Wachmann stirbt nach Auseinandersetzung in Flüchtlingsunterkunft – mutmaßlicher Täter gefasst

In einer Einrichtung für Geflüchtete in Potsdam ist es am Donnerstagmorgen zu einem Tötungsdelikt gekommen. Ein syrischer Wachmann starb offenbar nach einer Auseinandersetzung an den Folgen eines Messerstichs. Der mutmaßliche Täter ist identifiziert – und konnte mittlerweile gefasst werden.
Nach einer Gewalttat in einer Flüchtlingsunterkunft in Potsdam ist die Polizei auf der Suche nach dem Täter.
Nach einer Gewalttat in einer Flüchtlingsunterkunft in Potsdam ist die Polizei auf der Suche nach dem Täter.Foto: Christian Pörschmann/reporternet24/dpa
Von 30. Mai 2024

In Potsdam ist nach dem Tötungsdelikt vom Donnerstagmorgen, den 30. Mai, in der Flüchtlingsunterkunft in der Geschwister-Scholl-Straße der mutmaßliche Tatverdächtige mittlerweile gefasst worden. Das berichteten erste Medien am späten Nachmittag. Wie aus bisherigen Verlautbarungen von Polizei und Staatsanwaltschaft hervorgeht, handelt es sich bei dem Opfer um einen Wachmann.

Um 4:15 Uhr hatte nach bis dato verfügbaren Erkenntnissen ein Kollege den Sicherheitsdienstmitarbeiter auf dem Gelände des früheren Hotels gegenüber dem Schlosspark Sanssouci aufgefunden. Er wurde zur Notversorgung in ein Krankenhaus gebracht, dort konnte sein Leben jedoch nicht mehr gerettet werden.

Suche nach Tatverdächtigem wurde auf ganz Potsdam ausgeweitet

Wie Anwohner gegenüber „Bild“ äußerten, soll der Wachmann selbst aus Syrien und damit aus einem Hauptherkunftsland von Schutzsuchenden stammen. Er war seit einiger Zeit im Auftrag der Stadt zum Schutzeinsatz in Flüchtlingsunterkünften tätig. Oberbürgermeister Mike Schubert sprach von einem „traurigen Tag für unsere Stadt“ und sprach Familie und Freunden des Opfers seine Anteilnahme aus.

Polizei und Staatsanwälten konnten den Tatverdächtigen, der möglicherweise noch am Freitag dem Haftrichter vorgeführt wird, zeitnah nach der Tat identifizieren. Bis zum späteren Nachmittag war er flüchtig. Die Suche, die sich zuerst auf einen Bereich des Schlossparks und das räumliche Umfeld konzentriert hatte, wurde von Potsdam-West ausgeweitet. Eine Gefahr für Anwohner oder die Allgemeinheit bestand nach Angaben der Einsatzkräfte nicht.

Bisherigen Erkenntnissen zufolge soll der mutmaßliche Täter kein Bewohner der Unterkunft gewesen sein. Was ihn dazu motiviert hatte, um die Tatzeit das Gelände der Flüchtlingsunterkunft zu betreten, ist derzeit völlig unklar. Vonseiten der Staatsanwaltschaft und der Polizei gibt es bislang auch noch keine Angaben über ein mögliches Motiv. Der Bluttat selbst soll jedoch eine Auseinandersetzung vorangegangen sein. Die Tatwaffe sei ein Messer gewesen.

Bereits im Februar mysteriöser Brand in der Flüchtlingsunterkunft

Beim Tatort handelt es sich um keine Massenunterkunft. Die Landeshauptstadt hatte das ehemalige Dreisternehotel 2022 angemietet. Es verfügt über 17 Zimmer und bietet insgesamt Platz für bis zu 44 Personen. Derzeit sollen 30 Menschen dort untergebracht sein, vorwiegend Familien aus der Ukraine.

Die Ermittlungen befinden sich der Polizei zufolge noch in einem frühen Stadium. Es sei davon auszugehen, dass Spurensicherungsarbeiten und dadurch bedingte Absperrungen und Umleitungen noch für eine Weile anhalten werden.

Bereits im Februar war in der Unterkunft in der Nacht ein Brand ausgebrochen. Es gab keine Verletzten, allerdings konnte die Ursache des Feuers bis heute nicht geklärt werden. Anwohnern zufolge sei die Nachbarschaft zu der Unterkunft unproblematisch gewesen; man habe keine Auffälligkeiten bemerkt; die Bewohner seien freundlich gewesen.



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