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Kritik an Corona-Politik

Chinesischer Milliardär und Regierungskritiker zu 18 Jahren Haft verurteilt

In den vergangenen Jahren haben die chinesischen Behörden ihr Vorgehen gegen prominente Geschäftsleute verschärft, die Kritik an der Kommunistischen Partei Chinas und Staatschef Xi Jinping üben. Nun traf es den chinesischen Milliardär Sun Dawu.

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Dieses Foto, das am 24. September 2019 aufgenommen wurde, zeigt den chinesischen Schweinebauern Sun Dawu, der in einem Futterlager in Hebei außerhalb von Peking posiert.

Foto: NOEL CELIS/AFP über Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Der chinesische Milliardär und Regierungskritiker Sun Dawu ist zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Gaobeidian bei Peking sprach den 67-Jährigen am Mittwoch in einer Reihe von Anklagepunkten schuldig, darunter „Versammlung einer Menschenmenge zum Angriff auf Staatsorgane“, „Behinderung der Verwaltung“ und „Aufwiegelung“. Das Verfahren war hinter verschlossenen Türen abgehalten worden.
Sun war im November 2020 zusammen mit 20 Verwandten und Geschäftspartnern festgenommen worden, nachdem sein Unternehmen in einen Streit um Land mit einem staatlichen Konkurrenten verwickelt war. Nach Angaben seines Anwalts hatte das Verfahren am Donnerstag unter strenger Geheimhaltung begonnen. Die genauen Vorwürfe und die Urteilsbegründung blieben weitgehend unklar.

Sun kritisierte Behördenhandeln in Corona-Pandemie

Sun, der aus einfachen bäuerlichen Verhältnissen stammt, hatte in den 1980er Jahren zusammen mit seiner Frau eines der größten privaten Agrarunternehmen Chinas aufgebaut. 2019 machte er einen verheerenden Ausbruch der Schweinepest öffentlich, auf den die Behörden nur langsam reagiert hatten. Auch die Reaktion auf den Ausbruch der Corona-Pandemie hatte der Milliardär wiederholt kritisiert.
Seit langem trat der Geschäftsmann zudem als offener Kritiker der chinesischen Agrarpolitik auf. Er forderte insbesondere mehr Entscheidungsfreiheit für Landwirte, um ihre wirtschaftlichen Interessen zu vertreten. 2003 war Sun bereits wegen „illegaler Spendensammlung“ zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, die nach massiver öffentlicher Unterstützung aber aufgehoben wurde.

Behörden verschärfen Vorgehen gegen prominente Geschäftsleute

In den vergangenen Jahren haben die chinesischen Behörden ihr Vorgehen gegen prominente Geschäftsleute verschärft, die Kritik an der Kommunistischen Partei Chinas und Staatschef Xi Jinping üben. Im September wurde der Immobilienmilliardär Ren Zhiqiang unter Korruptionsvorwürfen ebenfalls zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Auch er hatte zuvor Xis Umgang mit der Corona-Pandemie kritisiert. (afp)

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