Der Schwarze Tod in China: Ausbreitung der Pest befürchtet

Die Rattenmenge in der Region Xilin Gol ist außer Kontrolle geraten, einige Menschen sind an der Pest erkrankt. An allen Hauptverkehrsadern wurden Kontrollpunkte eingerichtet, die die Körpertemperatur messen. Alle Personen, die in der Region ein- und ausgehen, sind zu testen und müssen ihren Namen, Telefonnummer, Herkunftsort und ihr Reiseziel angeben.
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Chinas Bevölkerung befürchtet die Ausbreitung der Pest - durch Nagetiere wie Ratten.Foto: HIMANSHU SHARMA/AFP via Getty Images
Von 27. November 2019

Viele Chinesen stehen unter höchster Alarmbereitschaft: Laut offiziellen Berichten der chinesischen Staatsmedien wurde bei mindestens vier Personen Pest diagnostiziert. Der erste Patient aus der nordwestchinesischen Provinz Gansu starb im September an der Beulenpest. Bei einem Mann und einer Frau aus Xilin Gol (einem Gebiet der chinesischen Inneren Mongolei) wurde Lungenpest festgestellt, beide werden in einem Krankenhaus in Peking behandelt. Der vierte Patient, ebenfalls aus der Inneren Mongolei, zog sich die Beulenpest zu, nachdem er am 5. November einen Wildhasen verzehrt hatte. Er wird ebenfalls in Peking behandelt.

Internetbenutzer vermuten jedoch, dass die chinesischen Behörden weitere Fälle der Pest vertuschen, obwohl diese Berichten zufolge Vorsichtsmaßnahmen getroffen haben, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Die beiden Patienten mit Lungenpest aus der Inneren Mongolei erkrankten in ihrer Heimatstadt, in Xilingol League.

Die Beulenpest wird hauptsächlich durch infizierte Flöhe von Kleintieren und Nagetieren wie Ratten, Präriehunden und Hasen verbreitet.

Der Schwarze Tod, wie die Pest auch genannt wird, raffte im 14. Jahrhundert in Europa vermutlich mehr als 50 Millionen Menschen hinweg. Lange Zeit wurden Schätzungen von 20 bis 25 Millionen Toten angenommen. Doch Berechnungen und umfassende Studien des norwegischen Historikers Ole Benedictow von der Universität Oslo aus dem Jahr 2004 trieben diese Zahlen auf das Doppelte hoch, wie die „Ärztezeitung“ damals berichtete. Dadurch wurde ein Großteil der 80 Millionen Europäer ausgelöscht.

Die Seuche ist hochgradig ansteckend. Durch den Verlauf der Infektion ergeben sich drei Arten: Beulenpest, Pestsepsis und Lungenpest.

Während die Beulenpest hauptsächlich durch den Biss des Rattenflohs und des Menschenflohs verbreitet wird, geht die Lungenpest den Weg der Tröpfcheninfektion. Sie verläuft zu 95 Prozent tödlich und hat eine Inkubationszeit von ein bis drei Tagen. Die Pestsepsis ist eine Art der Blutvergiftung durch Pestbakterien, die in offene Wunden gelangen.

Plötzlicher Anstieg der Rattenpopulation in der Inneren Mongolei

Am 25. November 2019 erzählte ein lokaler Dorfbewohner der Provinz Xilingol der chinesischsprachigen Epoch Times unter der Bedingung von Anonymität, dass es in diesem Jahr einen plötzlichen Anstieg der Rattenmenge in der Inneren Mongolei gab. Die Ratteninvasion in der Xilingol begann im August, während die Menschen in den umliegenden Gebieten sie im Juni zu bemerken begannen. Er sagte, dass die Ratten überall herumlaufen.

Xilingol hat eine Fläche von 202.580 km² und etwa 1.046.900 Einwohner. Die Xilingol ist bekannt für ihre gut erhaltenen Wiesen und mongolischen Pferderassen. Sie grenzt im Norden an die Mongolei und liegt etwa 550 Kilometer nördlich von Peking.

„Es gibt viele Rattenlöcher auf dem Grünland und wir haben oft ein paar Ratten im Haus herumlaufen sehen“, sagte er. „Die Behörden verteilten Rattengift an die Anwohner, aber ich weiß, dass es nicht funktionieren wird. Es gibt einfach zu viele Ratten, die in Gruppen von Hunderten umherlaufen.“

Die auf Katastrophenhilfe spezialisierte Pekinger Fluggesellschaft Huabin Airlines gab am 20. November auf Twitter bekannt, dass das Unternehmen vier Hubschrauber auf das Xilingol-Grasland entsandt hat, um Rattengift zu verabreichen.

„Erste Phase“ der Pest – Rattenmenge unkontrollierbar

Ein Mitarbeiter der örtlichen Gemeindeverwaltung sprach mit der chinesischsprachigen Epoch Times. Er bestätigte, dass die Rattenmenge unkontrollierbar geworden sei. Er sagte, dass lokale Beamte mit Traktoren Rattengift an die Hirten liefern, zusammen mit Broschüren, die Informationen über die Prävention der Beulenpest enthalten.

Er berichtete auch, dass an Bahnhöfen, Bushaltestellen, Ein- und Ausstiegsstellen von Großstädten in der Region die Körpertemperatur der Fahrgäste gemessen würde. Einige lokale Beamten wurden in medizinischen Ganzkörperschutzanzügen gesehen, so dass die Menschen das Gefühl hatten, dass die Situation sehr ernst ist.

Nach Angaben der Behörden befindet sich die Xilingol League derzeit in einem Zustand der „ersten Phase“ der Alarmierung von Pest. Alle Bewohner wurde gewarnt, Wildtiere zu verzehren und sich von Präriehunden fernzuhalten.

1. Priorität: Ausbreitung auf Peking verhindern

Das chinesische Finanzmagazin Caixin berichtete am 22. November, dass die Bubonic Plague Prevention and Control Emergency Response Leadership Group Pläne herausgegeben hat, um zu verhindern, dass sich die Pest auf Peking ausbreitet. Es wurden drei Verteidigungslinien vorgeschlagen: 1) Warnung der Öffentlichkeit vor der Epidemie; 2) Durchführung von körperlichen Untersuchungen [in medizinischen Einrichtungen]; und 3) Durchführung von medizinischen Untersuchungen an Ausgangskontrollpunkten.

Konkret wurden an allen Hauptverkehrsadern der Inneren Mongolei „Körpertemperatur-Kontrollpunkte“ eingerichtet. Alle Personen, die in der Region ein- und ausgehen, sind zu testen und müssen ihren Namen, Telefonnummer, Herkunftsort und ihr Reiseziel angeben.

Wie bei SARS: Informations-Blockade und Maulkorb

Es ist bekannt, dass die chinesischen Behörden routinemäßig Informationen über ansteckende Epidemien wie den SARS-Ausbruch im Jahr 2003 blockierten. Ein Pekinger Bürger, der darum bat, anonym zu bleiben, sagte New Tang Dynasty TV, einer Schwestermedia der Epoch Times, dass es seinem ehemaligen Klassenkameraden, der im Xuanwu Hospital arbeitet – einem der besten Krankenhäuser in Peking – verboten sei, Informationen über Pestfälle weiterzugeben.

„Mein Klassenkamerad sagte mir, dass die Krankenhausverwaltung bereits eine Anordnung erlassen haben, dass keiner der Krankenhausmitarbeiter irgendwelche Außenstehenden über die tatsächliche Situation der Pest informieren darf“, sagte der Pekinger. Und:

Eigentlich gibt es sechs bestätigte Fälle. Genau wie die SARS-Verschleierung vor Jahren werden die Behörden es der Öffentlichkeit nicht erlauben,[alles] über den Ausbruch der Pest zu erfahren.“

Der Artikel erschien zuerst in der englischsprachigen Epoch Times. Quelle: www.theepochtimes.com

 



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