Zwangsarbeit in Chinas Gefängnissen: Wie die KPC ihre wirtschaftliche Dominanz bewahrt
Drei Jahre lang arbeitete Li Dianqi etwa 17 Stunden am Tag in einem chinesischen Gefängnis und stellte billige Kleidung her – von BHs bis zu Hosen.
Sie arbeitete ohne Bezahlung und wurde von Gefängniswärtern bestraft, wenn sie die Produktionsquoten nicht erfüllte.
Einmal musste eine Gruppe von etwa 60 Arbeitern, die ihre Quote nicht erreichten, drei Tage lang durchgehend arbeiten – sie durften nicht essen und nicht auf die Toilette gehen. Wenn sie einschliefen, wurden sie von den Wärtern mit Elektrostöcken malträtiert.
Das Frauengefängnis von Liaoning sei „kein Ort für Menschen“, schrieb Li. Die Einrichtung befindet sich in der nordostchinesischen Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning.
Sie verhaften dich und lassen dich arbeiten. Du isst Nahrung, die nicht besser als Schweinefutter ist, und arbeitest wie ein Tier“, sagte Li.
Die nun 69-jährige Li lebt heute in New York. Sie war von 2007 bis 2010 in der Einrichtung inhaftiert, weil sie sich geweigert hatte, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben.
Das chinesische Regime betreibt seit 1999 eine ausgedehnte Verfolgungskampagne gegen Falun Gong, nachdem die Praxis nach offiziellen Schätzungen auf rund 100 Millionen Anhänger angewachsen war.
Lieferkette in China von Zwangsarbeit „infiziert“
Neben Kleidungsstücken stellte das Gefängnis eine Reihe von Waren her, die für den Export bestimmt waren. Die Palette reichte von künstlichen Blumen über Kosmetika bis hin zu Halloween-Spielzeug.
Li war nur ein winziges Rädchen in Chinas ausgedehnter Gefangenenarbeit-Maschinerie, die billige Produkte zum Vertrieb in der globalen Lieferkette ausspuckte.
Die Zwangsarbeitspraktiken des chinesischen Regimes werden erneut hinterfragt. Ausgangspunkt ist das Vorgehen von US-Zollbeamten in den letzten Monaten gegen Importwaren, die in Chinas Gefängnissen hergestellt wurden.
Seit September 2019 erließ die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP vier Haftbefehle gegen chinesische Unternehmen, womit dessen Waren nicht in die USA eingeführt werden dürfen.
Im Juni beschlagnahmte die CBP Produkte aus 13 Tonnen Menschenhaar aus der nordwestlichen Region Xinjiang. Dies warf ein Licht auf die Uiguren und andere muslimische Minderheiten, die im Rahmen der Unterdrückungskampagne des Regimes Zwangsarbeit leisten müssen.
Waren für 83 globale Marken durch Uiguren in Zwangsarbeit hergestellt
Auch nimmt der Druck auf internationale Bekleidungsmarken zu, ihre Verbindungen zu den Fabriken in Xinjiang zu beenden – insbesondere nachdem Forscher im März herausfanden, dass Zehntausende von Uiguren unter Bedingungen, die auf Zwangsarbeit schließen lassen, in Fabriken in ganz China zur Arbeit verlegt wurden. In diesen Fabriken wurden Waren für 83 globale Marken hergestellt.
Gefängnis- und Zwangsarbeit ist „etwas, das die Lieferkette in China infiziert hat“, sagte Fred Rocafort. Rocafort war US-Diplomat und arbeitet jetzt für die internationale Anwaltskanzlei Harris Bricken.
Rocafort arbeitete mehr als ein Jahrzehnt lang als Wirtschaftsanwalt in China. Dort prüfte er mehr als 100 mal Fabriken, um zu sehen, ob sie das geistige Eigentum der von ihm vertretenen ausländischen Marken schützten. In einigen Fällen prüfte er gleichfalls, ob sie Zwangsarbeit einsetzten.
„Dies ist ein Problem, das schon viel länger besteht als die gegenwärtige Menschenrechtskrise in Xinjiang“, sagte Rocafort.
Wärter schließen Verträge mit Unternehmen ab
Ausländische Unternehmen lagerten ihre Produktion oft an Zulieferer in China aus, so der Ex-Diplomat. Diese würden dann Verträge direkt mit Gefängnissen schließen, oder mit Unternehmen, die Gefängnisarbeit verwenden.
Wenn Sie ein Wärter in einem Gefängnis in China sind, haben Sie Zugang zu Arbeitskräften, und Sie könnten dem chinesischen Lieferanten … sehr wettbewerbsfähige Preise anbieten“, erklärte Rocafort.
Ihm zufolge hätten ausländische Marken in der Vergangenheit nicht viel Energie darauf verwendet, ihre Lieferketten in China auf Zwangsarbeit zu untersuchen. Doch das jahrelange wachsende Bewusstsein habe zu einigen Fortschritten geführt.
Dennoch sehen sich internationale Firmen erheblichen Hürden gegenüber, wenn es darum geht, Zugang zu genauen Informationen über die Arbeitspraktiken ihrer Zulieferer und der Zulieferer ihrer Zulieferer zu erhalten.
Ein „Mangel an Transparenz zieht sich durch die gesamte Lieferkette“, so Rocafort.
Kriminelles Unternehmen
Li zufolge war das Frauengefängnis von Liaoning in viele Arbeitseinheiten unterteilt, von denen jede aus Hunderten von Insassinnen bestand. Li befand sich in der Gefängniseinheit Nr. 10, in der die Insassinnen gezwungen waren, jeden Tag von 7 bis 21 Uhr Kleidung herzustellen.
Danach musste jede Gefangene etwa 10 bis 15 künstliche Blumenstängel anfertigen. Li war normalerweise erst nach Mitternacht fertig. Diejenigen, die langsamer waren – vor allem die älteren Menschen – blieben manchmal die ganze Nacht auf, um die Arbeit abzuschließen, sagte sie.
Chinesische Gefängnisse sind wie die Hölle“, sagte sie. „Es gibt kein bisschen persönliche Freiheit.“
Li erinnert sich noch an den beißenden Geruch, der von einer anderen Gefängniseinheit erzeugt wurde, die Kosmetika für Südkorea herstellte.
Der verbrannte Geruch und der Staub, der die Produktionshalle durchdrang, machte die Arbeiterinnen kurzatmig und war die Quelle ständiger Beschwerden. Doch sie durften die Wachen nichts davon hören lassen, sonst hätten diese sie geschlagen, sagte Li.
Gefängnisse „mieten“ Insassen vom Justizbüro der jeweiligen Provinz
Einmal hörte sie zufällig ein Gespräch zwischen Gefängniswärtern. Dabei erfuhr sie, dass das Gefängnis jede Insassin vom Justizbüro der Provinz „mietete“. Der Preis betrug etwa 10.000 Yuan (1.223 Euro) pro Kopf und Jahr.
Irgendwann forderte laut Li der Oberaufseher während eines gefängnisweiten Treffens alle dazu auf, „hart zu arbeiten“, denn das „Gefängnis wird wachsen und sich ausdehnen“.
Das Gefängnis fertigte auch Geisterdekorationen für Halloween an, die tonnenweise für den Export bestimmt waren. Li musste die Geister mit einem Eisendraht mit schwarzem Stoff umwickeln.
Später sah sie die gleiche Art von Dekoration an einer Wohnungstür, als sie um Halloween in einem New Yorker Viertel spazieren ging.
Gefangene verstecken Zettel mit Botschaften in Waren
Im Laufe der Jahre wurden durch westliche Kunden geheime Zettel entdeckt, die in Produkten versteckt waren, die mutmaßlich von chinesischen Gefängnisarbeitern geschrieben worden waren. Dadurch wurde die Öffentlichkeit auf Chinas Zwangsarbeit-System aufmerksam.
Im Jahr 2019 sperrte der britische Supermarktgigant Tesco einen chinesischen Lieferanten von Weihnachtskarten, nachdem ein Kunde eine Nachricht in einer Karte gefunden hatte. Auf ihr stand, dass sie von Gefangenen verpackt war, die Opfer von Zwangsarbeit waren.
Im Jahr 2012 fand eine Frau aus Oregon einen handgeschriebenen Brief in einem Halloween-Dekorationsset, das sie bei Kmart gekauft hatte.
Der Brief war von einem Mann, der im berüchtigten Masanjia-Arbeitslager in der nordchinesischen Stadt Shenyang inhaftiert war. Er berichtete über Folter und Verfolgung in der Einrichtung.
Der Mann, Sun Yi, ein Falun-Dafa-Praktizierender, war 2008 zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeit im Lager verurteilt worden und hatte viele Briefe in den Halloween-Dekorationen versteckt, die er herstellen und verpacken musste.
Herstellung ohne Hygienestandards und unter Qualen
Im Jahr 2000 war Li Dianqi, die aus Shenyang stammt, selbst im Arbeitslager Masanjia inhaftiert, wo sie von morgens bis abends an der Herstellung von Plastikblumen arbeitete. Während die Blumen am Ende „einfach wunderschön“ aussahen, sei es eine Qual gewesen, sie herzustellen, sagte Li.
Die Häftlinge erhielten keine Handschuhe oder Masken, um sich vor dem giftigen Nebel zu schützen, der von den Plastikpartikeln in der Luft gebildet wurde. Alle Wachen trugen Masken.
Die Arbeiter durften keine Pausen machen, außer auf die Toilette zu gehen, was eine Unterschrift des Wächters erforderte. Hygienestandards waren nicht vorhanden.
Hände waschen ist keine Sache. Dass du mehr arbeitest, ist alles, was zählt“, sagte Li.
Yu Ming ist ein Falun-Gong-Praktizierender, der sich jetzt in den USA aufhält und mehrfach in Masanjia inhaftiert war. Er veröffentlichte im vergangenen Jahr geheime Filmaufnahmen, die er aus dem Lager geschmuggelt hatte und auf dem Häftlinge im Jahr 2008 Dioden, kleine elektronische Bauteile, zum Verkauf auf internationalen Märkten herstellten.
Riesiges Netzwerk der Sklavenindustrie
Laut Wang Zhiyuan, dem Direktor der in den USA ansässigen gemeinnützigen „Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong“, sei die chinesische Gefängnis-Industrie eine ausgedehnte Wirtschaftsmaschinerie, die vom Justizsystem des Regimes beaufsichtigt wird.
Er beschrieb die Fähigkeit des Regimes, diese illegale Quelle für Arbeit anzuzapfen, als eine „mächtige strategische Waffe“, um Pekings globale wirtschaftliche Ambitionen voranzubringen.
Unabhängig davon, wie viele Zölle die USA China auferlegen, wird die Sklavenarbeitsindustrie der Kommunistischen Partei Chinas nicht wesentlich beeinträchtigt werden“, sagte Wang.
Chinas Staatsunternehmen und Militär verwenden Gefangenenarbeit
Die Organisation veröffentlichte 2019 einen Bericht, der 681 Unternehmen aufdeckte, die in 30 Provinzen und Regionen Gefangenenarbeit einsetzen. Sie hatten eine Reihe von Produkten für den Verkauf in Übersee hergestellt, von Puppen bis hin zu Pullovern.
Viele von ihnen waren Staatsunternehmen, während einige vom chinesischen Militär kontrolliert wurden, hieß es in dem Bericht.
Die gesetzlichen Vertreter von 432 Gefängnisunternehmen, das heißt etwa zwei Drittel der Gesamtzahl, seien auch die Leiter ihrer lokalen Gefängnisverwaltung in den Provinzen, hieß es.
Obwohl das Regime sein Arbeitslagersystem im Jahr 2013 formell abgeschafft hatte, deuten die Ergebnisse des Berichts darauf hin, dass die Zwangsarbeitsindustrie weiterlebt.
Die Arbeitslager änderten einfach ihre Namen und verschmolzen mit dem Gefängnissystem, sagte Wang, das sei „Dasselbe, nur in Grün“.
Das Original erschien in der Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von as)
Originalartikel: ‘You Work Like Animals’: Inside China’s Vast Prison Labor System
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