Verschwunderer Tennis-Star: WTA-Chef Simon droht mit Rückzug aus China
In der Debatte um die als vermisst geltende chinesischen Tennisspielerin Peng Shuai wächst die Entrüstung und der Ton verschärft sich. Weltweit wird die Aufklärung des Verschwindens der früheren Wimbledon- und French-Open-Siegerin im Doppel gefordert.
Die Organisation im Damen-Tennis drohte als Konsequenz mit dem kompletten Rückzug der WTA-Tour aus China, falls die Führung in Peking nicht Licht ins Dunkel bringt. „Wir sind definitiv dazu bereit, unsere Aktivitäten zu beenden, mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt“, versicherte WTA-Chef Steve Simon in einem CNN-Interview. Die Vorwürfe in Bezug auf Peng Shuai seien „größer als das Geschäft“, sagte der WTA-Chef am Donnerstag (Ortszeit).
Sorgen über den Verbleib von Peng Shuai
Peng Shuai hatte Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht. Seither ist die 35-Jährige nicht mehr öffentlich gesehen worden und gilt als verschwunden. Chinas Zensur streicht jede Debatte über den Fall. Suchen nach ihrem Namen oder nach #MeToo im chinesischen Internet sind geblockt.
Rund zweieinhalb Monate vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Peking wird die Debatte über Menschenrechte in China befeuert. Das Internationale Olympische Komitee lehnte es am Freitag ab, den Fall expliziter zu kommentieren: Die Erfahrung zeige, dass ruhige Diplomatie die beste Möglichkeit biete, in solchen Fragen eine Lösung zu finden, hieß es in einer Email an die Nachrichtenagentur AP. „Das IOC duckt sich leider wie gewohnt weg“, kritisierte SPD-Politikerin Dagmar Freitag in der „TZ“ und im „Münchner Merkur“ (Wochenendausgabe).
Auch die „Athleten Deutschland“ nehmen das IOC gerade wegen der Olympischen und Paralympischen Spiele in Peking in die Pflicht. „Wir sehen das IOC in der Verantwortung, seiner menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht gerecht zu werden und sich gegenüber der chinesischen Regierung für Peng Shuais Sicherheit einzusetzen“, teilte der Verein mit.
„Peng Shuai muss die Möglichkeit gewährt werden, sich frei und ohne Zwang zu den Vorkommnissen zu äußern“, hieß es. Mit Sorge reagierte der Deutsche Olympische Sportbund auf das Verschwinden der 35 Jahre alten früheren Nummer eins der Doppel-Weltrangliste: „Es braucht Klarheit über ihr Wohlergehen und ihren aktuellen Zustand.“
UN-Menschenrechtsbüro fordert Untersuchung
Der Fall zieht immer weitere Kreise und beschäftigt auch das UN-Menschenrechtsbüro. Die Vereinten Nationen haben China aufgefordert, Angaben zum Verbleib und Gesundheitszustand der verschwundenen Tennisspielerin Peng Shuai zu machen.
„Es wäre wichtig, einen Beleg für ihren Aufenthaltsort und ihr Wohlbefinden zu haben“, sagte die Sprecherin des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Liz Throssell, am Freitag in Genf. Sie forderte zudem eine „vollständig transparente“ Untersuchung zu den von Peng erhobenen Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs gegen einen Funktionär der Kommunistischen Partei.
Peng hatte vor zwei Wochen im Onlinenetzwerk Weibo Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren chinesischen Vize-Regierungschef Zhang Gaoli erhoben. Der Eintrag wurde schnell wieder gelöscht, seither wurde die 35-jährige frühere Doppel-Weltranglisten-Erste nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen.
Eine angebliche E-Mail hatte die Sorge zuletzt noch wachsen lassen: Der staatliche chinesische Sender CGTN veröffentlichte am Mittwoch im Onlinedienst Twitter einen Screenshot einer E-Mail, die Peng geschrieben haben soll. Darin erklärte sie, dass ihre Missbrauchsvorwürfe „nicht wahr“ seien und dass sie sich „zu Hause ausruht und alles in Ordnung ist“. Der Verband der Profi-Tennisspielerinnen (WTA) zweifelte die Echtheit der Mail an.
Die chinesischen Behörden äußerten sich bislang nicht zu Pengs Verbleib. Bei Twitter wurde unter dem Schlagwort „#WhereIsPengShuai“ („Wo ist Peng Shuai?“) eine Suchaktion gestartet, die unter anderem von der japanischen Top-Spielerin Naomi Osaka unterstützt wird.
Tennis-Welt bringt Bestürzung zum Ausdruck
Sollte die WTA sich aus China zurückziehen, sei das zu begrüßen, sagte die SPD-Politikerin Dagmar Freitag: „Wenn es so kommen sollte, wäre das ein guter und richtiger Schritt, weil erstmals ein Verband aktiv Verantwortung übernehmen und für die Werte, die man propagiert, einstehen würde“, sagte die scheidende Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag:
„Der Fall ist von außen unglaublich schwierig zu beurteilen, aber alle, denen die Werte des Sports wichtig sind, müssen sich zweifellos große Sorgen um Peng Shuai machen. Und der Fall passt in das Bild dieses Landes, das Menschen kaserniert, interniert und im schlimmsten Fall eben auch umbringt.“
Eine ganze Reihe von aktuellen und früheren Topprofis, darunter Japans Naomi Osaka und die einstige Weltranglisten-Erste Chris Evert aus den USA, hatten in den vergangenen Tagen ihre Bestürzung zum Ausdruck gebracht. Auch die inzwischen zurückgetretene Julia Görges und Sportstar Serena Williams schlossen sich an und forderten Antworten.
„Ich bin am Boden zerstört und schockiert, als ich von den Nachrichten über Peng Shuai gehört habe. Ich hoffe, sie ist sicher und wird so schnell wie möglich gefunden“, twitterte die 23-fache Grand-Slam-Turniersiegerin Serena Williams: „Dies muss untersucht werden, und wir dürfen nicht schweigen. Ich sende ihr und ihrer Familie in dieser unglaublich schwierigen Zeit Liebe“. (dpa/afp/dl)
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