Einzelheiten zur Tat
Schulklasse Opfer von Amokfahrer in Berlin – Lehrerin tot
Inzwischen konnten die Ermittler die Angefahrenen identifizieren: Eine Schulklasse aus Nordhessen. Zudem sind weitere Details über den Fahrer bekannt geworden. Ein richtiges Bekennerschreiben liege laut der Berliner Innensenatorin nicht vor.

Der Tatort der Amokfahrt am Breitscheidplatz in Berlin.
Foto: ADAM BERRY/AFP via Getty Images
Eine Schulklasse aus Nordhessen ist Opfer des Vorfalls in Berlin geworden, bei dem am Mittwoch ein Auto auf einen Bürgersteig und in eine Menschengruppe fuhr. Zahlreiche Schüler wurden dabei verletzt, wie die hessische Landesregierung in Wiesbaden und der Berliner Senat mitteilten. Eine betreuende Lehrerin starb, ein weiterer Lehrer wurde schwer verletzt. Nach Angaben der Feuerwehr gab es insgesamt neun Schwerstverletzte. Die zehnte Klasse einer Schule aus Bad Arolsen war auf Klassenfahrt.
„Diese schockierende Nachricht aus Berlin macht mich fassungslos und tief betroffen“, erklärte der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU). Den Hinterbliebenen der Toten sprach er sein Beileid aus. Hessen habe der Stadt Berlin „jedwede Unterstützung“ angeboten.
„Ein Team aus der Schule ist auf dem Weg nach Berlin, um den Jugendlichen vor Ort sowie ihren Eltern zur Seite zu stehen“, ergänzte Kultusminister Ralph Alexander Lorz (CDU). „Die Behörden vor Ort tun alles Denkbare zur Aufklärung dieses Vorfalls“, erklärte Landesinnenminister Peter Beuth (CDU).
Berliner Innensenatorin: Kein „richtiges Bekennerschreiben“
Nach dem tödlichen Vorfall hat Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) Meldungen über ein im Auto entdecktes Bezichtigungsschreiben zurückgewiesen. „Ein richtiges Bekennerschreiben gibt es nicht“, sagte sie am Mittwoch nach einem Besuch am Ort des Geschehens. In dem Auto seien jedoch Plakate mit Äußerungen „über die Türkei“ entdeckt worden. Zu weiteren Einzelheiten machte die Innensenatorin zunächst keine Angaben.
„Wir müssen in alle Richtungen ermitteln“, betonte Spranger. Das könne Stunden oder Tage dauern. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD), die mit der Senatorin die Einsatzstelle besuchte und dort anschließend mit Journalisten sprach, warnte vor Spekulationen.
Die Berliner Polizei werde „seriös ermitteln“ und alle Erkenntnisse umgehend veröffentlichen. Es sei noch nicht genau bekannt, welche Motivation hinter dem Vorfall stehe, betonte sie. „Es wird in allen Richtungen ermittelt.“
Nach Polizeiangaben handelt es sich bei dem Fahrer, Gor H., um einen 29 Jahre alten, in Berlin lebenden Deutsch-Armenier. Er wurde verhört und befindet sich derzeit zur Untersuchung im Krankenhaus. Nach „Bild“-Informationen ist der Fahrer polizeibekannt – dabei soll es um Eigentumsdelikte gehen. (afp/mf)
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