„Militärgeheimnis“: Angehörige von Militär und Polizei in China mit Coronavirus infiziert
Das neuartige Coronavirus breitet sich unter Mitgliedern des chinesischen Militärs und der bewaffneten Polizei aus, wobei Tausende unter Quarantäne gestellt werden, um eine weitere Ansteckung zu verhindern, so das Informationszentrum für Menschenrechte und Demokratie (ICHRD) mit Sitz in Hongkong.
Zehn Soldaten der Volksbefreiungsarmee (PLA) und 15 bewaffnete Polizeibeamte wurden laut ICHRD positiv auf COVID-19 in der Provinz Hubei getestet. Das ICHRD fügte hinzu, dass 1.500 Soldaten und 1.000 bewaffnete Polizisten unter Quarantäne stehen.
Die Organisation, die Menschenrechtsverletzungen in China überwacht, erhält ihre Informationen häufig von hochrangigen Insidern innerhalb des chinesischen Regimes.
Militär muss Infektionsfälle nicht melden
Infektionsfälle, an denen Chinas bewaffnete Polizei und das Militär beteiligt sind, sind möglicherweise nicht in den offiziellen Zahlen enthalten. Laut einem Bericht des ICHRD vom 4. Februar gab das chinesische Regime ein geheimes Dokument heraus, in dem es heißt, dass Militäreinheiten ihre Infektionsfälle nicht melden müssen, wenn sie feststellen, dass es sich bei diesen Informationen um ein „militärisches Geheimnis“ handelt.
Der eskalierende Ausbruch des Coronavirus begann in Wuhan, der Hauptstadt der Provinz Hubei in Zentralchina. Die Gesundheitsbehörden von Wuhan vermuten, dass der COVID-19-Stamm von einem lokalen Markt stammt, auf dem Wildtiere wie Stachelschweine und Schlangen verkauft wurden, obwohl Wissenschaftler noch immer den Ursprung des Virus erforschen und die Erklärung der Beamten in Frage gestellt haben.
Die infizierten Soldaten und Offiziere werden in drei Krankenhäusern behandelt: in einem PLA-Krankenhaus in Xianyang City in der Provinz Hubei, in einem Krankenhaus für das Luftlandekorps der chinesischen Luftwaffe in Xiaogan City, ebenfalls in Hubei, und in einem Krankenhaus für das zentrale Theaterkommando der PLA in der Stadt Wuhan.
Ein nicht identifizierter Mitarbeiter des Krankenhauses in Xianyang bestätigte dem ICHRD, dass bewaffnete Polizisten mit dem Virus infiziert waren, die dort ins Krankenhaus eingeliefert wurden.
In den Krankenhäusern von Xiaogan und Wuhan wurden ebenfalls etwa 20 Angehörige des chinesischen Militärpersonals ins Krankenhaus eingeliefert, da der Verdacht bestand, dass sie sich mit dem Virus infiziert hatten, berichtete die Organisation.
Auch in anderen Einheiten innerhalb der PLA wurden Quarantänemaßnahmen eingeführt.
Marine und U-Boot-Truppen betroffen
Die Organisation hat auch erfahren, dass ein chinesischer Soldat, der der U-Boot-Einheit der PLA angehört, mit dem Virus infiziert ist und dass 300 Soldaten der PLA-Marine isoliert wurden. Die U-Boot-Truppe ist in Sanya City, in der Inselprovinz Hainan, stationiert.
Wegen des Ausbruchs hat die U-Boot-Truppe ein Ausbildungsprogramm ausgesetzt, das diesen Monat beginnen sollte.
In Hainan traf das örtliche 301 PLA-Krankenhaus Vorbereitungen, um 3.000 Soldaten auf das Virus zu testen, insbesondere diejenigen der U-Boot-Truppe, die vor kurzem zur Ausbildung auf See waren, so das Zentrum.
Die Organisation berichtete zuvor über einzelne Infektionsfälle bei der bewaffneten Polizei und dem chinesischen Militär.
Am 30. Januar berichtete das Zentrum, dass ein Angehöriger einer mobilen bewaffneten Polizeieinheit, der in Lagerunterkünften in Hubei lebt, positiv auf das Virus getestet wurde; 300 bewaffnete Polizisten aus dieser Einheit wurden isoliert. Das Lager befindet sich in Panlong, in der Nähe des Huangpi-Distrikts in Wuhan.
Auch ein Militäroffizier in einer Luftlandeeinheit in Xiaogan City wurde am 25. Januar positiv auf das Virus getestet, wie das Zentrum mitteilte. Einen Tag später wurden 200 Soldaten im aktiven Dienst in Xiaogan an einem unbenutzten Militärflugzeughangar isoliert.
Originalartikel in Englisch: Chinese Soldiers, Armed Police Infected With Coronavirus; Thousands Quarantined, Human Rights Group Says / deutsche Bearbeitung von nmc
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