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Neues Instrument für Überwachung

China entwickelt Spionagekamera, die aus 100 Kilometer Entfernung Gesichter erkennt

China hat eine Kamera entwickelt, die aus mehr als 100 Kilometern Entfernung problemlos Gesichter erkennen kann. Dahinter steckt eine neue laserbasierte Bildgebungstechnologie.

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Pekings neue Überwachungskameras sehen weiter und schärfer als je zuvor. Symbolbild.

Foto: gesrey/iStock

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Chinesische Wissenschaftler haben mit einer Hochleistungskamera einen Quantensprung in der optischen Bildgebungstechnologie erzielt. Dies gelang ihnen mithilfe eines leistungsstarken Lasers, der die weltweiten Standards für die Überwachung neu definiert.
Mit dieser Errungenschaft könnte Peking ausländische Militärsatelliten mit beispielloser Präzision untersuchen. Zudem könnte er aus einer niedrigen Erdumlaufbahn Details wie ein menschliches Gesicht erkennen.
Hinter dieser neuartigen Kamera stecken die Wissenschaftler des Instituts für Luft- und Raumfahrtinformationsforschung der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Die Einzelheiten sind in einer Studie beschrieben, die das „China Optical Journal Network“ am 24. Februar veröffentlichte.
Die Kamera kann Bilder mit einer Auflösung im Millimeterbereich aus Entfernungen von mehr als 100 Kilometern aufnehmen. Diese optische Leistung galt bisher als unerreichbar.

Test an größtem See

Wie aus der Studie hervorgeht, führten die Wissenschaftler einen Test am Qinghai-See, dem größten See Chinas, durch. Für den Test positionierten sie die Laserkamera auf der Nordseite des Sees. Auf der Südseite befand sich auf einer Anhöhe in 101,8 Kilometern Entfernung eine Zieltafel, die von der Kamera erkannt werden musste.

Der Test mit der neuen Kamera fand am Qinghai-See statt. Die Kamera musste ein Ziel in 101,8 Kilometern Entfernung erkennen.

Foto: Bildschirmfoto Google Maps

Die Forscher verwendeten ein neues System, das auf dem sogenannten Synthetic Aperture Lidar (SAL) basiert, einer Art Laserradar, das zwei- oder dreidimensionale Bilder erstellen kann. SAL benötigt ein sich bewegendes Objekt, um Bilder mit einer extrem feinen Auflösung erstellen zu können. Das neue strahlabtastende Radarsystem arbeitet mit optischen Wellenlängen, die viel kürzer sind als Mikrowellen, die bislang verwendet wurden. Dadurch erzeugen sie klarere Bilder.

Deutlicher Fortschritt

Trotz der über 100 Kilometer weiten Entfernung schaffte es die Kamera, Details am Zielobjekt zu erkennen, die nur 1,7 Millimeter groß waren. Zum Vergleich: Bei dem Test mit einem Bildgebungssystem von Lockheed Martin in den USA im Jahr 2011 betrug die Auflösung aus einer Entfernung von 1,6 Kilometern rund 20 Millimeter.
Bei dem Vergleich mit einem aktuellen modernen Kamerasystem, das Linsen verwendet, ist der Vorsprung deutlich kleiner, aber immer noch vorhanden. Eine Trägerrakete brachte im Februar vergangenen Jahres einen CE-SAT-IE-Satelliten mit einem hochauflösenden Kamerasystem von Canon Electronics aus den USA in eine Orbitalhöhe von 670 Kilometern. Von dort aus aufgenommene Bilder der Erdoberfläche sollen eine Auflösung von 800 Millimetern, also 80 Zentimeter, haben.
Bisher ist noch nichts darüber bekannt, wann China seine neue Hightechkamera über unseren Köpfen positionieren will.

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