Wenn das Thema, zu dem die Düsseldorfer SPD am Mittwochabend eingeladen hatte, auch ein gänzlich anderes war, wird die Frage der Kanzlerkandidatur sicher manch ein Parteimitglied hier umgetrieben haben. Unter befragten Sozialdemokraten aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt stärkten einige Bundeskanzler Olaf Scholz den Rücken, andere äußerten sich eher zurückhaltend.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich, der auf der Veranstaltung zum Thema „Sozialdemokratische Friedenspolitik im 21. Jahrhundert“ redete, stellte sich wie bereits zuvor hinter Scholz. Mit Sicherheit könne dieser überzeugen, „insbesondere hat er dreieinhalb Jahre dafür gearbeitet, dass die Koalition zusammenbleibt, die Regierung gute Entscheidungen trifft und dass die Menschen nicht noch mehr Sorgen haben müssen“, sagte Mützenich.
Ein in Düsseldorf Befragter äußerte den Wunsch nach einer schnellen Klärung. Eine solche „zügige Entscheidung“ über die Kanzlerkandidatur seiner Partei hat nun SPD-Chef Lars Klingbeil angekündigt. „Ich habe eine Idee, es wird jetzt eine zügige Entscheidung geben“, sagte der SPD-Vorsitzende am Mittwoch der „Bild“. Zu der Frage, ob Scholz oder Verteidigungsminister Boris Pistorius Kandidat werden sollten, verwies Klingbeil darauf, dass er sich als Parteivorsitzender klar positioniert habe und es auch klare Positionierungen für Scholz etwa aus Brandenburg oder Hamburg gebe. Dennoch höre er in die Partei hinein, weil es unterschiedliche Auffassungen gebe. „Mein Fokus liegt darauf, eine Geschlossenheit herzustellen“, betonte Klingbeil.
Er wies den Vorwurf zurück, dass die Debatte in der SPD nur deshalb so hoch koche, weil der Bundesvorstand bisher keinen Kandidaten nominiert habe. Klingbeil hatte sich wie die Co-Vorsitzende Saskia Esken, Mützenich und Generalsekretär Matthias Miersch für eine erneute Kandidatur von Scholz ausgesprochen. Es gab zuletzt aber aus etlichen Landesverbänden, darunter dem größten in Nordrhein-Westfalen, kritische Stimmen und Forderungen, dass die SPD besser mit Pistorius in die Wahl ziehen sollte. (reuters)
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