Uniklinikum Heidelberg setzt Vortrag über Organraub in China ab
Heidelberg/Frankfurt am Main — Organraub und Organhandel. Was wie ein düsterer Verdacht klingt, ist in Chinas Militärspitälern an der Tagesordnung. Ermittler befürchten, dass mehrere tausend Menschen – vornehmlich Menschen der buddhistischen Kultivierungsschule Falun Gong, die für die Gesundheit ihrer Organe bekannt sind – einer unbegreiflichen Form von Grausamkeit ausgeliefert sind.
Der von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte in Kooperation mit dem Transplantationszentrum der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg für den 11. Januar 2010 geplante Vortrag des kanadischen Menschenrechtsverteidigers David Kilgour über Organraub in China wurde vom Vorstand des Klinikums der Universität Heidelberg kurzerhand abgesetzt.
Begründet wurde die Entscheidung gegenüber der IGFM vom Ärztlichen Direktor der Chinrurgischen Klinik damit, dass es sich um eine politische Veranstaltung mit äußerst brisantem Thema handle, wofür das Klinikum als Plattform nicht geeignet wäre. Das von IGFM Vorstandsmitglied Hubert Körper angeregte klärende Gespräch zwischen der IGFM und dem Klinikvorstand kam nicht zustande. Der Klinikvorstand trägt daher die Verantwortung dafür, dass dem Klinikum vorauseilender Gehorsam gegenüber der VR China vorgeworfen wird, so die IGFM.
Zwischen dem Klinikum der Universität Heidelberg und der Tongji Universität in Wuhan bestehen ein reger wissenschaftlicher Austausch sowie Verträge über Kooperation. Hubert Körper, Vorstandsmitglied der IGFM, fragt nun: „Könnte dies der tatsächliche Grund für die Absetzung dieser Veranstaltung sein? Erteilte man vielleicht aus falsch verstandener Rücksichtnahme oder vorauseilendem Gehorsam gegenüber dem chinesischen Kooperationspartner lieber den Menschenrechten einen Platzverweis, als gegenüber seinem Wirtschaftspartner in Erklärungsnöte zu kommen?“
Auch eine direkte Einflussnahme seitens der chinesischen Botschaft kann nach Auffassung von Hubert Körper nicht ausgeschlossen werden. Körper: Unserer Erfahrung nach zeigt sich Pekings „langer Arm“ immer dann, wenn es um die Aufklärung von Verbrechen der Kommunistischen Partei Chinas geht, insbesondere wenn es um die Aufklärung der Verbrechen an Tibetern, Uiguren, Falun Gong-Praktizierenden, Bürgerrechtlern und Umweltaktivisten geht. Wirtschaftliche Verbindungen werden oftmals als Druckmittel eingesetzt.
Der vom Klinikvorstand ausgeladene Referent David Kilgour, Staatsanwalt und ehemaliger kanadischer Staatssekretär für Asien und den Pazifikraum, war anlässlich der Entgegennahme des IGFM-Menschenrechtspreises der IGFM-Sektion Schweiz nach Bern eingeladen, wo er am 16. Januar 2010 zusammen mit David Matas, einem Rechtsanwalt aus Winnipeg, in der Kinderklinik im Berner Inselspital den Preis entgegennahm. Die Veranstaltung in der Schweiz wurde zusammen mit der renommierten Organvermittlungsgesellschaft Swiss Transplant organisiert.
Die beiden Kanadier kamen aufgrund monatelanger Forschungen und Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass die Herkunft von 41.500 Transplantaten allein für die Jahre von 2000 bis 2005 ungeklärt bleibt. Sie trugen eine Vielzahl von Indizien zusammen, die belegen, dass speziell Falun Gong-Übende getötet werden, um an deren Organe zu gelangen. Erstmals erschien vor wenigen Wochen der Bericht eines Augenzeugen, der bis ins Detail die grausame Tötung einer jungen Falun Gong-Übenden schilderte. Laut Bericht wurde der jungen Frau ohne Betäubung der Brustkorb geöffnet und bei lebendigem Leib das Herz entfernt.
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