen Diktatur nur im Ausland aufgeführt werden kann, bald auch das chinesische Festland erreichen wird, dort ebenso beliebt wird wie hier und die klassische Kultur wieder auflebt, sodass meine Landsleute zu einem echten chinesischen Volk werden.

Meine Hoffnung nimmt Gestalt an. In Hongkong ist die Show bereits im Januar 2010 zu sehen.

 

Die Epoch Times Deutschland freut sich, als Medienpartner von Shen Yun Performing Arts World Tour 2009 und 2010 ihren Leserinnen und Lesern einen exklusiven Einblick in ein einzigartiges Kulturereignis bieten zu können.

http://divineperformingarts.eu

Frankfurt/Main / Jahrhunderthalle

12. März 2010, 20:00 Uhr

13. März 2010, 19:30 Uhr

14. März 2010, 15:00 Uhr

TICKETS: www.ticketonline.de

 

 



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