China: Menschenrechtsanwalt verhaftet – Kollegen protestieren

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Der Menschenrechtsanwalt Tang Jitian wurde inhaftiert, weil er einer Praktizierenden von Falun Gong helfen wollte.Foto: Weibo
Epoch Times23. Oktober 2013

Weil er sich für die Freilassung einer Falun Gong-Praktizierenden eingesetzt hat, ist ein Anwalt aus China nun selbst im Gefängnis. Am 16. Oktober kam Tang Jitian in „Administrativhaft“, was heißt, dass er schlimmstenfalls mehrere Jahre ohne Gerichtsverhandlung festgehalten werden kann. 

Tang war zu einem so genannten Umerziehungslager im Norden Chinas gefahren. Mit dabei war Yang Kaicheng, der Ehemann einer inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden, für deren Freilassung sich der Anwalt einsetzten wollte. Zusammen suchten die beiden Männer das lokale Büro 610 in der Stadt Jixi, Provinz Heilongjiang, auf, das die Verfolgung von Falun Gong organisiert. 

Haft wegen „Störung der Büroordnung“

Nach längerer Diskussion wurde der Anwalt wegen „Störung der Büroordnung“ verhaftet. In den darauffolgenden Tagen fuhren 13 Anwaltskollegen nach Jixi, um Tangs Freilassung zu erwirken. Über 100 Aktivisten protestierten außerdem in Peking, wurden aber von den Behörden abgewiesen. 

„Kein ordentlicher Jurist“

Einer der Anwaltskollegen, die zu Tangs Unterstützung anreisten, erzählt, wie die Polizisten sie ausgelacht hätten, als sie um Tangs Freilassung baten: „Schaut, wie viele von euch Anwälten hier sind! Wir wollen doch wissen, wie viele Anwälte aus dem ganzen Land noch vorbeikommen wollen“, sagte der Polizeichef. 

Außerdem habe die Stadtpolizei Order vom Ausschuss für Politik und Recht in Peking, Tang nicht freizulassen, weil dieser kein „ordentlicher Jurist“ wäre. Er dürfe Falun Gong-Praktizierende gar nicht verteidigen, so der Polizeichef. Dann soll er noch gesagt gesagt haben: „Falun Gong ist im Ausland sehr einflussreich. Das Büro 610 hat Hunderte von Telefonanrufen erhalten, als wir Tang verhaftet haben.“

Unermüdlicher Einsatz für Oper des KP-Regimes

Tang hat sich neben seinem Einsatz für die Meditationspraxis Falun Gong auch für andere benachteiligte Gruppen in China stark gemacht, darunter Opfer von Zwangsenteignungen, HIV-Infizierte oder seine Anwaltskollegen, die ebenfalls Repressalien durch die Kommunistische Partei (KPCh) erlitten hatten. 2010 wurde ihm die Anwaltslizenz in einer Art Racheakt der KPCh-Behörden entzogen. Ein Jahr später wurde er von Sicherheitskräften gefangen genommen und geschlagen. Während er sich in Geheimhaft befand, erkrankte er an Tuberkulose. 

Gao Zhisheng immer noch in Haft

Andere Anwälte, die Falun Gong-Praktizierende verteidigt haben, wurden misshandelt und in manchen Fällen für Jahre weggesperrt und gefoltert – ohne je einen Gerichtsprozess durchlaufen zu haben. Gao Zhisheng, einer dieser Anwälte, befindet sich noch in Haft, weit abgelegen in der nordwestlichen Provinz Xinjiang. 



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