China: Die Geheimnisse der Terrakotta-Armee
Zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten, die man auf einer Reise durch China bewundern kann, zählt neben der Chinesischen Mauer und der Verbotenen Stadt ganz sicher die berühmte Terrakotta-Armee des ersten Kaisers von China, Qin Shihuang. Es wird vermutet, dass die Terrakotta-Krieger vor 2000 Jahren dem ersten Kaiser im Jenseits als Leibwache dienen sollen. Erst im Jahr 1974 in der Nähe der Stadt Xi´an entdeckt, stellte ihr Fund alles auf den Kopf, was man über das China dieser Epoche zu wissen glaubte.
Die Terrakotta-Armee, Produkt einer Industrialisierung?
Im Rahmen der Dokumentationsreihe „Ursprung der Technik“ berichtete auch ZDF-info über die Bedeutung der Terrakotta-Armee, die inzwischen von vielen als Achtes Weltwunder bezeichnet wird. Seit ihrer Entdeckung haben diese altchinesischen Meisterwerke viele Fragen über diese Epoche beantwortet und gleichzeitig weitere aufgeworfen. So ist es auch heute noch nicht abschließend erklärbar, wie die 8000 Terrakotta-Soldaten genau hergestellt wurden.
Eine chinesische Firma hat sich die Aufgabe gestellt, die Figuren unter Verwendung der entsprechenden Materialien und Methoden von vor 2000 Jahren nachzubauen und dadurch den Herstellungsprozess zu rekonstruieren. Die Herstellung der Figuren aus Ton und die anschließende Modellierung der Rüstung und der individuellen Gesichtszüge sind sehr aufwändig, aber prinzipiell verstanden. Wie die aus jeweils etwa 140 Kilogramm Ton bestehenden Krieger gebrannt wurden, gibt den Archäologen jedoch nach wie vor Rätsel auf. Da bisher keine Brennöfen im entsprechenden Maßstab gefunden wurden, sind einige Forscher der Meinung, dass die Figuren mit Hilfe einer temporären Verschalung gebrannt wurden, die nach Erreichen einer Maximaltemperatur von 500° C auseinanderbrach und das Kunstwerk offenbarte. Um eine derart große Anzahl hochwertiger Terrakotta-Soldaten herstellen zu können, war ein Grad an Industrialisierung erforderlich, den man im antiken China bis dahin nicht für möglich gehalten hätte und der erst im 18. Jahrhundert erreicht wurde.
Glänzende Bronzewaffen nach 2000 Jahre
Die Individualität der Terrakotta-Figuren war nicht die einzige Besonderheit, die dieser Fund offenbarte. Die tönernen Krieger waren mit mehr als 10.000 Bronzewaffen hoher Qualität ausgestattet. Die Waffen stammen aus der Epoche von Kaiser Qin und geben insbesondere deshalb Rätsel auf, weil sie nach mehr als 2000 Jahren immer noch scharf sind und glänzen.
Die große Menge an Waffen lässt darauf schließen, dass nicht nur die Keramikherstellung sondern auch Metallurgie und Waffenproduktion hochgradig industrialisiert waren, um eine solche Massenproduktion zu ermöglichen. Die Frage, warum die Waffen so gut erhalten sind und immer noch silbrig-grau glänzen, beschäftigt die Forscher seit Bekanntwerden des Fundes. Inzwischen glaubt man die Lösung des Rätsels gefunden zu haben. Mit modernen Analysemethoden wurde festgestellt, dass die besonderen Eigenschaften der Waffen auf eine chromhaltige Oberflächenschicht zurückzuführen sind. Während moderne elektrolytische Verchromungsverfahren erst ab den 1920er Jahren in Deutschland entwickelt wurden, gibt das historische Verfahren aus China immer noch Rätsel auf.
Forscher des Beijing Metallurgical Technology Institute haben nach Berichten der Webseite chinabaike.com versucht, das Verfahren zu reproduzieren. Sie erhitzten eine Mischung aus Chromerz, Essig und Salpeter (KNO3) auf bis zu 800° C. Die entstehende Flüssigkeit strichen sie dann auf die Bronzewaffen. Auf diese Weise könne eine chromhaltige Oberflächenschicht erzeugt werden.
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Die beeindruckendsten Artefakte, die bei diesem Fund zutage gefördert wurden, sind zweifelsohne die beiden bronzenen Kaiserlichen Wagen. Ähnlich einer Quadriga sollen sie der Legende zufolge kaiserlichen Erkundungsfahrten im Jenseits dienen. Beide Kaiserlichen Wagen bestanden aus mehr als 3000 Einzelteilen, die in aufwändiger Fertigung unabhängig voneinander gegossen, geschmiedet, gebohrt, genietet, gelötet, geschliffen und poliert wurden. Mit Gold- und Silbereinlegearbeiten ausgestattet und mit den klassischen Motiven von Tiger, Drache und Phönix geschmückt, gelten sie als größte und kunstfertigste Erzeugnisse chinesischer Bronzetechnologie, die bis heute gefunden wurden.
Obwohl noch weitere archäologische Sensationen in der Umgebung vermutet werden, ist die Intensität der Ausgrabungen zurückgefahren worden. Legenden zufolge soll das ganze Mausoleum des ersten Kaisers mehr als die vierfache Größe des bisher freigelegten Areals haben. Aus Respekt vor den Ahnen, der Befürchtung die unersetzlichen Kunstwerke durch zu große Eile und unzureichende Ausgrabungstechniken zu zerstören und wegen einer Legende, der zufolge im Grab die Flüsse Chinas mit flüssigem Quecksilber nachgebildet sein sollen, sind die Ausgrabungsarbeiten vorerst ausgesetzt.
Auch wenn wir durch Jahrtausende von diesem Goldenen Zeitalter in China getrennt sind und auch wenn die Ruhe des verstorbenen Kaisers nie gestört werden sollte, kann man auch hier in Deutschland einen Eindruck von den tapferen Kriegern der Qin-Dynastie bekommen. Das Tanzensemble von Shen Yun (übersetzt: „Die Schönheit tanzender göttlicher Wesen“) hat beispielsweise in seiner Bühnenshow unteranderem die Soldaten von Kaiser Qin in Form des traditionellen chinesischen Tanzes dargestellt. Die Künstler von Shen Yun aus den USA, die zum Teil chinesischer Abstammung sind, haben sich folgendes zum Ziel gesetzt: die 5000 Jahre alte chinesische Kultur wiederzubeleben. Die Zuschauer können, auch wenn sie zuvor nicht viel über China gewusst haben, durch die Darstellung der Künstler eine Zeitreise durch die 5000 Jahre alte chinesische Kultur machen und zwar ohne den Einfluss der Kommunistischen Partei. Ein Besuch bei Shen Yun ist wie eine Eintrittskarte in das alte China!
Im Jahr 2013 kommt Shen Yun zurück nach Deutschland und bringt wie jedes Jahr ein neues Programm mit neuen Tänzen, neuen Darbietungen und wie immer kunstvoller Akrobatik mit.
Wer diese Reise miterleben will, kann sich unter www.shenyun2013.org informieren und Tickets erwerben.
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