Deutschland erhöht seinen Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien rasch, hieß es gestern bei der Pressekonferenz im Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Der Strompreis ist weiterhin der höchste in Europa, der Strombedarf ist in den vergangenen Jahren weltweit gestiegen.
Die Empfehlungen der Internationalen Energieagentur zur Energiepolitik für Deutschland 2025 sollen Abhilfe schaffen.
Ziel dabei ist es, die Wirkungskraft der Energie- und Klimapolitik dieser Länder zu erhöhen.
„Der Umstieg auf Energieproduktion, die man auch zu Hause vollziehen kann, Wind, Sonne, sind heimische Energiequellen, senkt die Abhängigkeit, erhöht die Energie Sicherheit und wir wissen heute auch, es ist weltweit die kostengünstigste Technologie zur Erzeugung von Strom“, sagt Stefan Wenzel, Staatsminister im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Im ersten Quartal des Jahres 2024 war der Strompreis in Deutschland der teuerste in Europa, wie man in dieser Grafik des Statistischen Bundesamtes sieht. Frankreich, dessen Atomstrom wir bei der Abwesenheit von Wind und Sonne importieren, lag im ersten Quartal 2024 unter dem EU-Durchschnitt.
Die IEA fordert im ersten Punkt des Papiers, gerichtet an die Politik „langfristige politische und regulatorische Stabilität“, „um eine sichere und bezahlbare Energiewende als entscheidenden Wachstumstreiber der deutschen Volkswirtschaft zu fördern.“
Epoch Times Reporter Erik Rusch fragte angesichts der Abwanderung und Insolvenzen deutscher Unternehmen, mit welchen Maßnahmen die Energiewende zum Wachstumstreiber der deutschen Wirtschaft werden könne.
„Sie sagen, wir hätten eine Abwanderung von Unternehmen zu verzeichnen. Das ist ohne Zweifel der Fall. Aber die Ursache ist, meine ich, eine ganz andere. Wir haben vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine einen Gaspreis gehabt, der deutlich niedriger war. Und wir haben gesehen, welche Folgen die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen in dieser Krisensituation hatte“, sagt Stefan Wenzel, Staatsminister im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Die IEA empfiehlt unter Punkt 4 als Maßnahmen zur Senkung der Endkundenstrompreise, Steuersenkungen, oder die Übernahme einiger Gebühren in den Staatshaushalt, also die Umlage auf Steuergelder. Gleichzeitig sollen die Anstrengungen zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors verstärkt werden.
Auf die Frage, wie die Abhängigkeit von Stromimporten aus dem Ausland zur Netzharmonisierung und Grundlastbedarfsdeckung beendet werden solle, erhielten wir leider keine Antwort.
Jedoch wurden auch Fehler eingestanden.
„Im Gebäudesektor haben wir in der letzten Legislatur wichtige Weichenstellungen gestellt. Wir haben das Gebäudeenergiegesetz novelliert und die damit verbundene Einführung der 65 Prozent erneuerbaren Regelungen für neue Heizung. Dies Gesetz kam ein Jahr vorher als ursprünglich geplant. Auslöser war damals der Überfall Russlands auf die Ukraine. Im Nachhinein war das vielleicht nicht so eine ganz gute Idee, weil darunter wahrscheinlich auch die Kommunikation gelitten hat. Und es besser gewesen wäre, das mit etwas mehr Vorbereitung und besserer Kommunikation voranzutreiben“, sagte Staatsminister Wenzel.
Die IEA-Vertreterin Divya Reddy merkte an, dass die geforderte Klimaneutralität eine herausfordernde Aufgabe für die ganze Welt ist. Als Endverbraucher könne sich ein Energieberater lohnen, auch die Investition in eine Wärmepumpe würde sich bei den steigenden Energiekosten lohnen, was ihrer Meinung nach zu wenig kommuniziert würde.
In dem Energiebericht wurden des Weiteren eine Beschleunigung des Smart-Meter-Rollout, der Zubau von Großspeichern an optimalen Standorten, kommunale Wärmeplanung oder eine Stimulierung der Nachfrage nach emissionsarmem Wasserstoff empfohlen.
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Reporter: Erik Rusch
Kamera: Matthias Kehrein
Sprecher: Alex Sieber
Text und Schnitt: Stephan Kröker
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