China: „Oma Tan“ lebt seit 50 Jahren vom Müll

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Bilder nach Screenshots von Weibo: Oma Tan sammelt alte Styroporboxen ...
Epoch Times18. September 2013

„Vor über 50 Jahren bin ich von Sichuan nach Guizhou gezogen“, sagt Oma Tan. Sie ist 101 Jahre alt und neulich war sie sogar in den chinesischen Staatsmedien. Dabei hat sie nicht viel zu lachen: Seit 50 Jahren lebt sie in der Stadt Guiyang ohne Einwohnerschein und ein reguläres Einkommen hatte sie dort nie: Weil sie schon damals, mit Anfang 50, für den Arbeitsmarkt zu alt war. Und weil sie aus einer anderen Provinz kommt, hat Oma Tan in Guiyang nicht mal Rentenanspruch. „Ich kann nur die Plastik-Boxen sammeln und weiterverkaufen. Damit verdiene ich ein paar Yuan zum Überleben“, sagt si

Oma Tan – kein Einzelfall

Ironie des Schicksals: Auf einem der Fotos schleppte Oma Tan ihren Plastik-Boxen-Stapel an einem Propaganda-Plakat der Regierung vorbei: „Der Tag der Erfüllung des Traums – Gutes Leben in China“, stand darauf. Chinesische Blogger sagten dazu: „Das Foto zeigt genau die Wahrheit und wie uns die Partei seit Jahrzehnten betrügt.“ Für sie steht Oma Tan repräsentativ für Massen von alten Menschen in China, die sich ohne Altersversorgung durchs Leben schlagen.

Rentensicherheit und private Altersvorsorge ist auch in China ein heißes Thema. Anhand verschiedener Plakat-Fotos, die Blogger online stellten, lässt sich die Lage der Renten-Nation China nachverfolgen: In den 80er Jahren hieß es: „Ein-Kind-Politik ist gut, die Regierung übernimmt die Altersversorgung!“ In den 90er Jahre wurde daraus: „Ein-Kin-Politik ist gut, die Regierung hilft bei der Altersversorgung.“ Ab dem Jahr 2000 deutete sich bereits an: „Bei der Altersversorgung kann man sich nicht nur auf die Regierung verlassen.“ 2012 hieß es: „Später in Rente gehen ist gut, um sich im Alter selbst zu versorgen.“ Und 2013: „Kauf eine Wohnung, um dich im Alter abzusichern!“

Gigantisches Loch in Chinas Rentenkasse

Das Loch in Chinas Rentenkasse wächst und wächst. 2013 fehlen laut Experten 18,3 Billionen Yuan (2,28 Billionen Euro) in der chinesischen Rentenkasse.Dabei werden die gesamten Steuereinnahmen des Jahres 2013 auf gerade mal 10 Billionen Yuan (1,25 Billionen Euro) geschätzt. Im Dezember 2012 hatte die Chinesische Akademie zur Sozialforschung einen Jahresbericht über die Rentenentwicklung veröffentlicht. Die Konten der städtischen Grundsicherung im Alter hatten ein Minus von 2,216 Billionen Yuan (277 Mrd. Euro) .



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