Grenada
Eine Reise ins karibische Paradies - Etwa 160 Kilometer vor der Küste Venezuelas in der Karibik gelegen und mit ganzjährig gleich bleibenden Temperaturen von ca. 25°C.

Wunderschöne Einsicht auf die Cottages von „Belair Plantation“. (
Foto: Inka Ehrbar)

Gleichmäßig im Rhythmus des warmen Windes
Als wir in einer kleinen Bucht anlegten, beobachten wir, wie die Fischer ein großes Netz voller Fische aus dem Meer ziehen. Und ehe wir – uns versehen, stehen wir zwischen ihnen und helfen beim Herausziehen ihres Fangs. Es geht ganz gleichmäßig im Rhythmus des warmen Windes und des Wassers. Wenn sich unsere Blicke mit denen der Einheimischen treffen, blitzen ihre Augen auf und sie schenken uns ein ansteckendes Lachen.
Ein anderes Mal haben wir am Strand das Gefühl, seit Robinson Crusoe sei kein Mensch mehr an diesem Platz gewesen. Wir bewundern die angeschwemmten Holzstücke, die in lustigen und bizarren Formen den Strand für eine kurze Zeit schmücken. Mit dem nächsten stärkeren Wind geht es wieder zurück ins Meer und anderen Ufern entgegen. Als wir zurückpaddeln, begrüßt uns draußen vor der Bucht ein riesiger Schwarm fliegender Fische und zeigt uns seine Kunststücke.
Exotische Düfte und Aromen
Am Abend freuen wir uns auf die exotischen Düfte und Aromen der grenadischen Küche. Ob sie es ist, die unsere Sinne schärft? Jedenfalls bezaubert uns der Sternenhimmel jeden Abend aufs Neue mit unzähligen leuchtenden Punkten und Gebilden in der Dunkelheit.
Am Morgen werden wir von den ersten Sonnenstrahlen und dem Gezwitscher der Vögel geweckt. Manchmal auch vom Prasseln dicker Regentropfen, die – wie aus Eimern gegossen – hernieder donnern. Dieses Theater dauert jedoch nur fünf bis zehn Minuten; danach sieht es draußen noch schöner aus. Die Farben der Blumen und Sträucher leuchten in noch kräftigeren Farben. Auch die Vögel scheinen an diesem Morgen noch schöner und ausgelassener zu singen, und die kleinen Kolibris sind noch emsiger damit beschäftigt, aus den großen Blüten zu trinken.
Ich stehe da und schaue, umweht von einem leichten Wind, während die Wärme sanft meine feuchte Haut streichelt.
Neugierig auf die Gewürzinsel
Obwohl es uns außerordentlich gut in unserer Unterkunft gefällt, sind wir natürlich auch neugierig auf die Gewürzinsel und ihre Menschen.
Die Karibindianer – so erfahren wir aus unserem Reiseführer – die die Inseln spärlich besiedelten, wurden die ersten Opfer der rücksichtslosen Ausbeutung und Versklavung durch die Kolonialherren. Sie sind völlig ausgestorben. Heute leben auf Grenada Afrokariben, gemischt mit Indern und Europäern.
Wir machen uns mit der Landkarte vertraut. Gespannt auf die neuen Eindrücke mieten wir ein Auto. Dass man auf Grenada links fährt, das wissen wir. Doch das allein genügt nicht. Autofahren auf Grenada ist etwas ganz anderes, als was wir von Zuhause gewohnt sind.

„Liming“
Wir lernen schnell, dass es zum täglichen Leben gehört und dass es sogar ein Wort dafür gibt. Man nennt es „liming“. Das bedeutet so viel wie Menschen treffen und beobachten, reden, ein Carib (Bier) trinken, lachen, genießen und einfach die Zeit verstreichen lassen. Es ist dieses Nichtstun, welches in unserem europäischen Alltag keinen Platz mehr zu haben scheint und das wir gänzlich verlernt haben.
Wir erforschen die 305 Quadratkilometer große Insel Grenada, die im Süden den vulkanischen Antillenbogen beendet. Doch der aktive Vulkanismus, dem die Insel ihr Dasein verdankt, gehört der Vergangenheit an. Im Norden der Insel thront der alte Vulkan Mount St. Catherine, der mit 841 Metern die höchste Erhebung der Insel darstellt. Weiter südlich bewundern wir die herrliche immergrüne Gebirgskulisse. Die zerklüftete Südküste wird geprägt von idyllischen Naturhäfen und kleinen Sandstränden.
Die Spuren des Hurrikan Ivan sind immer noch zu sehen
Im Südwesten der Insel liegt die Hauptstadt St. George’s. Eine quirlige Stadt mit einem sehenswerten bunten Markt und der „Grand Anse Beach“, Es wird gesagt, dies soll der schönste Sandstrand Grenadas sein. dem schönsten Sandstrand Grenadas. Da ist es ja kein Wunder, dass hier die meisten Hotels der Insel zu finden sind.
Über Land geht es quer durch den Regenwald. Baumriesen, überwuchert mit Philodendren, mannshohen Gräsern und Sträuchern, fallen uns auf. Doch in all der Üppigkeit machen wir überall tote Baumstämme und Äste aus. Wir erfahren, dass dies Zeitzeugen der schrecklichen Verwüstungen sind, die der Hurrikan „Ivan“ im September 2004 angerichtet hat.


Wunderbare Urlaubstage verlebten wir auf dieser paradiesischen Insel mit der großartigen Pflanzenwelt. Aber die schönsten Erinnerungen verdanken wir ihren freundlichen und lebensfrohen Bewohnern.
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