Chinas Militär entnahm Organe lebender Menschen – Zeuge bricht jahrelanges Schweigen

Es gibt zunehmend erschütternde Zeugenberichte aus erster Hand über die skrupellosen Organentnahme-Praktiken in China.
Titelbild
George Zheng lebt jetzt in Toronto. Seine Erlebnisse, als er die Ausweidung eines lebenden Menschen erlebte, verfolgen ihn noch heute.Foto: Yi Ling/The Epoch Times
Von 19. März 2019

Anmerkung der Redaktion: Im Folgenden finden Sie einen persönlichen Erfahrungsbericht von George Zheng, einem ehemaligen chinesischen Medizinstudenten. Das Interview wurde von der Epoch Times-Reporterin Yi Ling in Toronto geführt. Zu Zhengs Sicherheit lässt dieser Artikel bestimmte Daten und Zeiten sowie einige Details, die zur Identifizierung der Personen führen könnten, aus.

Ein Geheimer militärischer Einsatz

Die Ereignisse, die ich gleich beschreiben werde, ereigneten sich in den 1990er Jahren. Zu dieser Zeit war ich ein Student, der kurz davor stand, eine bestimmte militärische Medizin-Fakultät in China zu absolvieren. Ich absolvierte gerade ein Praktikum in der Urologie-Abteilung des Shenyang Army General Hospitals, als das Krankenhaus eines Tages einen Anruf aus der Militärregion Shenyang in Nordchina erhielt. Es gab einen Befehl für einige medizinische Mitarbeiter, sofort in ein Fahrzeug zu steigen und eine militärische Aufgabe durchzuführen.

Die Gruppe der Sechs, die ausgewählt wurden, bestand aus zwei Krankenschwestern, drei Militärärzten und mir, einem Praktikanten. Der Abteilungsleiter gab einen Befehl: Von diesem Moment an sollten wir jeden Kontakt mit der Außenwelt, einschließlich Verwandten und Freunden, unterbrechen.

Wir bestiegen sofort einen Van, dessen Innenseite vollständig mit einem hellblauen Stoffstreifen bedeckt war. Das Krankenhaus schickte auch ein Militärfahrzeug. Die Tür war nicht geschlossen, und so konnte ich im Inneren einen Soldaten sehen, der eine Waffe hielt.

Das Militärfahrzeug zeigte uns den Weg. Nachdem es auf die Schnellstraße gelangt war, schaltete das Militärfahrzeug seine Sirene ein und alle Autos wichen aus. Wir fuhren mit sehr hoher Geschwindigkeit.

Schließlich kamen wir an unserem Ziel an. Nachdem wir den Van verlassen hatten, befanden wir uns an einem von Bergen umgebenen Ort. Soldaten standen um ein Gebäude herum Wache. Ein Militäroffizier, der uns empfing, sagte, dass das Gebäude ein Militärgefängnis in der Nähe von Dalian City im Nordosten Chinas sei.

Der Albtraum beginnt

In dieser Nacht schliefen wir im örtlichen Militärgästehaus. Soldaten standen vor unserem Zimmer Wache. Am Morgen gingen eine Krankenschwester und zwei Soldaten ins Gefängnis, um dort Blutentnahmen vorzunehmen. Nachdem sie mit dem Blut zurückgekehrt waren, bestiegen wir alle den Van und fuhren los.

Nachdem wir angehalten hatten, schaute ich durch einen Spalt in der Tür und konnte Soldaten sehen, die den Van umgaben. Sie alle hielten Maschinenpistolen in der Hand. Die Männer standen mit dem Rücken zu uns und schauten in die Umgebung.

Wir warteten im Van. Es war keine Bewegung erlaubt. Plötzlich klopfte es. Ich öffnete die Tür und sah vier Soldaten, die einen Mann hielten. Ein Seil war um seine Füße und seinen Hals gebunden, seine Hände hinter dem Rücken gefesselt. Der Mann reagierte nicht. Er wurde in den Van gehoben und auf einen großen schwarzen Plastiksack gelegt, der zuvor auf dem Boden ausgebreitet worden war. Der Sack bedeckte den Boden vollständig. Auf einen Blick konnte ich erkennen, dass er speziell angefertigt wurde.

Das Seil, mit dem der Mann gefesselt war, war sehr dünn – dieser Art, die unter Druck in das Fleisch schneidet. Er war so gefesselt, dass – sobald man auf das Seil trat, welches von seinem Hals bis zu seinen Handgelenken am Rücken reichte – er sich nicht bewegen oder kämpfen konnte. Wenn er es täte, würde sich das Seil spannen und den Mann erdrosseln.

Einer der Ärzte sagte mir, ich solle auf das Seil treten und den Mann so halten, dass er sich nicht bewegen konnte. Als ich sein Bein hielt, konnte ich spüren, dass seine Körpertemperatur sehr hoch war. Ich sah auch, dass seine Kehle voller Blut war. Es war nicht offensichtlich, wo er verwundet war, aber es gab definitiv eine Wunde.

Der Horror nimmt seinen Lauf

Zu diesem Zeitpunkt zog sich das gesamte medizinische Personal schnell chirurgische Kleidung an. Die Oberschwester schnitt die Kleidung des Mannes mit einer Schere auf und wischte ihn dann dreimal mit einem Desinfektionsmittel von seiner Bauchregion bis zu seiner Brust ab.

Dann nahm einer der Ärzte ein Skalpell und machte einen langen Schnitt vom Brustbein bis zum Nabel. Die Beine des Mannes begannen zu zucken. Dann öffnete der Arzt seine gesamte Bauchhöhle. Blut und Darm strömten sofort heraus. Der Arzt schob seinen Darm zur Seite und entfernte schnell eine Niere; der gegenüberliegende Arzt entfernte eine Niere von seiner anderen Seite. Sie waren sehr geschickt und schnell.

Der Arzt sagte mir, ich solle die Venen und Arterien durchtrennen. Als ich schnitt, spritzte sofort Blut heraus. Es spritzte Blut über seine Hände und seinen Körper. Dieses Blut floss und bestätigte ohne Zweifel, dass dieser Mann am Leben war!

Zu diesem Zeitpunkt wurden die beiden herausgenommenen Nieren in einen Organtransportbehälter gelegt, den die Krankenschwester hielt.

Der Raub der Augen

Als nächstes bat mich der Arzt gegenüber, die Augäpfel des Mannes zu entfernen. Ich setzte mich hin und beugte mich näher zu ihm. In diesem Moment bewegten sich seine Augenlider und er sah mich an. Ich hielt seinen Blick kurz aus. In seinen Augen herrschte purer Schrecken – jene Art von Schrecken, der sich nicht mit Worten ausdrücken lässt.

Mein Verstand wurde leer und mein ganzer Körper begann zu zittern. Ich hatte Angst. Ich war gelähmt.

Ich sagte dem Arzt, dass ich es nicht schaffen würde.

Plötzlich packte der Arzt mit der linken Hand grob den Kopf des Mannes und benutzte, während er mit zwei Fingern seine Augenlider offen hielt, die hämostatische Pinzette, die er bereits in der rechten Hand hatte, um die Augäpfel herauszuschneiden. Die Sache war auf einen Schlag erledigt.

Zu diesem Zeitpunkt zitterte und schwitzte ich stark von Kopf bis Fuß. Ich fühlte, dass ich kurz davor war, zusammenzubrechen.

Ich erinnerte mich daran, dass in der Nacht zuvor im Gästehaus ein Militäroffizier gekommen war, um mit unserem Direktor zu sprechen. Es gab eine Sache, die er gesagt hatte, die mir in den Sinn kam: „Der Körper ist unter 18 Jahre, sehr gesund und lebendig.“ Hatte er sich auf diesen Mann bezogen?

Nachdem der Arzt den Offizier auf dem Beifahrersitz alarmiert hatte, dass wir fertig waren, öffnete sich die Hintertür, und vier Soldaten stiegen in den Van. Sie wickelten den Mann in eine große Plastiktüte und schleppten ihn zu einem nahegelegenen Militärlaster.

Sofort startete unser Van, und wir fuhren sehr schnell zurück ins Krankenhaus – wieder mit dem Militärfahrzeug als Wegweiser. Alle OP-Kittel, OP-Hauben und Gummihandschuhe, die wir getragen hatten, wurden eingesammelt, um bei unserer Rückkehr vernichtet zu werden.

Nach der Ankunft wurden die Organe des Mannes sofort in den Operationssaal geschickt, wo eine Gruppe von Chirurgen wartete, die bereit waren, sie in einen Patienten auf dem Operationstisch zu verpflanzen.

Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nichts mehr tun; mein ganzer Körper fühlte sich völlig schwach an. Der Direktor sah meinen Zustand und erlaubte mir, mich an der Seite auszuruhen. Ich legte mich hin, aber ich konnte immer noch sehen, wie sie die Operation durchführten.

Eine schreckliche Last

Ich verließ bald meinen Job im Krankenhaus und kehrte nach Hause zurück. Ich war noch extrem schwach und bekam hohes Fieber. Meine Mutter fragte, was los sei, aber ich hielt meine Erklärung vage, da ich nicht wagte, die Angelegenheit irgendjemandem zu erzählen.

Aber der Schmerz war noch lange nicht vorbei. Auf der einen Seite war die ganze Erfahrung zu schrecklich, um überhaupt darüber nachzudenken, geschweige denn darüber zu reden. Ich hatte den brutalen Mord an einem Mitmenschen aus erster Hand gesehen, und mein Herz war äußerst unruhig. Ich hatte auch Angst, dass ich von den Behörden verfolgt und getötet werden könnte. Die Last von alledem machte mich absolut unglücklich.

Lange Zeit hat sich die Szene im Van von diesem Tag in meinem Kopf immer wieder abgespielt – wie ein Lebewesen seine Organe herausgerissen bekam, während es noch am Leben war, und der schreckliche Schmerz und die Angst in seinen Augen, als es zu mir aufblickte. Mein Herz konnte es nicht ertragen. Ich fühlte mich, als würde ich verrückt werden und fühlte mich ständig kurz vor dem Zusammenbruch.

Seitdem sind viele Jahre vergangen, aber diese schreckliche Erinnerung kann immer noch nicht gelöscht werden. All die Jahre wollte ich sie nicht antasten und habe das auch bewusst vermieden. Denn sobald ich dies tat, konnte ich mich nicht mehr unter Kontrolle halten.

Als die Medien begannen, die Zwangsentnahme von Organen von Falun Dafa-Häftlingen in China aufzudecken, verstand ich sofort alles: All das ist wahr, und Organraub existiert bereits seit langem im Militärsystem der Kommunistischen Partei Chinas. Nur dass die Verfolgungskampagne gegen Falun Dafa eine viel größere Quelle von Organen darstellte.

***
Nachwort: Chinas Morde wegen Organen

David Kilgour, ein unabhängiger kanadischer Ermittler und ehemaliger Kabinettsminister, und David Matas, ein kanadischer Menschenrechtsanwalt, warnten die Welt mit einem 2006 veröffentlichten Bericht vor dem Verbrechen der Zwangsentnahme von Organen in China.

Im Jahr 2016 veröffentlichten sie zusammen mit dem amerikanischen Investigativjournalisten und Schriftsteller Ethan Gutmann einen aktualisierten Bericht, der zeigt, dass eine große Zahl von religiösen und politischen Gefangenen – vor allem Falun Dafa-Anhänger, die wegen ihres Glaubens festgehalten werden – lebendig einer Zwangsentnahme von Organen unterworfen werden.

China-Analyst Ethan Gutmann. Er sagte zum Thema Organraub vor dem US-Kongress aus. Foto: NICHOLAS KAMM/AFP/Getty Images

Unter dem Titel „The Slaughter (Deutsche Version): Massenmorde, Organraub und Chinas geheime Lösung für sein Dissidentenproblem“  nnen Sie den Bericht auf Deutsch lesen.

Darin steht:

Mit anderen Worten, sie werden wegen ihrer Organe getötet.
Die Forscher sagten, dass Chinas Organtransplantationsindustrie nach 1999 exponentiell wuchs, als die Kommunistische Partei Chinas ihre Kampagne der Verfolgung von Anhängern des Falun Dafa begann, einer traditionellen spirituellen Praxis, die auch als Falun Gong bekannt ist.“

Die Forscher fanden heraus, dass es zwar in vielen Ländern Missbrauch von Transplantaten gibt, der Unterschied zu China jedoch darin besteht, dass es vom Staat sanktioniert wird und in China der Staat davon profitiert.

China ist nicht das einzige Land mit Missbrauchspraktiken bei der Organentnahme“, sagte Matas in einem Interview mit der kanadischen The Globe and Mail. „Was an China anders ist, ist, dass es institutionalisiert ist, dass es staatlich betrieben wird, dass es parteiorientiert ist. Es sind nicht nur ein paar Hinterhofkriminelle, die versuchen, schnell Geld zu verdienen.“

Das Original erschien in The Epoch Times (USA) (deutsche Bearbeitung von al)
Originalartikel: Former Medical Intern Recounts Witnessing Live Organ Harvesting by China’s Military



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