Die lange Geschichte des Grünen Tees

Titelbild
Ein Farmer erntet Teeblätter in der Gemeinde Chongqing in China. Die Hauptsaison für die Teeernte fällt auf Ende März, bei der die Teefabriken mit voller Kapazität arbeiten müssen. (China Photos/Stringer/Getty Images)
Von 29. Januar 2016

Als eines der beliebtesten Getränke weltweit feierte der Tee seinen triumphierenden Einzug in fast jeden Haushalt und zeigte über Jahrtausende seine heilsame und lebensverlängernde Wirkung, die sich laut einer Studie der American Association of Science insbesondere bei den Japanern mit ihrer traditioneller Teekultur zeigt. Die reichhaltige Geschichte begann in China, wo die Tradition des Teeanbaus und des Teegenusses sehr alt ist.

Vom Medikament zum Elitegetränk

Die Entdeckung und der Anbau von der Teepflanze reichen bis ins Altertum zum Stammeshäuptling Shennong (ca. 2800 v. Chr.) zurück. Nach der Überlieferung untersuchte Shennong hunderte von wild wachsenden Kräutern auf ihre Heilwirkung. Schließlich schrieb er das Wissen, das er angesammelt hat, in seinem Buch “Shennong Bencao Jing” nieder. Seine Arbeit zeigt, dass der Tee für Shennong ein heilendes Mittel ist, und nach geschichtlichen Aufzeichnungen haben die Chinesen Tee ursprünglich nur als Medizin getrunken. Erst gegen Anfang der Zhou-Dynastie (1046 – 771 v. Chr.) hielt der Tee Einzug in die Königshäuser, die schließlich ihre eigenen Teezeremonien begründeten.

In diesen Tagen war der Tee noch nicht weit bekannt als Getränk. Vielmehr wurden die Teeblätter gekocht und als Beilage zu Reis und Gemüse gegessen, der Tee diente ergänzend als Entgiftungsmittel.

Der Tee wurde erstmals während der Han-Dynastie (202-220 v. Chr.) insbesondere unter den Gelehrten zum Getränk. Ausgelöst durch den zunehmenden Teekonsum entwickelten sich zu dieser Zeit Teerituale am kaiserlichen Hof. Wenn der Herrscher seine Gelehrten auf einen Empfang einlud, servierte er  Tee als Zeichen von besonderer Anerkennung. Später wurde der Tee so beliebt, dass die Regenten wie der Kanzler Zhu Ge, auch bekannt als Kong Ming, ganze Plantagen von Tee während der Zeit der drei Königreiche (220-280 n. Chr.) anlegen ließ. Die Anerkennung für den Tee entwickelte sich zu solch einem Ausmaß, dass er zusammen mit anderen Schätzen in die Gräber von chinesischen Kaisern gelegt wurde.

Jedoch war der Tee bis zur Sui-Dynastie (581-618 n. Chr.) nur den wohlhabenden Gelehrten, Beamten und dem kaiserlichen Hof vorenthalten. Es wurde als eine Luxusware gehandelt, in deren Genuss das gewöhnliche Volk nicht kommen sollte. Es war nicht vor der Tang-Dynastie (618-907 n. Chr.), dass der Tee schließlich zur Verbreitung in der Bevölkerung kam.

Die Tang-Dynastie war nicht nur der Höhepunkt der chinesischen Antike in Wirtschaft, Wissenschaft, kulturellen und sozialen Bereichen, sondern sie war auch der Gipfel der chinesischen Teekultur. Der Kaiser verpflichtete die Tee anbauenden Präfekturen zur Entrichtung einer „Teeabgabe“. Diese Teeabgabe musste vor dem Qingming-Fest (um den 5. April nach dem chinesischen Mondkalender) gegeben werden, sodass der Tee während des Qingmen-Festes am Königshaus serviert werden konnte. Innerhalb des kaiserlichen Hofes wetteiferten die Konkubinen in der Teezubereitung in der Kunst der Teezubereitung, es wurden regelmäßig Teewettbewerbe am kaiserlichen Hof abgehalten.

Teetrinken als eine spirituelle Bereicherung

Schließlich feierte der Tee mit der Erfindung der „Chadao“ – Teezeremonie durch den Gelehrten Lu Yu (713-756 n. Chr.) seinen Höhepunkt. In seinem Buch „Cha Jing“ (wörtlich „Tee-Kompendium“) beschreibt er die -Zubereitung und das Teetrinken als einen künstlerischen Vorgang, bei dem die Blätter getrocknet und das Wasser, die Kanne und die Tassen ausgesucht werden, und schließlich der Tee zeremoniell probiert wird. Inspiriert von der konfuzianistischen Idee der Harmonie, dem buddhistischen Prinzip von Wahrhaftigkeit und den taoistischen Lehren über die Einheit von Mensch und Natur, fand Lu Yu, dass das Teetrinken eine Art von spiritueller Bereicherung sei.

Um ihre Anerkennung für den Tee auszudrücken, verfassten Gelehrten der Song-Dynastie (960-1279 n. Chr.) selbst Poesie. Währenddessen wurde es am Hof zur Gewohnheit, die Teeabgabe in Form von Briketten zu zahlen. Die Briketten bestanden aus gemahlenen Teeblättern, die in einem komplizierten Herstellungsprozess in exquisite Drachen- und Phoenixmotiven gepresst wurden. Die Nachfrage für den chinesischen Tee und Teeschüsseln stieg auch, die beliebtesten Teegefäße zu dieser Zeit waren aus schwarzem Porzellan.

Auf die Song-Dynastie folgte die Yuan-Dynastie (1271-1368 n. Chr.), in der die Teekultur unter der Fremdherrschaft durch die Mongolen eine Vereinfachung erfahren hat. Der Tee war weiterhin populär, doch die frühere Anerkennung ging verloren. Praktiken wie die Teezeremonie blieben nur unter den Gelehrten erhalten.

Die letzte Wiederbelebung der Teekultur fand während der Qing-Dynastie (1644-1922 n. Chr.) durch die Errichtung von Teehäusern statt. Der Brauch der Behörden, fremde Gäste mit Tee zu empfangen, hat schließlich dazu beigetragen, dass sich das Teetrinken auf der ganzen Welt ausgebreitet hat.

Zubereitung von Grünem Tee

Als ein passendes Set könnte man einen Yixing oder einen Yinko als kleines Gefäß benutzen; Je kleiner das Gefäß, umso besser die Teequalität. Das Verhältnis von den Teeblättern zum Wasser für einen Aufguss sollte etwa bei 1:3 liegen. Die ideale Wassertemperatur bei offenen Blättern ist bei ca. 80-85°C, bei stärker fermentierten Teesorten bis zu 95°. Den Tee für ca. 30-60 Sekunden ziehen lassen.

Am Anfang sollte die Temperatur höher sein und die Zeit zum Ziehen kürzer. Von der dritten bis zur sechsten Tasse braucht es nur kurze Zeit bei niedriger Temperatur. Wenn die Intensität des Geschmackes abnimmt, kann man die Wassertemperatur erhöhen. Der Tee wird seinen Charakter von Abguss zu Abguss ändern.



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