Das Geheimnis der in China hergestellten Regenschirme
Auslandschinesen sind die in Hangzhou in China hergestellten Tiantang (Himmel)-Regenschirme wahrscheinlich bekannt. Sie zählten einmal zu den zehn besten Handelsmarken in China.
Vor kurzem konnte man neues über diese Regenschirme erfahren – sie werden von Gefangenen hergestellt, die zur Sklavenarbeit gezwungen werden.
Huang Zhijiao, die jetzt in Kanada lebt, erzählte The Epoch Times die Geschichte ihrer Inhaftierung im Laodongyue-Gefängniszentrum der Stadt Hangzhou in der Provinz Zhejiang. Sie musste 15 Stunden am Tag in einer gefährlichen Umgebung arbeiten und wurde ständig geschlagen und erniedrigt. Was musste sie tun? Regenschirme für Tiantang herstellen – Regenschirme, die mit giftigen Chemikalien durchsetzt sind.
1999 startete die chinesische kommunistische Partei (KPCh) die gesetzeswidrige Verfolgung von Falun Gong. Eines Abends im August 2000 kam ein Polizist des Bezirkspolizeireviers Shangcheng zu Huang nach Hause und behauptete, er würde eine Volkszählung durchführen. Weil sie weiterhin Falun Gong praktizierte, brachte die Polizei sie in das Laodongyue-Gefängniszentrum, wo sie für zwei Monate inhaftiert wurde.
Im Gefängniszentrum mussten die Männer Regenschirmgestelle und die Frauen die Gestelle und die Schirme zusammenbauen. Huang erinnert sich, dass das eine bittere Arbeit war. Viele Tiantang-Regenschirme schützen vor den UV-Strahlen der Sonne, indem sie mit silberner Farbe oder anderen giftigen Chemikalien durchsetzt werden. Sie erzählte, wie die Arbeiter offene Wunden an ihren Händen durch die Reibung an den Materialien bekamen. „Die Chemikalien drangen dann durch die Wunden in die Blutbahn,“ sagte sie.
Jeden Morgen wachte Huang mit extremen Schmerzen an ihren Händen auf. „Ich sprang vor Schmerzen fast hoch. Meine Daumen und Zeigefinger waren ganz geschwollen und schmerzten sehr,“ erinnerte sie sich.
Tiantang-Regenschirme haben einen laut Huang einen sehr hohen Marktanteil. Um die Gewinne zu optimieren schloss die Firma Verträge mit dem Gefängniszentrum. Die Wächter teilten jedem Gefängnisaufseher Arbeit zu. Manche Gefangene halfen den Wächtern andere Gefangene zu drangsalieren, um ihre Strafen zu verringern und dafür zu sorgen, dass die Arbeiten innerhalb der vertraglich vereinbarten Zeiten erledigt wurden.
Während ihrer Haft im Gefängniszentrum wurde Huang gezwungen 500 Regenschirme pro Tag herzustellen – was bedeutete, dass sie für den Zusammenbau jedes Regenschirms nur 18 Minuten Zeit hatte und täglich 15 Stunden ohne Pause arbeiten musste. „Das war eine extrem hohe Arbeitsbelastung,“ sagte Huang. „Wenn ich einen Fehler machte, wurde ich vom Gefängnisschläger drangsaliert. Wenn er eine Nadel oder eine Schere in der Hand hatte, stach er mir damit überallhin außer in die Augen.“
Bevor Huang lernte die Arbeit effizient zu erledigen, wurde sie von den Gefängnisschlägern oft schwer geschlagen, weil sie zu langsam arbeitete. Sie sagte, sie sah wie Gefangene wegen der schweren Arbeitsbelastung, der gefährlichen Umgebung und der unmenschlichen Behandlung Selbstmord verübten.
Einmal sah sie eine Gefangene mit einer Schere in ihrem Hals, weil sie nicht arbeiten wollte. „Wir konnten es nicht glauben. Einer der Gefängnisschläger schlug sie mit einem Stock, der so dick wie ein Handgelenk war, bis er zerbrach. Sie blutete am Kopf. Ein Wächter kam herbei und zwang sie zu springen, bis die Schere in den Magen fiel. Sie kniete auf dem Boden und bat um Vergebung, aber die Wächter schrien nur: ´Du wertloser Abfall! Eine Schere ist mehr wert als dein Leben.´“
So werden die schönen, schnittigen und modischen Tiantang-Regenschirme hergestellt. Nach ihrer Entlassung im Dezember 2003 reiste sie auf eine Modemesse nach Beijing. Dort sah sie die Tiantang-Regenschirme – eine bittere Erinnerung an das, was sie erlitten hatte. „Ich erinnere mich daran, dass die Gefangenen oft sagten: ´Wenn wir jemals entlassen werden – wann auch immer die Möglichkeit besteht – müssen wir die finstere Wahrheit über die Tiantang-Regenschirme aufdecken.´“
Huang ist jetzt 34 Jahre alt, machte ihren Abschluss an der China-Akademie für Kunst und ist eine geprüfte hochrangige Beraterin. Sie arbeitete für mehrere Firmen in den Bereichen Marketing, Medienplanung und Marktanalyse. Nachdem 1999 die Verfolgung von Falun Gong anfing, wurde sie dreimal verhaftet, weil sie weiterhin ihre Glaubensrichtung von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht ausübte. Beim zweiten und dritten Mal wurde sie im Laodongyue-Gefängniszentrum inhaftiert.
Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 16/09
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion