China: Kapitalflucht erreichte im November einen Höhepunkt
Es gibt Anzeichen dafür, dass es in China im November 2012 eine weitere massive Kapitalflucht ins Ausland gegeben hat. Die chinesischsprachige Epoch Times, Dajiyuan, berichtete am 17. Dezember, dass alleine im November Kapital in Höhe von 41,2 Milliarden US-Dollar aus China abgeflossen sei. Möglicherweise bestehe ein Zusammenhang zwischen der Kapitalflucht und der neuen Antikorruptionspolitik des frisch gekürten Parteichefs Xi Jinping.
Dajiyuan zitierte die Berechnungen des Wirtschaftsexperten vom Finanzunternehmen Huatai Securities, Liu Yuhui. Diesen zufolge habe es im November eine Kapitalflucht im Umfang von 41 Milliarden Dollar aus China gegeben, das sei ein neuer Rekord für das Jahr 2012. Nach Angaben der chinesischen Zentralbank seien die Guthaben verschiedener Finanzinstitute in ausländischen Währungen im November um etwa 1,9 Milliarden Dollar gesunken. Dajiyuan sieht darin ein Zeichen dafür, dass auch die Einlagen von Privatpersonen und Unternehmen in ausländischen Währungen gesunken seien.
Möglicherweise hänge dieser Kapitalabfluss mit der Flucht korrupter Beamter aus China zusammen. Nach unvollständiger Statistik habe der neue Parteichef Xi Jinping allein in der Provinz Guangdong innerhalb von acht Tagen acht korrupte Beamte entlassen. Die Medien in China haben angemerkt, dass ein derart hartes und entschlossenes Vorgehen gegen Korruption bei der Abteilung für disziplinare Inspektion selten zu sehen sei.
Nach Berichten von Dajiyuan hat im Jahr 2012 die Anzahl der geflüchteten Beamten aus Peking einen neuen Rekord erreicht. Nach Aussagen eines Beamten der Civil Aviation Administration of China (CAAC) seien allein beim Zoll am Pekinger Flughafen 354 hochrangige Beamte bei der Flucht ertappt worden. Mit ihnen hätten mehr als 300 Milliarden Yuan (etwa 36 Milliarden Euro) das Land verlassen. Die meisten dieser Beamten sollen versucht haben, China vor dem 18. Parteitag zu verlassen, ihre Hauptziele seien Amerika und Kanada gewesen.
Am 17. Dezember veröffentlichte China den ersten Jahresbericht über Emigration. Daraus war zu ersehen, dass China zurzeit die dritte Auswanderungswelle seit Beginn der Öffnungspolitik erlebt. Der Anteil an Auswanderungen über Investitionen und Technologietransfer habe sich vergrößert. Dies sei ein Zeichen dafür, dass ein Großteil der Emigranten zur wohlhabenden und gut ausgebildeten Gesellschaft gehört. Im Jahr 2010 habe es mehr als 45 Millionen Chinesen gegeben, die dauerhaft einen Wohnsitz im Ausland haben. Das sei die höchste Quote weltweit. Im Jahr 2011 haben mehr als 150.000 Chinesen in den beliebtesten Einwanderungsländern langfristige Aufenthaltsgenehmigungen erhalten. Die Mehrzahl von 87.017 Personen habe die unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung für die USA erhalten, danach folgten Kanada, Australien und Neuseeland.
Original-Artikel auf Chinesisch: 习近平捉贪官 11月资金异常外逃410亿美元
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