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Wegen Überalterung

China ändert Ein-Kind-Politik in „Zwei-Kinder“-Regel

Aus Chinas Ein-Kind-Politik wird eine Zwei-Kinder-Politik: Zwar dürfen die Chinesen immer noch nicht soviel Nachwuchs bekommen, wie sie möchten, doch die extreme Politik der Geburtenregulierung wurde damit aufgeweicht.

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Die Chinesen dürfen sich freuen: Künftig sind zwei Kinder erlaubt, weil das Land dringend Nachwuchs braucht.

Foto: GOH CHAI HIN/AFP/Getty Images

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Künftig dürfen Paare mit staatlicher Erlaubnis zwei Kinder bekommen. Das berichtet die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf ein am Donnerstag veröffentlichtes Papier der Kommunistischen Partei Chinas.
Die Zwei-Kind-Lösung soll eine Antwort auf die Alterung der Gesellschaft und eine fallende Geburtenquote sein: Jede Chinesin bekommt im Schnitt weniger als 1,6 Kinder. Für eine stabile Demographie wäre eine Quote von 2,1 Kindern nötig. Die Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften hatte deshalb die Zwei-Kinder-Politik vorgeschlagen.
Die Ein-Kind-Politik war in China 1979 eingeführt worden, um dem explosionsartigen Bevölkerungswachstum entgegenzuwirken, und hatte zu zahlreichen sozialen Problemen geführt. Über 400 Millionen ungeborene Babys wurden getötet, unzählige Mütter erlitten qualvolle Zwangsabtreibungen, sogar in der Spätschwangerschaft.
Auch führte die Ein-Kind-Politik in Verbindung mit dem konfuzianischen Wunsch, die männliche Erblinie zu erhalten, zum Ungleichgewicht zwischen Jungen und Mädchen, weshalb Chinas jungen Männern heute zu wenig Frauen gegenüberstehen. Mädchen wurden häufiger abgetrieben oder in Waisenhäusern abgegeben. Übertriebene Verhätschelung einerseits und extremer Leistungsdruck andererseits sind schließlich die Probleme, mit denen Chinas Einzelkinder kämpfen.

Lockerung machte sich kaum bemerkbar

In den vergangenen Jahren hatte Peking die Regelungen zur Ein-Kind-Politik immer wieder gelockert, doch demographisch war die Änderung kaum zu spüren. Ohne staatliche Erlaubnis darf man immer noch kein Kind bekommen, weshalb man eine Geburt beantragen muss. Trotz der Lockerung der Politik im Jahr 2013 nahmen Menschen die Chance auf ein zweites Kind kaum war. Grund dafür sollen finanzieller Druck und schwierige Lebensbedingungen sein.
Von 10 Millionen Ehepaaren, welche das Recht auf ein zweites Kind hatten, wollte nur 1 Million diesen Wunsch umsetzten und von diesen dürften nur 470.000 tatsächlich fruchtbar sein, so eine Prognose des Vorsitzenden für Bildung und Wissenschaft im Volkskongress. Man achte mehr auf die Qualität des Familienlebens, als auf die Menge der Kinder, sagte er.

Einfluss Xi Jinpings

Die Änderung der Ein-Kind-Politik wurde maßgeblich von Chinas Staatschef Xi Jinping lanciert, der seit seinem Amtsantritt verschiedene Schritte unternahm, um China menschenfreundlicher und gerechter zu machen. Xi betonte parteiintern öfter, China solle mehr Wert auf die Familie, zwischenmenschliche Beziehungen und eine gute Erziehung legen. (Spezial-Editorial: Auf dem Weg in ein neues China – Darum ist Xi Jinping anders, als vorherige KP-Führer)
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