Auf seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida hatte die Epoch Times Gelegenheit, mit dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump ein Exklusivinterview zu führen. Mit Kash Patel, dem Moderator der EpochTV-Sendung Kash´s Corner, empfing Trump keinen Unbekannten: Patel spielte im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses eine entscheidende Rolle bei der Aufdeckung der Machenschaften des FBI in der Russlandaffäre, die Trump angelastet wurde, ein großer Skandal, der später als „Spygate“ bezeichnet wurde. Kash Patel hatte darüber hinaus Schlüsselpositionen für einen großen Teil des nationalen Sicherheitsapparats der USA inne.
Er leitete die Terrorismusbekämpfung im Nationalen Sicherheitsrat, wo er die Eliminierung von IS- und Al-Qaida-Führern wie al-Baghdadi und Qasem al-Rimi beaufsichtigte. Außerdem war er die rechte Hand des amtierenden Direktors des Nationalen Nachrichtendienstes Ric Grenell und Stabschef des ehemaligen Verteidigungsministers Christopher Miller. Last but not least war er eine Zeit lang für den „Nuklearfußball“ des Präsidenten zuständig.
Kash Patel: Wir wissen, was Ihre Regierung gegen die Kommunistische Partei Chinas erreicht hat und wie Sie Xi Jinping dazu gebracht haben, Sie zu respektieren. Und wir haben gesehen, wie das letzte Jahr verlaufen ist, Sir. Was erwartet uns in den nächsten drei Jahren? Wie können wir es mit China aufnehmen? Was muss die nächste Regierung, der nächste Präsident tun, um uns nicht nur dorthin zurückzubringen, wo wir vorher waren, sondern noch weiter?
Donald Trump: Es ist die traurigste Zeit für unser Land, die ich bislang erlebt habe. Wir hatten alles in einem so guten Zustand. Die Grenzen, die Beziehungen zu anderen Ländern, man hat uns respektiert. Wir haben schlechte Abkommen aufgelöst und großartige Abkommen geschlossen. Aber wir erleben die traurigste und peinlichste Zeit für unser Land. Die Grenze, durch die Millionen von Menschen hereinkommen, ist eine Katastrophe. Da ist nichts Gutes. Die Inflation. Aber das Schlimmste war die Art und Weise, wie sie sich aus Afghanistan zurückgezogen haben.
Ich habe die Zahl der Soldaten auf 2.000 reduziert. Wir wollten mit Kraft und Würde und mitsamt unserer Ausrüstung abziehen, ohne Tote. Die Art und Weise, wie sie sich aus Afghanistan zurückgezogen haben, war, als wären wir eine Bande, die nicht gerade schießen kann. Jetzt sind sie Geiseln, die Amerikaner – und einige andere.
Und jetzt haben sie gerade Tausende und Abertausende von Menschen aus Afghanistan herausgeholt. Sie wissen nicht einmal, um wen es sich handelt, woher sie kommen. Wir werden später einen hohen Preis mit Terrorismus und anderen Dingen dafür zahlen. Es ist so traurig, das zu sehen.
Kash Patel: Wie können wir China auf Kurs bringen?
Trump: China muss auf Kurs gebracht werden. China wird jetzt einen Amoklauf veranstalten. Ich denke, dass nach den Olympischen Spielen schlimme Dinge in Bezug auf Taiwan passieren werden. Wenn die Wahlen nicht manipuliert worden wären, wäre das alles nicht passiert.
Und was mit Russland und der Ukraine passiert, was mit Nordkorea passiert, was mit dem Iran passiert – jetzt verhandeln sie aus Schwäche neu. Mit dem Iran hätten wir innerhalb einer Woche einen Deal erreicht.
Kash Patel: Ich war Teil Ihres nationalen Sicherheitsapparats und wir haben es mit dem Iran aufgenommen. Und wir hätten uns klugerweise mit Bedingungen aus Afghanistan zurückgezogen und Amerika an die erste Stelle gesetzt.
Trump: Richtig. Die Biden-Regierung dagegen ließ Ausrüstung im Wert von 85 Milliarden Dollar zurück und zog das Militär ab, bevor sie die Menschen abzogen.
Respekt verschaffen
Wenn Sie wieder im Amt wären, was würden Sie als Erstes zu Xi Jinping sagen?
Wenn ich wieder im Amt wäre? Die Mauer. Zuallererst die Mauer.
Kash Patel: OK, sie fertigzustellen.
Trump: Auch für ihn. Wissen Sie warum? Weil er, wenn er sieht, wie Millionen von Menschen in unser Land strömen, den Respekt vor unserem Land verliert. Das war vor dem Afghanistan-Desaster. Wenn er und Putin und Kim Jong-un und die iranischen Führer, wenn sie sehen, wie Millionen von Menschen aus 129 verschiedenen Ländern in unser Land strömen, einfach so einströmen, verlieren sie den Respekt. Es ist so einfach. Man muss die Grenzen schließen. Das wäre ein großes Signal, ein wirklich großes Signal. Und dann muss man sich wieder Respekt verschaffen.
Wie stellt man das an? Indem man ihnen klarmacht, dass dieses Land hier ist und bleiben wird, und dass wir uns keinen Unsinn gefallen lassen. Unser Militäretat wurde drastisch gekürzt. China baut also sein Militär auf, wie noch nie zuvor, während wir unseren Haushalt kürzen. Das kann nicht zugelassen werden. Unsere Ausrüstung ist besser als ihre, wenn man uns erlaubt, sie zu nutzen. Man muss sich ihren Respekt erarbeiten. Im Moment respektiert Putin unser Land nicht mehr. Deshalb tun sie das in der Ukraine.
Ich habe mich gut mit Putin verstanden. Ich hatte ein sehr gutes Verhältnis zu ihm. Er hat es verstanden und ich habe es verstanden, und wir haben uns verstanden. Die Ukraine hätte er nie eingenommen. Und Xi hätte nie getan, was er tut. Er will sich Taiwan vorknöpfen. Das wäre unter meiner Regierung nie passiert.
Kash Patel: Als ich Stabschef im Verteidigungsministerium war, haben Sie eine sehr harte Haltung zum Südchinesischen Meer und zu Taiwan eingenommen. Und Sie haben Recht, Xi hat nicht eine Sekunde daran gedacht, sich einzumischen.
Trump: Er hat nicht einmal daran gedacht.
Kash Patel: Ich habe für Sie die Terrorismusbekämpfung geleitet. Sie sagten:„Kash, ich habe einige sehr einfache Maßnahmen, die ich gerne umsetzen würde. Ich möchte die Führungsspitze von Al Qaida töten, ich möchte die Amirs des IS auslöschen und ich möchte sicherstellen, dass wir den Iran ausschalten.“ Ich hatte ein Organigramm für den IS und Al-Qaida an der Rückseite meiner Bürotür hängen. Wir haben 98 Prozent der Leute auf dem Diagramm vernichtet, weil Sie den Kampf gegen sie aufgenommen haben. Das war eine demütigende und eindrückliche Erfahrung [für sie]. Glauben Sie, dass sie angesichts der Ereignisse in Afghanistan wieder auf dem Vormarsch sein werden?
Trump: Sie sind bereits auf dem Vormarsch. Sie wurden ausgelöscht. Zu 100 Prozent. Ich wollte das Land verlassen, weil wir unser Ziel zu 95 Prozent erreicht hatten. Ich sagte: „Wir können jetzt gehen.“ Sollen sich doch die anderen Länder darum kümmern. Sollen sich Russland und der Iran darum kümmern. Wir machen die Arbeit für sie. Ich sagte: „Den Rest könnt ihr selbst erledigen.“ Und dann schrieb die Presse: „Oh, das waren aber keine 100 Prozent.“ Ich sagte: „Okay, ich werde die 100 Prozent vollmachen.“ Und ich habe es in zwei Wochen geschafft. Irak und Syrien, 100 Prozent IS-frei. Niemand konnte es glauben. Ich hatte großartige Generäle.
Wir hatten auch Tausende von Soldaten an der Grenze zwischen Syrien und der Türkei stationiert. Ich sagte: „Warum schützen wir die Türkei oder Syrien? Warum stehen wir zwischen diesen beiden Armeen, die es dort schon seit 1.000 Jahren gibt? Warum tun wir das?“ Ich habe die Soldaten abgezogen. So haben wir die Zahl auf etwa 50 reduziert. Ich sagte: „Ich werde nicht zulassen, dass 50 Soldaten zwischen diesen Armeen stehen.“ Ich habe sie rausgeholt. Alle sagten: „Oh, was für ein Fehler.“ Aber nichts passierte. Wir hatten dort 5.000 Soldaten. Und ich habe sie Stück für Stück abgezogen.
Wir können unsere eigene Grenze, unsere Südgrenze, nicht schützen, aber wir schützen eine Tausende Meilen entfernte Grenze zwischen der Türkei und Syrien. Ich sagte: „Bringt sie nach Hause.“ Ich habe sie rausgeholt. Und wissen Sie, was passiert ist? Nichts. Wir haben den Zustand der letzten 2.000 Jahre wiederhergestellt.
Biden lässt iranische Atomwaffen zu
Kash Patel: Was sagen Sie den Amerikanern, wenn der Iran jetzt auf dem Weg zur Atomwaffe ist? Wie geben wir ihnen die Zuversicht zu sagen, dass wir das nicht zulassen werden?
Trump: Man kann es nicht zulassen, aber ich denke, Biden lässt es geschehen. Man kann nicht mit ihnen reden. Das ist eine religiöse Ideologie, die nicht akzeptabel ist. Wenn er das zulässt, wird es ein schrecklicher Tag für die Welt sein. Israel wird meiner Meinung nach nicht mehr existieren, wenn sie das zulassen. Wenn wir uns an Israel erinnern und an das, was ich mit der Hauptstadt Israels, Jerusalem und den Golanhöhen, getan habe. Aber das Größte, was ich getan habe, war die Beendigung des Iran-Atomabkommens. Das war die größte Sache.
Kash Patel: Sagen Sie den israelischen Amerikanern und den Menschen in Israel, dass Sie glauben, dass diese Regierung dem Iran erlauben wird, Atomwaffen zu bauen?
Trump: Ich denke schon. Es sieht so aus, als würden sie das tun. Ja. Das ist nicht einmal vorstellbar. Ich glaube, es wird einer der tragischsten Momente der Geschichte sein.
Wir sollten miteinander auskommen
Kash Patel: Mit Ihrer Außenpolitik haben Sie uns aus den „ewigen Kriegen“ herausgeholt. Ich war in Afghanistan, Irak und Syrien beteiligt. Wie können wir verhindern, dass wir mit dem Aufstieg des IS wieder nach Afghanistan zurückkehren?
Trump: Es ist nicht bekannt, dass wir auch schon gegen Russland gekämpft haben. Russland hat einen kleinen Angriff gegen uns geführt. Ich sagte: „Tut es nicht wieder.“ Ich habe es zweimal gesagt. Dann haben wir etwas unternommen. Wir haben sie sehr hart getroffen. Und sie wissen es, und wir wissen es, und wir haben eine Ebene des gegenseitigen Respekts entwickelt. Das war sehr gut und sogar eine Beziehung, – wir haben eine Ebene des Respekts entwickelt. Wir sollten nicht mit Russland kämpfen. Wir sollten nicht mit diesen Ländern kämpfen. Wir sollten miteinander auskommen, und das gilt auch für China. Wir hätten eine sehr gute Beziehung zu China gehabt. COVID hat das Fass aber zum Überlaufen gebracht, es kam aus China, und zwar aus den Labors in Wuhan. Darüber sind sich jetzt alle einig.
Kash Patel: Sie haben den Reiseverkehr aus China umgehend eingestellt. Das war der richtige Schritt.
Trump: Aber die Leute wollten das nicht.
Kash Patel: Jetzt, zwei Jahre später, sind im Rest der Welt immer noch Einreiseverbote in Kraft. Was sagen Sie zu all diesen Einreiseverboten und allem, was immer noch getan wird?
Trump: China ist für etwas absolut Schreckliches nicht zur Rechenschaft gezogen worden, eines der schlimmsten Dinge, das der Welt je widerfahren ist, vielleicht sogar das Schlimmste, denn die ganze Welt ist von dem China-Virus stark betroffen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich eine großartige Beziehung zu China. Doch dann war es zu viel. Wie kann man eine gute Beziehung haben, wenn Millionen von Menschen auf der ganzen Welt sterben? Dann kommt Biden ins Amt, und er macht in Bezug auf COVID einen schrecklichen Job.
Kash Patel: Und jetzt werden Tests verwendet, die in China hergestellt wurden.
Trump: Wir haben Tests, die in China hergestellt wurden und nicht funktionieren. Es gab keine Tests für die neue Variante, sie sind so unvorbereitet. Es war schrecklich.
Verordnungen abschaffen
Kash Patel: Was sagen Sie der amerikanischen Öffentlichkeit, die es satt hat, seit zwei Jahren eingesperrt zu sein? Was sagen Sie Amerika jetzt mit dem Blick nach vorn? Was sollen wir tun?
Trump: Wir müssen die Verordnungen abschaffen. Masken- und Impfpflicht sind schrecklich, und sie müssen beendet werden. Sie hätten gar nicht erst eingeführt werden dürfen. Ursprünglich habe ich das Land gegenüber China abgeschottet. Den Gouverneuren habe ich die Entscheidung über den Umgang mit dem Virus aber selbst überlassen. Nicht jeder Bundesstaat hat einen Lockdown angeordnet, manche haben es getan, manche nicht. Einige blieben ganz offen. Wir wissen, welche das sind. Ich habe gesagt: „Ihr entscheidet selbst.“ Aus Sicht der Bundesstaaten war es wirklich das Richtige. Die Demokraten sind durchgedreht und haben einfach alles geschlossen. Ich weiß nicht, ob New York jemals wieder so wie früher sein wird, nach dem, was sie gemacht haben.
Kash Patel: Unsere Heimat.
Trump: Es ist einfach so traurig, was in New York passiert ist. Sehen Sie sich an, was in Los Angeles passiert ist, was in Teilen Kaliforniens passiert ist. Aber viele Republikaner haben in dieser Hinsicht sehr, sehr gute Arbeit geleistet. Ich habe nichts geschlossen. Ich habe diese Entscheidung den Gouverneuren überlassen.
Kash Patel: Das ist ein Unterschied, der vielen Menschen nicht klar ist, Herr Präsident.
Trump: Glaube ich auch, sie denken, ich hätte dicht gemacht.
Kash Patel: Sie haben die Rechte und Befugnisse der Bundesstaaten respektiert.
Trump: Ich habe zu den Gouverneuren gesagt: „Tut, was ihr tun müsst.“ Ich habe unser Land gegenüber China abgeschottet und damit Hunderttausende von Menschenleben gerettet. Nachdem ich sah, was in Italien, Frankreich und Spanien passierte, habe ich auch den Reiseverkehr mit Europa unterbunden. Diese beiden Maßnahmen, uns gegenüber Europa und China abzuschotten, haben Hunderttausende Leben gerettet.
Kash Patel: Jetzt haben wir das hinter uns, was würden Sie dem amerikanischen Volk jetzt sagen?
Trump: Macht weiter mit eurem Leben!
Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe 31. Teil 2 des Interviews erscheint in der Ausgabe 32. Übersetzung und Bearbeitung: Matthias Kehrein.
Hier geht es zum Text von Teil 2.
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