Berliner Zollbeamte fanden im Gepäck eines 23-jährigen Mannes im Verlauf einer Bus-Kontrolle in Berlin-Mitte zwei Kalaschnikow-Sturmgewehre und eine Pumpgun. Außerdem hatte der Mann über seinem Sitz im Gepäckfach eine in einen Pullover eingewickelte Pistole deponiert.
Nun sollte man meinen, dass der Bus auseinandergenommen, der Mann verhaftet werden würde. Doch weit gefehlt. Wie der „RBB“ nach Recherchen des ARD-Politikmagazins „Kontraste“ berichtet, wurde der Tatverdächtige wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Berliner Staatsanwaltschaft wurde informiert und ein Haftbefehl angefragt.
Doch dieser wurde abgelehnt!
„Kontraste“ fragte nach, erhielt von der Staatsanwaltschaft jedoch keine genauen Angaben zu dem möglichen Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.
Keine weiteren Fragen? Weiterfahren!
Bei derartigem Behördenirrsinn empörten sich selbst die Grünen. Deren Innensprecherin Irene Mihalic nannte es „extrem fahrlässig“ und deutete auf den Fall des Berlin-Attentäters Anis Amri hin. Da hätten „alle Alarmglocken läuten müssen, wenn ein Mann mit zwei Sturmgewehren durch Europa reist“. Zwar seien die Waffen eingezogen worden, man müsse aber davon ausgehen, dass damit zusammenhängende Anschlagspläne weiter existierten.
Wie die Recherchen ergaben, kam der geheimnisvolle Mann mit einem Linienbus aus der südwest-serbischen Universitätsstadt Novi Pazar und wollte mit Zwischenstopp in Berlin nach Schweden zurückreisen, wo er lebt.
Schweden nicht informiert. Danke Deutschland.
Ein weiteres unfassbares Detail: Die deutschen Behörden informierten nicht einmal die schwedische Polizei über die ungehinderte Weiterreise des Mannes. „Kontraste“ fragte in Schweden nach und erhielt als Antwort: „Die internationale Einheit der schwedischen Polizei hat keine Kenntnisse über diesen Vorgang. Die Information hätte von der deutschen Polizei oder über Interpol oder Europol erfolgen sollen.“
Für Sebastian Fiedler, Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), eine unfassbare Geschichte:
Ich kann nicht erkennen, warum so jemand nicht in Haft bleibt und warum die strafrechtlichen Maßnahmen nicht konsequent durchgezogen werden.“
(Sebastian Fiedler, BDK-Vorsitzender)
Wie der „RBB“ schreibt, gelte die Gegend um Novi Pazar an der Grenze zum Kosovo bei den Sicherheitsbehörden als Schmuggler-Hochburg.
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