Psychologie zur Zerstörung des Glaubens erforscht

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Tausende Anhänger der spirituellen Bewegung Falun Gong in Taiwan demonstrierten im März 2010 für ein Ende der Verfolgung im Festland Chinas.Foto: Patrick Lin/AFP/Getty Images
Von 23. August 2010

Am 1. Juli hielt die amerikanische Gesellschaft zur Erforschung internationaler Kulte (ICSA) ihr jährliches Treffen in Fort Lee, Jersey, ab. Drei Wissenschaftler aus China nahmen an diesem Abend teil. Als andere Teilnehmer heftig gegen ihre Teilnahme protestierten, verließen sie das Treffen.

Diese drei Wissenschaftler waren der Generalsekretär der China Anti-Kult Association, ein Forscher des Forschungsinstituts für Psychologie der Universität Shanxi und ein Professor des Fachbereichs Psychologie der Universität Shanxi. Sie alle hatten finanzielle Unterstützung vom chinesischen Staat erhalten, Unterstützung für ihre Arbeit, die die Verfolgung von Falun Gong in China zum Inhalt hatte.

Sie hatten insbesondere Methoden im Bereich der Psychologie erforscht, mit deren Hilfe sie die Falun Gong-Anhänger zwingen konnten, ihrem Glauben abzuschwören. Es wird vermutet, dass sie an dem Treffen teilnehmen konnten, weil die Organisatoren über die Besonderheit ihrer Forschungen nicht unterrichtet waren.

Die drei Wissenschaftler, die in New Jersey auftauchten, sind Beispiele für einen allgemeinen Trend: Die Perversion wissenschaftlicher Forschung in China mit dem Ziel, Falun Gong-Praktizierende zu verfolgen.

Der größte Schaden

Jeder, der die Berichte über die Verfolgung von Falun Gong liest, wird über die Misshandlungen, denen die Falun Gong-Praktizierenden ausgesetzt sind, schockiert sein. Aus der Sicht der Praktizierenden selbst ist der größte Schaden, der ihnen zugefügt wird, psychischer Art.

Nachforschungen haben ergeben, dass die längste Zeit, während derer eine Person wach bleiben kann, elf Tage beträgt. Wird diese Grenze überschritten, so treten irreversible geistige und körperliche Schäden auf. Aber Zhang Yijie, eine Falun Gong-Praktizierende und ehemalige Angestellte des Handelsministeriums, wurde verfolgt und gezwungen, 42 Tage lang wach zu bleiben, weil sie sich weigerte, ihrem Glauben abzuschwören.

Jedes Mal, wenn sie anfing einzuschlafen, riss ein Polizist sie am Kragen hoch und schüttete kaltes Wasser über ihre Kleider. Da es tiefer Winter war, fror sie bis auf die Knochen, wenn alles nass war.

Während sie isoliert und gefoltert wurde und alle nur erdenklichen körperlichen und seelischen Qualen erlitt, spielte ihr die Polizei ein Lied vor. Es gehörte zu der Zeit zu den bekanntesten in China: „Der Kuss der Mutter“. Das Lied erzählt von der tiefen Sehnsucht einer Tochter nach ihrer Mutter.

Frau Zhang war selbst Mutter eines Sohnes und einer Tochter, beide im schulpflichtigen Alter. Wenn die Melodie erklang, fühlte sie nichts anderes als unerträglichen Schmerz.

Als Frau Zhang zum ersten Mal ins Gefängnis kam, unterwarf man sie einer psychologischen Bewertung. Die Zerstörung von Körper und Geist, der sie ausgesetzt war, wurde von Experten akribisch aufgezeichnet. In nur wenigen Monaten hatte sich Frau Zhangs Erscheinung von einer energischen, gesunden, berufstätigen Frau in der Blüte ihres Lebens in das einer alten, verblühten Frau verwandelt, einer Frau mit grauen Haaren und vielen Falten im Gesicht.

Die Behandlung, die Frau Zhang erlitten hat, gewährt einen Einblick in die Verfolgung, der eine große Anzahl von Falun Gong-Praktizierenden ausgesetzt ist. Das Falun Dafa Informationszentrum schätzt, dass Hunderttausende von Praktizierenden sich zurzeit in Chinas Arbeitslagern befinden.

Schande der Wissenschaft

Betrachtet man die Forschungen auf dem Gebiet der Sozialwissenschaften in den letzten zehn Jahren in China, vor allem in den zwei oder drei Jahren nach Beginn der Verfolgung von Falun Gong im Jahre 1999, so wird deutlich, dass riesige Fördermittel für Forschungen auf diesem Gebiet zur Verfügung gestellt wurden.

Die Richtlinien für Forschungen in den Sozialwissenschaften, die vom nationalen Planungsbüro für Philosophie und Sozialwissenschaften herausgegeben werden, legen fest, welche Themengebiete die größten Fördermittel erhalten. Jahr für Jahr gehörten die Kategorien wie „Anti-Kultbegeisterung“, „Atheismus“ und „Die Beziehung zwischen Religion und dem sozialistischen System“ dazu. In den ersten Jahren wurde Falun Gong noch namentlich erwähnt, aber seit 2001 wählte das Regime eine allgemeinere Bezeichnung, wie zum Beispiel „böser Kult“.

Viele Wissenschaftler haben sich ködern lassen, in die Reihen derer einzutreten, die Falun Gong verfolgen, indem sie wissenschaftliche Forschungen als Waffe einsetzen. Alle Arten von Vorwand wurden benutzt, um diese Studien zu finanzieren – viele von ihnen aus der Sicht der Psychologie, wie Falun Gong-Praktizierende „umgewandelt“ werden können.

Jede Provinz und jede Stadt hat ihre Universitäten, Denkfabriken und andere Forschungsinstitute unter Kontrolle. Wenn es um eine politische Aufgabe geht, müssen die Wissenschaftler, die zu ihnen gehören, den Befehlen der Regierung gehorchen. Darum ist die Anzahl der Studien, die zu diesem Thema in Auftrag gegeben werden, beträchtlich.

Am 18. Dezember 2007 hörte der kommunistische Parteiführer Hu Jintao einen Bericht von zwei Religionswissenschaftlern und teilte dem Politbüro der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) mit: „ Aus wichtigen strategischen Gründen und unter den neuen Umständen müssen wir die Bedeutung religiöser Tätigkeit erfassen.“

Das bedeutet, dass die KPCh weiterhin die Kraft der gesamten Nation einsetzen wird, um den Glauben gesellschaftlicher Gruppen umfassend „umzuwandeln“. Die Furcht der KPCh vor Glaubensfreiheit reicht bis ins Mark und in diesem Augenblick durchläuft eine große geistige Bewegung in der chinesischen Gesellschaft eine Zeit schwerer Prüfungen.

Dr. Sun Yanjun war Professor in der Abteilung für Psychologie an der Capital Normal Universität in Peking. Im Jahre 2008 wurde er als Gastprofessor an die Universität nach Hawai geschickt. Im Jahre 2009 sagte er sich öffentlich von der KPCh los und lebt nun in den Vereinigten Staaten. Er schätzt sich persönlich glücklich, dass er während seiner Zeit in China niemals dazu aufgefordert worden war, Forschungen für die Verfolgung anderer durchzuführen. Dieser Artikel wurde in der „New Epoch Weekly“ zum ersten Male veröffentlicht.

 

 



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