UN-Menschenrechtsrat in Genf: China-Funktionär wollte Falun-Gong-Bericht stoppen – vergeblich

Bei einer Sitzung des UN-Menschenrechtsrates in Genf konnte der Berliner Ding Lebin als Redner einer Menschenrechtsorganisation über die Verfolgung von Falun Gong sprechen. Ein chinesischer Funktionär versuchte, ihn zu stoppen, kam damit jedoch nicht durch.
Titelbild
Lebin Ding bei einer Anhörung zur Verfolgung von Falun Gong durch die KPCh im Unterhaus des tschechischen Parlaments in Prag am 23. April 2024.Foto: Michal Kováč/The Epoch Times
Von 16. März 2025

Bereits mehrfach hat die Epoch Times den Berliner Lebin Ding bei seinem Kampf um die Befreiung seiner Eltern aus den Fängen der Kommunistischen Partei Chinas begleitet. Ob vor der chinesischen Botschaft in Berlin oder vor dem Europaparlament in Straßburg. Auch dieser Tage ist Ding in seiner Angelegenheit wieder unermüdlich unterwegs. Diesmal reiste der Falun-Gong-Praktizierende in die Schweiz, um vor dem UN-Menschenrechtsrat zu sprechen. Dort versuchte ihn ein chinesischer Diplomat daran zu hindern.

KPCh-Vertreter fordert Redeverbot

Genf, 4. März 2025, Vereinte Nationen. Ding erhielt die Möglichkeit, im Namen der Gesellschaft für bedrohte Völker, einer deutschen Menschenrechtsorganisation, vor dem Menschenrechtsrat zu sprechen. Er ergriff das Wort und berichtete von zu Tode gefolterten Praktizierenden in China unter der fast 26 Jahre andauernden Verfolgungswelle, nachdem der damalige Staatschef Jiang Zemin im Jahr 1999 den Befehl dazu gegeben hatte: „Zerstört ihren Ruf, treibt sie in den finanziellen Ruin und vernichtet sie physisch“.

Doch nach nur 34 Sekunden wurde seine Rede jäh unterbrochen. Ein chinesischer Diplomat, Song Changqing, Ministerberater in der ständigen Vertretung des chinesischen Regimes beim UN-Büro in Genf, forderte vom Vorsitzenden, dem Vizepräsidenten des Menschenrechtsrates, Tareq Md Ariful Islam, den Berliner am Sprechen zu hindern. Er begründete den Antrag damit, dass der Redner das Forum des Rates missbrauche, um die KPCh-Führung anzugreifen.

Der Antrag der chinesischen Delegation wurde jedoch von Islam abgelehnt, mit der Begründung, dass die Kommentare und vorgebrachten Beispiele in Übereinstimmung mit der Sitzungsordnung gewesen seien. Dann durfte Ding mit seiner Rede fortfahren.

 

Ding: UN sollte Sonderberichterstatter ernennen

Dieser endete mit einem Appell: Der UN-Menschenrechtsrat möge einen Sonderberichterstatter ernennen, um die Praxis des chinesischen Regimes zu untersuchen, Gewissensgefangenen gewaltsam ihre Organe zu entnehmen, um sie zu verkaufen und zu transplantieren.

Am 9. März sprach Ding mit Reportern der Epoch Times. Er erklärte, dass er schon eine Unterbrechung seiner Rede durch die chinesische Delegation erwartet habe. Dies sei jedes Mal so, wenn Falun-Gong-Praktizierende bei den Vereinten Nationen von der Verfolgung in China berichten.

Der Berliner merkte an, dass die KPCh-Delegation keines der genannten Verbrechen bestritten habe. Das Regime versuche lediglich, diese zu vertuschen oder durch das Verbreiten von Lügen zu beschönigen. Auch exportiert es seine Unterdrückungskampagne weltweit, um Kritik an seinen Menschenrechtsverletzungen zu unterbinden.

Ding dankte auf X dem Vizepräsidenten des Menschenrechtsrates für seine „sehr ermutigende und bemerkenswerte Unterstützung bei der Ablehnung des absurden Antrags der Delegation des kommunistischen Chinas“. Er habe so seine „Erklärung im Namen der Millionen Opfer der Verfolgung in China, die keine Stimme haben“ abschließen können. Er dankte auch dem Europäischen Parlament für seine Resolution vom Januar 2024 gegen die anhaltende Verfolgung von Falun Gong in China und verschiedenen hochrangige EU-Politikern, deutschen Regierungsmitgliedern und der Gesellschaft für bedrohte Völker „für ihre vielfältigen Rettungsbemühungen“ für seine Eltern.

Meine Eltern sind gute Menschen

Der Berliner erklärte auch, dass die KPCh versuche, ihn wegen seines „öffentlichen und anhaltenden Eintretens für die Freilassung meiner Eltern und ein Ende der anhaltenden Staatsverbrechen der KPCh gegen alle Falun-Gong-Praktizierenden“ zum Schweigen zu bringen. Auch in Deutschland und Europa fühle er sich nicht sicher, so Ding.

Ding schrieb, seine Eltern sind Teebauern und gute Menschen. Dennoch würden sie seit über 25 Jahren in China verfolgt, einzig und allein wegen ihres Glaubens an die chinesische spirituelle Disziplin Falun Gong. Ding erklärte, er sei ihr einziges Kind – und er habe aufgrund der Verfolgung seiner Eltern seit über zwölf Jahren nicht mehr sehen können.

Ding Yuande (l.) und Ma Ruimei, die Eltern von Ding Lebin aus Berlin. Das Foto entstand vor ihrer Verhaftung am 12. Mai 2023. Foto: Mit freundlicher Genehmigung Lebin Ding

Derzeit werde sein Vater ohne jegliche Rechtsgrundlage im Provinzgefängnis von Shandong festgehalten. Seine Mutter stehe nach ihrer Freilassung aus der Haft in ihrem Dorf unter Überwachung – und er selbst lebe im Exil in Berlin. In chinesischer Haft sei sein Vater Folter, Gehirnwäsche und Zwangsarbeit ausgesetzt. Dort bestehe für Falun-Gong-Praktizierende und andere Gewissensgefangene die ernsthafte Gefahr, dass sie Opfer von Organraub würden.

Der Wahl-Berliner schildert, dass seine Eltern im Mai 2023 festgenommen worden seien. Als sein Vater im Dezember 2023 verurteilt wurde, „war meine Großmutter verzweifelt und in Tränen aufgelöst“. Zwei Monate später verstarb die Frau, ohne ihren inhaftierten Sohn noch einmal gesehen zu haben – und ohne dass dieser seiner Mutter bei der Beerdigung das letzte Geleit geben konnte.



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